Hallo Purkersdorf

Der Talk über Menschen und Themen

Dr. Wolfgang Grünzweig

Ganzheitsmediziner und Musiker

14.09.2022 42 min

Zusammenfassung & Show Notes

Dr. Wolfgang Grünzweig
Schon von Jugend an hat er sich intensiv mit Musik beschäftigt, gleichzeitig aber auch das Interesse für Medizin entwickelt. Beide Pole bestimmen sein Leben bis zum heutigen Tag und egal ob als Musiker oder als Mediziner, auf beiden Ebenen war und ist er erfolgreich. Er zählt zur ersten Besetzung der legendären Band "Ostbahn Kurti und die Chefpartie" und hat sich schon sehr früh der Ganzheitsmedizin gewidmet. Er ist aber auch seiner Heimat Purkersdorf tief verwurzelt und fühlt sich hier angekommen.

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HALLO PURKERSDORF
Der Talk über Menschen und Themen in und um Purkersdorf



In diesem Podcast begrüßen wir einen ganz besonderen Gast, Dr. Wolfgang Grünzweig, einen Arzt und Musiker aus Purkersdorf. Grünzweig erzählt uns von seinem Werdegang und seiner Leidenschaft für Musik. Schon in seiner Schulzeit wurde seine Liebe zur Musik von einem Musikprofessor gefördert, der ihm die Schönheit und Bedeutung der Musik näherbrachte. Nach seinem Abschluss spielte Grünzweig verschiedene Instrumente und wurde aktiv in der Musikszene. Obwohl er die Möglichkeit hatte, eine Profikarriere in der Musik einzuschlagen, entschied er sich letztendlich dafür, Medizin zu studieren, da er unsicher war, ob es in der Musik für ihn funktionieren würde. Dennoch blieb er immer seiner Leidenschaft für die Musik treu und gründete die Band Auflauf, die in Österreich sehr bekannt war. Grünzweig betont auch die Bedeutung seines Freundes Fritz Schindlecker, der ihn lange begleitet hat und heute als Autor tätig ist. 

Grünzweig erzählt, dass er immer sowohl der Medizin als auch der Musik nachgegangen ist. Er sah das Medizinstudium als logischen Schritt, da er sich schon immer für Medizin interessierte. Musik hat ihn emotional berührt, aber er fühlte sich damals nicht gut genug, um dieser Leidