Hallo Purkersdorf

Der Talk über Menschen und Themen

Africa Amini Alama, Elisabeth & Martin Cerny

Von Purkersdorf nach Tansania – Eine Reise der Solidarität

06.03.2024 36 min

Zusammenfassung & Show Notes

Die beiden Purkersdorfer Elisabeth & Martin Cerny, unterstützen durch die Patenschaft zweier Kinder, schon einige Jahre das Projekt "Africa Amini Alama". Wieso sie dies so engagiert tun, was sie dazu bewogen hat, welche Projekte alle umgesetzt werden und vor allem, welche Freude sie selbst mit dieser Hilfe haben, hört ihr in dieser Episode. Ein Anstoß, wie wir die Welt ein wenig schöner gestalten können und doch uns selbst damit Gutes tun.

Weiter Infos unter:
Africa Amini Alama  https://africaaminialama.com/
Hallo Purkersdorf Blog - https://hallo-purkersdorf.blog

HALLO PURKERSDORF
Der Talk über Menschen und Themen in und um Purkersdorf



Africa Amini Alama
Erfahrt, wie man mit Hingabe und Solidarität einen echten Unterschied in der Welt machen kann – genau das zeigen uns Elisabeth und Martin zerny aus Purkersdorf in der heutigen Episode von HALLO PURKERSDORF. Die beiden unterstützen mit Herz und Seele das Hilfsprojekts Afrika Amini Alama in Tansania und teilen mit uns, wie medizinische Versorgung, Bildung und soziale Innovationen das Leben in einer Region zwischen Kilimanjaro und Mount Meru nachhaltig prägen. Ein Maulbeer-Feigenbaum wird dabei zum Sinnbild für Wachstum und Gemeinschaft.

Der Weg der Veränderung führt über die Bildung – eine Maxime, die in unserem Podcast lebendig wird, wenn wir über die neu errichteten Schulen und Bildungseinrichtungen in Tansania sprechen. Elisabeth und Martin berichten, wie ehemalige Konflikte zwischen verschiedenen Volksgruppen überbrückt wurden und welche Rolle eine realistische Europa-Perspektive für die junge Generation spielt. Ihre Erlebnisse aus einer Unterrichtsstunde über politische Bildung geben spannende Einblicke, wie man Vorurteile abbaut und Wissen vermittelt.

Lasst euch berühren von der Geschichte der achteckigen Healing-Klinik und der Bedeutung von Geburtspaketen in entlegenen Dörfern, die das Leben von Müttern und Neugeborenen retten. Erlebt mit uns, wie direktes Engagement in Verbindung mit der Schönheit der afrikanischen Natur zu einer tiefen Erfüllung führen kann. Elisabeth und Martin zeigen uns, wie eine Reise nach Tansania nicht nur die Augen für die Herausforderungen anderer öffnet, sondern auch das eigene Leben bereichert.

Weitere Infos unter:
Africa Amini Alana - https://africaaminialama.com/

Kontaktadresse von Elisabeth & Martin Cerny
em_cerny@aon.at



Blog Beiträge zu allen Episoden kannst du unter  hallo-purkersdorf.blog nachlesen.

Info
Dieser Podcast wird privat betrieben und steht allen politischen Richtungen sowie Organisationen neutral gegenüber. Kontakt unter
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Transkript

Wenn wir hier kurz hörten, war der Purkersdorf Martin Cerny, welcher mit seiner Frau Elisabeth das Hilfsprogramm Africa, Amini, Alama, was so viel bedeutet wie Afrika, ich glaube an dich, unterstützt. Elisabeth, die bekannte Physiotherapeutin im Purkersdorf, und Martin wollten neben ihrem Engagement im Purkersdorf auch die Welt ein kleines Stück besser gestalten und so unterstützen sie dieses sehr interessante Programm mit der Patenschaft 2R Kinder schon einige Jahre. Da sie erst kürzlich ihr Patenkind und die Organisation in Tansania besuchten, habe ich sie gebeten, für uns Interviews, Tonmaterial und Eindrücke ihrer Reise mitzunehmen. In dieser Episode stelle ich euch somit Elisabeth und Martin Cerny, aber vor allem ihr Engagement und das Programm von Afrika Amini Alama vor. Ich wünsche euch eine gute Unterhaltung. Music. Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer von Hallo Purkersdorf, der Talk über Menschen und Themen in und um Purkersdorf. Heute habe ich wirklich ein ganz spezielles Thema für euch und das werdet ihr natürlich auch gleich hören, aber zuerst darf ich vorstellen meine Gäste und zwar habe ich heute bei mir die Elisabeth und den Martin Cerny. Grüß euch! Hallo! Hallo, servus Michael! Jetzt einmal zu eurer Person. Ihr beide seid Ur-Purkasdorfer, kann man sagen, oder? Stimmt das? Ja, also ich bin weniger Uhr als die Elisabeth, weil ich erst mit einem zarten Alter von acht Jahren nach Purkersdorf gekommen bin, aber seitdem hier fest verwurzelt bin. Seid hier verankert und verwurzelt. Ja, die Elisabeth kennen viele Elisabeth Cerny Physiotherapeutinnen in Purkersdorf schon lange Zeit. Sehr erfolgreich. Ihr beide wart früher auch einmal bei der Feuerwehr. Die Elisabeth, hat man gesagt, die war auch noch einmal Faschingsprinzessin oder wie es damals geheißen hat, Saufpartin bei den Typen. Also ich war beides. Ich habe gesoffen und war Prinzessin. Okay, aber deswegen haben wir uns heute nicht getroffen, sondern das Interessante ist, ihr unterstützt ein Projekt in Afrika, und zwar das Projekt Afrika Amini Alama. Und das unterstützt ihr auch schon mehrere Jahre. Ja, mal die Frage, was ist das für ein Projekt, Afrika Amini Alama? Das ist ein... Hilfsprojekt, das sich nicht nur auf einen Teilbereich der verschiedenen Hilfsmöglichkeiten beschränkt, sondern das sehr umfassend aufgestellt ist. Es ist lokal jetzt im Norden Tansanias, in der Hochebene zwischen Kilimanjaro und Mount Meru. Dieses Projekt hilft den Leuten dort in einer Gegend, in der es früher nichts gegeben hat, auf der medizinischen Ecke, auf der Bildungsecke und auch auf der sozialen Ecke eigentlich ihr Leben deutlich zu verbessern. Dazu muss man ja auch sagen, das Projekt hat eine Österreicherin gegründet. Ja, das Projekt wurde vor 15 Jahren, glaube ich, von Christine Wallner gegründet, die durch Zufall dorthin gekommen ist und bei einem quasi medizinischen Notfall festgestellt hat, dass das nächste Spital oder die nächste medizinische Versorgungsstelle. Weiß ich nicht, 50, 60, 70 Kilometer entfernt ist, was in der Gegend dort eine Unmöglichkeit ist, um es auch tatsächlich aufzusuchen. Und sie hat dann begonnen unter einem großen Baum. Weißt du, was das für ein Baum ist? Das ist ein Maulbeerfeigenbaum. Ah, okay. Und diesen großen Baum zu ordinieren. Also sie hat mit ihren bescheidenen Mitteln dort begonnen, den Leuten zu helfen. Und dieser große Baum ist jetzt auch das Symbol von der ganzen Organisation. Okay, also sie natürlich Medizinerin, die nach Afrika gegangen ist und eben dort dann ordiniert hat. Genau. Und hat dann dort ein Projekt begonnen. Aber um es für uns einmal sichtbar zu machen. Wie habt ihr die Organisation eigentlich entdeckt? Ja, das war eher zufällig. Freunde von uns haben wieder Freunde, wie das halt in Österreich so läuft. Und deren Tochter war damals die erste Volontärin, die bei Afrika Aminia Lama drei Monate freiwillig mitgearbeitet hat. Und die haben uns davon erzählt und haben uns auch das Buch zu lesen gegeben. Das heißt Mama Alama, das ist eigentlich die Lebensgeschichte von der Christine Wallner. Und das Buch habe ich gelesen und der Martin auch und wir waren wahnsinnig fasziniert. Und die Freunde haben gesagt, naja, nach Tansania könnte man ja einmal fahren und eine Safari machen. Und im Zuge dessen könnte man sich dieses Projekt einmal anschauen. Und so geschah das auch dann im Jahr 2019. und wir waren einfach sofort gefangen und fasziniert. Ihr seid zufällig dazu gekommen, aber was hat dich überhaupt dazu bewegt, dass ihr sagt, okay, habt ihr irgendeinen Wunsch gehabt, irgendwo hin zu spenden oder, wie ich auch im Trailer gesagt habe, die Welt ein kleines Stück besser zu machen? Ja, das spielt sicher eine große Rolle, weil ich denke mir, wenn man die Möglichkeit dazu hat, dann ist es fast ein bisschen eine soziale Verpflichtung, dass man das, was man hat, auch teilt. Und es gibt in Österreich sehr, sehr viele, sehr, sehr gute Projekte, die aber auch sehr gut unterstützt werden. Und ja, dort hat eigentlich alles vom ersten Eindruck gepasst. Und wir haben uns dann mit dem Projekt auch ein bisschen, oder weniger mit dem Projekt, sondern mit der Organisation Afrika Mini Alarma näher beschäftigt und haben festgestellt, Da gibt es auf Neudeutsch eigentlich kein Overhead. Da wird in Österreich mit einer Minimalmannschaft, glaube ich, von zwei oder drei Köpfen gearbeitet. Und alles, was hier an finanziellen Mitteln aufgebracht wird, wandert tatsächlich direkt dort hinunter. Und die Tochter von der Christine Wallner, die Cornelia, die lebt seit einigen Jahren fix in Tanzania näher und ist sozusagen vor Ort der Häuptling über dieses Projekt und hat tatsächlich einen Überblick und eine Kontrolle über alles, was passiert. Es ist sagenhaft. Das vermittelt unheimliche Sicherheit und unheimliches Vertrauen darin, dass das, was du investierst, dort gut angelegt ist. Nämlich in soziale Dinge, in Bildung, in medizinischer Unterstützung. und noch einiges mehr. Das heißt, man hat auch, wenn man will, einen ziemlich direkten Kontakt. Das heißt, man überblickt das auch selbst, wo kommt das Geld hin. Und man kann den Kontakt auch so wie bei euch eigentlich so stark intensivieren, dass man das direkt sieht, direkt besucht und auch eingebunden. Ja, der Martin hat ein gutes Beispiel, wie er einmal etwas gespendet hat. Vielleicht magst du das erzählen? Ja, also bei einem letzten Patenschaftstreffen, das einmal im Jahr in Österreich in Wien stattfindet, hat mir die Cornelia Wallner, die Tochter von der Christine Wallner, die also vor Ort das Projekt leitet und überwacht, gesagt, dass sie jetzt eine Idee hat, nämlich eine sogenannte Steinmühle anzuschaffen, damit die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte, die sie ernten, durch den Malprozess jetzt nicht leidet. Derzeit wird mit industrieller Mühle gemahlen. Ich kenne mich nicht aus, ich kann das nur wiedergeben, was sie mir gesagt hat. Und ich frage sie einfach, was kostet so eine Steinmühle? Und sie sagt mir den Preis und ich sage, okay, das kann ich dir nicht zahlen, das ist einfach viel zu viel, aber ein bisschen was wollen wir schon zusammenbringen. Und überweise ja dann was und zwei Tage später schreibt sie mir und sagt, du bist wahnsinnig. Also innerhalb von zwei Tagen ist das, was man hier investiert oder was man hier spendet, dort angekommen. Und das ist wunderbar zu sehen. Interessant ist es ja auch speziell für uns in Österreich, dass es natürlich einen Österreich-Bezug hat, weil eine Österreicherin oder jetzt auch deren Tochter das Ganze dort leitet. aber um einmal auch einen Blick zu bekommen für die Organisation dort, Was machen die dort alle? Wir haben im Vorgespräch, habe ich schon einmal gehört von euch beiden, es gibt dort drei Volksgruppen. Wir sind dort in der Gegend, also ich habe es zuerst gesagt, auf einem Hochplateau zwischen Kilimandscharo und Meru. Und rund um den Kilimandscharo lebt der Volkstamm der Chaga, die eigentlich seit jeher sehr landwirtschaftlich organisiert sind. Die sind jetzt nicht arm in dem Sinn. Und dann rund um den Mount Meru lebt der Volkstamm der Meru. Die sind traditionell Ackerbauern. Und dazwischen befindet sich das Maasai-Gebiet. Und die Maasai sind eigentlich traditionell Viehhirten. Und es hat in der Vergangenheit immer ziemliche Konflikte zwischen vor allem Meru und Maasai gegeben, geben, weil die Maasai natürlich auf der Suche nach Weidegrund keine Rücksicht darauf genommen haben, ob das jetzt ein. Beackertes Feld ist. Hauptsache es ist grün und die Viecher haben was zu fressen. Diese zwei Volksgruppen, Mero und Maasai, die leben dort mittlerweile in wunderbarer Eintracht, also da gibt es keine Konflikte mehr. Aber sie leben halt in einer Gegend, wo es nichts gibt. Damit war es durchaus sinnvoll und und notwendig, den Leuten Perspektiven zu geben. Und die erste Perspektive war eben durch die Christine, dass sie die medizinische Versorgung dort aufgebaut hat und in weiterer Folge ein Spital entstanden ist. Aber parallel dazu hat man auch festgestellt, es ist unheimlich wichtig, dass Leute Zugang zu Bildung haben müssen. Und damit sind parallel zu dem Spital eigentlich auch Schulen entstanden. Das wollte ich eh fragen. Also diese Organisation hat sich ja nicht nur auf Krankenhäuser spezialisiert, sondern macht ja eigentlich sehr viel für die Weiterentwicklung in diesem Bereich. Ja, es gibt diverse Schulen. Also es gibt mittlerweile, glaube ich, fünf Primary Schools. Es gibt eine Secondary School. Es gibt zwei quasi berufsbildende weiterführende Schulen. Eine für nachhaltigen Tourismus, eine für Landwirtschaft. Dann gibt es eine Berufsschule, wo Jugendliche zu Mechanikern, Tischlern, Maurern und Schweißern ausgebildet werden. Dann gibt es die Tailoring School, das heißt, das ist eine Schule für Mädchen, wo sie das Schneiderhandwerk lernen können. sondern es gibt eine Computerklasse. Also es gibt da wirklich unheimlich viele unterschiedliche Möglichkeiten und Bildung ist einfach die Lösung. Also es ist auch ein sehr wichtiger Aspekt in der Bildung, dass dort auch von Europa ein richtiges Bild vermittelt wird. Wir haben die Möglichkeit gehabt, dass wir in einer der Schulen, in einer höheren Klasse. Ja, in der Klasse von unseren Patenkindern eigentlich. Dass wir dort eine Stunde verbringen und eine Art politische Bildung unterrichten können. Da hat uns der Direktor der Schule, hat uns seine Unterrichtseinheit sozusagen abgetreten. Und wir haben einfach erzählt, wie es in Österreich ausschaut, wie es in Europa grundsätzlich ausschaut. Und die Eingangsfrage war, wer will denn irgendwann mal nach Europa gehen? Und alle Hände waren oben. Und wir haben dann versucht, einfach das Bild, dieses überoptimale Bild von Europa zurechtzurücken. Und es war auch beim Lehrpersonal eigentlich zu merken, dass dort nicht wirklich bekannt ist, dass es auch in Österreich Leute gibt, die auf der Straße leben, dass es arme Länder in Europa gibt. gibt. Europa ist gleichbedeutend mit dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Da ist es, glaube ich, wirklich wichtig, gleich vor Ort die Dinge so zurechtzurücken, wie sie wirklich sind, um den Leuten jetzt keine. Perspektiven vorzugaukeln, die sie nicht haben. Und eben sie dort auch wirtschaftlich zu stabilisieren. Und sie dort wirtschaftlich zu stabilisieren und dafür zu sorgen, und da sind wir wieder bei der Bildung, dass sie die Chance haben, einen gut bezahlten Job zu haben und daher nicht auch in Zukunft darauf angewiesen sind, auf sonstige Unterstützung, die halt irgendwie stattfinden. Ihr habt ja auch die Organisationsgründerinnen kennengelernt. Ihr wart ja jetzt in Tansania erst vor kurzem. Genau, vor einer Woche sind wir zurückgekommen. Ihr habt zwei Patenkinder und habt dort eure Patenkinder besucht. So ist es, ja. Zu den Gründerinnen, wie gesagt, die Christine Wallner hat das einfach gegründet und ins Leben gerufen. Und mittlerweile, sie ist nach wie vor die Präsidentin von dieser NGO. Aber das operative Geschäft führt jetzt die Cornelia. Die ist nicht nur Ärztin, sondern hat auch ein WU-Studium, ich glaube, Betriebswirtschaftslehre, was natürlich zum Führen besonders gut ist. Und ja, die Cornelia ist einfach, ich weiß nicht, wie sie das macht, ist einfach immer und überall und weiß alles. Und alles läuft über sie, keine Ahnung. Die dürfte einen 96-Stunden-Tag haben. Und ist einfach eine unglaubliche Powerfrau, die. Die dort alles unheimlich cool unter der Kontrolle hat. Naja, wir haben ja eh den Vorteil, ich habe ja gebeten, bevor ihr dorthin gereist seid, einige Audiobeiträge mitzunehmen. Ihr habt das auch dankenswerterweise getan. Ich muss jetzt schon vorankündigen, wir werden einige Audio-Teile hier im Podcast hören, werden auch die Cornelia Wallner ein wenig hören. Wer alles im Gesamten hören will, da bitte ich, dann schaut auf der Seite hallo-Purkersdorf.blog vorbei. Da bekommt ihr dann die sämtlichen Audio-Teile und zusätzlichen Infos. Ja, aber jetzt noch einmal zu den Personen. Und zwar ist für mich ganz interessant, ihr habt zwei Patenkinder, die ihr schon über Jahre jetzt begleitet und ihr wart ja auch schon öfters dort. Wie seht ihr die Entwicklung eurer Bautenkinder? Also das Mädchen, das haben wir erst seit einem Jahr. Die haben wir heuer das erste Mal gesehen. Das war sehr, sehr nett, weil vor allem sie waren noch sehr schüchtern und geschreckt. Aber der Große, der Isaac, der ist 13. Und als wir den das erste Mal gesehen haben, war er auch noch sehr zurückhaltend, hat kaum gesprochen. Und das war diesmal schon ganz anders. Also ich meine, er ist halt wie alle 13-Jährigen kein Freund von vielen Worten. Aber im Vergleich zum letzten Mal war er schon wesentlich aufgeschlossener. Aber mit der Patenschaft ermöglicht ihr den Patenkindern eine Ausbildung? Genau. Also eine Schulausbildung absolvieren? Also man zahlt, wenn man ein Patenkind in der Primary School, Also die Jüngeren bis 13 unterstützt, das kostet 30 Euro im Monat und damit zahlt man den Schulbesuch. Das Wichtige ist nämlich, dass die Kinder zweimal am Tag Essen bekommen in der Schule. Das ist auch oft die Motivation für die Eltern, die Kinder in die Schule zu schicken. Also man zahlt das Essen, man zahlt die Schuluniform, man zahlt die Unterrichtsmaterialien und einen Teil des Lehrergehalts der Afrika-Mini-Alarma-Lehrer. Die meisten Schulen haben sowohl Afrika-Mini-Alarma-Lehrer als auch staatliche Lehrer und auch eine duale Führung. Also es gibt einen staatlichen Direktor und einen Afrika-Mini-Alarma-Headteacher. Und ja, das geht sich alles aus, um diese 30 Euro, die man pro Kind zahlt. Also man kann sagen, so wie du es gesagt hast, Martin, es ist natürlich ein irrsinnig guter Ansatz, dass man sagt, wenn es einem gut geht, man gibt etwas an die Gesellschaft auch zurück, an die Entwicklung. Und hier kann man eigentlich mit für uns gemessen geringen Beiträgen wirklich viel bewegen, wirklich viel umsetzen. Absolut. Wir waren auch für die Familien unserer Patenkinder am Markt einkaufen, um einfach ein Gefühl zu bekommen, was dort an Lebensmitteln notwendig ist. Wir haben umgerechnet pro Familie 40 oder 45 Euro einen Monatseinkauf getätigt an Bohnen, an Mais, Öl, Seife, Waschmittel, ein wenig Salz, ein wenig Zucker und Mehl. Habe ich was vergessen? Mehl. Ah, Mehl, ja genau. Und das sind Güter, da kommt eine drei- bis vierköpfige Familie. Ist kein Koch da, Martin, oder? Doch, doch. Aber wenig mit Mehl. Er packt nicht. Er packt nicht. Entschuldige. Nein, also mit diesen Gütern, die wir da eingekauft haben, kommt eine vier- bis fünfköpfige Familie einen Monat aus. Und da sieht man einfach, mit welchen geringen Mitteln, und für unsere Verhältnisse geringen Mittel man dort einiges bewegen kann. Und das ist eine Unterstützung, die dort in der Gegend wirklich sehr, sehr dringend gebraucht wird, weil einfach... Keine Arbeit vorhanden ist außerhalb des Projekts. Also Afrika Mini Alarma ist dort in der Gegend der größte Arbeitgeber mit ungefähr 250 Mitarbeitern. Ich denke mir, ohne Afrika Mini Alarma würde es dort für die Leute sehr schwierig werden. Also es gibt gute Möglichkeiten, wie man hier unterstützen kann. Wer interessiert ist, es gibt eine wirklich tolle Website, das ist afrikaminialarma.com. Martin hat schon gesagt, natürlich werdet ihr auch alle Daten und Infos auf der Seite halluminasPurkersdorf.blog vorfinden. Wir haben es natürlich auch schon erwähnt, das Projekt ist aufgestellt auf vielen Beinen, also Bildung, Nahrung, Krankenhäuser und da will ich jetzt auch gerne dazukommen. Es ist ja so, dass es in Afrika ja klarerweise, oder klarerweise ist es nicht, aber es ist leider so, dass es keine medizinische Versorgung für die Bevölkerung eigentlich gibt. Wie es hier ist mit der Versorgung, auch im Familienkreis, da hören wir kurz in dein Interview hinein, dass der Martin mit dem Lukas Remtula direkt vor Ort geführt hat. Da hören wir uns kurz einmal eine Passage an. Wie viel haben Familien hier eigentlich zur Verfügung an finanziellen Mitteln? Für euch ist es nicht teuer, aber für hier ist es sehr teuer und alle wissen das. Es ist alles teurer geworden. Was in Europa passiert ist, dieser Krieg, alle Teuerungen passieren wegen diesem Krieg. Wir haben wirklich viele Leute, die von einem Dollar leben müssen. Die wirklich armen Menschen können sogar diesen einen Dollar nicht bekommen. Die meisten Menschen hier haben keine Arbeit. Wenn ein Mitglied der Familie einen Job hat, so suchen dieses Familienmitglied alle auf. Egal, ob man wenig oder viel besitzt, alle Familienmitglieder kommen und sagen, sie brauchen etwas von dir. Also wenn man keine Familie hat oder niemanden hat, der sich um einen kümmern kann, dann ist das natürlich ein großes Problem. Ja, jetzt haben wir gehört, wie die Situation, die Versorgungssituation ist. Elisabeth, wie schaut es denn aus mit der medizinischen Versorgung dort? Mittlerweile ist es so, dass dieses Krankenhaus, das die Christine Wallner ursprünglich gegründet hat, das war das Dilemma auf staatlichem Grund. Und der Staat hat dann Anspruch auf das Krankenhaus gestellt und sie mussten das wieder abgeben. Sprich, sie haben es einer weggenommen. Mehr oder weniger. Was aber Powerfrauen wie die Cornelia nicht sehr geniert hat, sondern sie hat einfach ganz in der Nähe eine neue Healing-Klinik gebaut. Und das ist jetzt zwar kein Krankenhaus, sondern eine Healing-Klinik, die Schulmedizin und Naturheilmedizin verbindet. Ja, da können jetzt die Leute hinkommen und werden behandelt und das Krankenhaus, das vom Staat übernommen wurde, das ist mittlerweile eher den Bach hinuntergehend. Die Cornelia versucht aber trotzdem natürlich, wenn sie Patienten hat, die irgendeine Operation brauchen oder eine Krankenhausbehandlung, mit dem Krankenhaus zusammenzuarbeiten. Aber grundsätzlich hat sie jetzt eben diese Healing-Klinik, die sehr, sehr tolle Arbeit leistet. Sie haben jede Möglichkeit an Diagnostik und das, was halt nicht geht, wird ans staatliche Krankenhaus gebracht. Quasi zweimal um die Straße überwiesen. Vielleicht, weil es dazu passt, eine kleine Sache. In Tansania ist es üblich, wenn eine Frau entbindet, dass sie das entweder zu Hause macht unter fragwürdigen hygienischen Bedingungen, oder sie hat das Glück und hat ein Spital in der Nähe, dann könnte sie auch in dieses Spital gehen. Aber es ist anders, als wir uns das bei uns vorstellen. Dort gibt es sozusagen nichts. Dort gibt es Ärzte, aber das war es auch schon. Jedes Hygienematerial, das man für eine Entbindung braucht, das muss mitgebracht werden. Und wer das nicht mitbringen kann, kann dort nicht hingehen. Und wahrscheinlich die Leistung würde man auch selbst bezahlen müssen. Wahrscheinlich wird man sie auch selber bezahlen müssen, aber dort, wo ich jetzt hin will, ist, das ist ein Punkt, wo sich die Cornelia jetzt gerade sehr engagiert, nämlich sogenannte Geburtspakete zu schnüren. Elisabeth, sagst du, du kennst die besser aus. Meinst du, das ist eher mein Thema? Ja, also man kann, das ist jetzt die neueste Aktion, um 25 Euro ein Geburtspaket spenden. Das besteht einfach aus den hygienischen Dingen, die die Frau mitnehmen muss zu einer Geburt. Und da geht es auch um das Abklemmen der Nabelschnur. Genau, also mit diesen 25 Euro kann man einer entbindenden Mutter, Frau, die Möglichkeit geben, dass sie das Kind in optimalen Umständen auch gebärt und nicht irgendwo…, Genau, hinter der Akazie. Ja, genau. Also auch etwas, wo man weiß, die Spende kommt eins zu eins direkt an und macht natürlich großen Sinn. Auch in diesem Bereich bei den Krankenhäusern haben wir einen kleinen kurzen Audio-Ausschnitt. Und zwar, der Martin und die Elisabeth waren direkt um 8 Uhr dort bei dieser Healing-Klinik. Und die Elisabeth hat dort vor den Ärzten und den Physiotherapeuten einen kleinen Vortrag auch gehalten, aber wir hochen jetzt einmal kurz rein, damit wir uns einfühlen können, wie das um 8 Uhr in der Früh dann dort war. Die Gebäude hier in dieser Klinik sind alle achteckig angeordnet. Cornelia hat das aus energetischen Gründen zu wollen. Und sie strahlen eine unheimlich freundliche Atmosphäre aus. Es sind Gebäude, die alle über eine offene Veranda verfügen. Sie sind weiß gekalkte Wände, es sind grüne Dächer und dazwischen grünes Gras. Und jede Menge Pflanzen. Es gibt ja auch einen Permakulturgarten, wo all das, was für die Naturmedizin gebraucht wird, angepflanzt und geerntet wird. Ja, Elisabeth, was hast du denn so mit den Ärzten und den Physiotherapeuten dort so gesprochen? Ja, die Cornelia hat mir die Zeit ihrer Morgenbesprechung zur Verfügung gestellt und hat mir gebeten, dass ich einen Vortrag über Lymphdrainage halte, was ich natürlich gern gemacht habe. Und ich habe halt einfach, es war nur eine Stunde Zeit, aber ich habe in der Stunde einfach so die groben Facts der Lymphdrainage versucht näherzubringen. Es ist ganz gut angekommen, es sind recht viele Fragen gestellt worden. Und nach dieser Stunde habe ich dann noch mit dem Physiotherapeuten, es gibt einen Physiotherapeuten und drei angelernte Kräfte, Hatte ich dann noch Zeit, so ungefähr eine Stunde, dass wir ein bisschen praktisch die Sache dann noch angegangen sind. Und die waren unheimlich interessiert. Zuerst habe ich mir ein bisschen Sorgen gemacht, dass sie sich denken, die kommt jetzt und macht sich wichtig. Aber das war überhaupt nicht, sondern das war einfach sehr nett und kollegial. Die sind auch sehr offen. Ja, absolut. Das Interessante ist auch, was ihr mir auch schon erzählt habt, und zwar überhaupt die medizinische Versorgung dort in den Dörfern, wo sich auch die Organisation mit darum kümmert. Wie läuft das ab? Das läuft so, dass es von der Organisation einmal in der Woche eine Fahrt in diese Dörfer gibt. Da fährt ein kleines Team, drei, vier Leute und bietet dort medizinische Leistungen an. Wir hatten die Möglichkeit, bei so einer Fahrt dabei zu sein. Wir sind in ein Dorf gefahren, das so weit weg liegt, dass es nur zweimal im Jahr besucht wird. So weit weg heißt im konkreten Fall 30 Kilometer von der Klinik entfernt. Wir sind zweieinhalb Stunden unterwegs gewesen. Weil es keine Straßen gibt? Weil es keine Straßen gibt oder man sich nur an Akazien und Kakteen orientieren kann, wo der Weg geht. Und ja, wir sind dort hingekommen und es war mal ein Volksfest, weil uns das ganze Dorf empfangen hat. Die Frauen und die Männer sind getrennt voneinander gestanden und haben gesungen und getanzt und waren alle sehr festlich gekleidet. Das heißt, ihr seid direkt mit der Cornelia Wallner und den Ärzten mit diesem Tross dorthin gefahren in das Dorf und habt die medizinische Versorgung begleitet. Genau, wir haben da ein bisschen mithelfen dürfen. In dem Fall war das Hauptaugenmerk auf Augen. Das heißt, es gab einen Koffer voller Sehhilfen verschiedenster Stärke und die Optometristin hat eben den Sehtest gemacht mit den Leuten, die sich dafür interessiert haben. Und wir haben dann die passende Brille rausgesucht, gegengecheckt und dann die Brille geputzt, verpackt und demjenigen überreicht. Jetzt muss man auch sagen, nicht nur weil du jetzt klarerweise eine medizinische Vorbildung hast, das könnte, wenn sich jemand dafür interessiert, das könnte jeder mitmachen sozusagen. Wenn er bei der Organisation dabei ist und sich dann dort meldet, könnten das alle eintauchen. Also grundsätzlich ist das gar kein Problem, sich mehr zu engagieren. Die Organisation sucht immer wieder Freiwillige, die für eine längere Zeit unten sind und heute unterstützen. Wir hatten die Möglichkeit, weil Elisabeth eben in der Klinik hier diese Schulung, diese Informationsveranstaltung gemacht hat, durften wir dann auch eben in das Dorf mitfahren. Bei der Gelegenheit vielleicht, wir haben auch gewohnt in einem Quartier oder in zwei Quartieren, die von der Organisation errichtet worden sind, ursprünglich um Leuten ein Dach über dem Kopf zu geben, die einfach nur runterkommen und schauen wollen, wie es dort vorangeht mit dem Projekt. Das sind wirklich ganz tolle Quartiere und das Ganze läuft über eine Profit-Organisation, eine Agentur, die dem Projekt gehört, wo der Reingewinn, wo alles das, was überbleibt, direkt ins Projekt wieder geht. Das heißt, selbst wenn man nur dorthin fährt und dort in diesen Unterkünften wohnt, unterstützt man damit schon das Projekt direkt. Und das ist eine ganz großartige Möglichkeit, weil ich lasse es mir dort einfach gut gehen, schätze alle Annehmlichkeiten, die mir dort geboten werden. Parallel unterstützt du die Organisation. Genau, damit unterstützt du. Toll. Aber noch einmal zurückkommend auf die medizinische Versorgung in den Dörfern. Ihr habt uns auch davon einen kurzen Audiobeitrag mitgebracht. Und da hält die Cornelia Wallner so eine kurze Präsentation oder was vor den Frauen und Männern des Dorfes. Hören wir da mal kurz rein. Ja. Jetzt haben wir auch gehört, wie das zum Schluss in einen Freudentanz oder Freudengesang übergegangen ist. Ihr sitzt mir gegenüber mit wirklich lachenden Gesichtern. Ihr dürftet das natürlich auch sehr genossen haben für euch. Also für uns war es eigentlich eine Auslandsreise, die so erfüllend war wie selten etwas zuvor, weil wir so tief wie nie in das Projekt eingetaucht sind und so direkt wie nie zuvor Kontakt zu den Leuten hatten. Und es war einfach schön zu sehen, was man hier bewirken kann, direkt bewirken kann. Apropos direkt bewirken und apropos eintauchen, direkt in das Projekt Afrika Amini Alama. Ihr tut euch auch bereit erklären, sollte es jetzt Interessenten oder Interessentinnen gegeben für das Projekt, dass man euch direkt kontaktieren kann. Ja, unbedingt und sehr gerne. Wunderbar. Das heißt, ich erlaube mir auch, eure Kontaktadresse dann auf die Homepage zu stellen, dass wenn jemand Interesse hat, dass er direkt mit euch Kontakt aufnimmt. Sehr gerne. Gibt es irgendetwas so als Bogen drüber, wo ihr sagt, das ist euer Erlebnis und das könnt ihr anderen mitgeben von dem Projekt? Also ich habe selten ein Projekt erlebt, das so durchdacht ist und so sinnvoll aufgestellt ist und wo ein Rädchen ins andere greift, wo jede Maßnahme für sich Sinn macht, aber in der Zusammenschau über alle Maßnahmen, das noch viel mehr Sinn macht. Das Ganze in einer für uns Europäer ganz anderen Gegend, die aber für sich eine wunderschöne Gegend ist, ist eine Landschaft, die ihresgleichen sucht. Wir werden immer wieder dorthin fahren, glaube ich. Ja, unbedingt. Für uns ist das ein bisschen Zauberland, weil es einfach so unglaublich schön ist. Es ist diese Weite, diese endlose Weite, die hat man sonst eigentlich so noch nirgends anders erlebt. Und du schaust da aus deinem Schlafzimmerfenster auf den Kilimandscharo und hast vor dir die endlose Marseillesteppe und bist innerhalb von fünf Minuten dermaßen relaxed, dass sowas erlebt man sonst nirgends. Also man kann eigentlich auch sagen, es ist eine wunderbare Symbiose zwischen tolles Lebensgefühl, wenn man hinfährt, schönen Urlaub und gleichzeitig auch, dass man etwas Sinnvolles natürlich gestaltet mit der Organisation. Absolut. Na wunderbar, dann wünsche ich euch alles Gute, wünsche dem Projekt Afrika Amini Alama natürlich alles Gute und euch, liebe Hörerinnen und Hörer, kann ich nur wie immer sagen, danke fürs Zuhören und ciao, bis zur nächsten Episode.

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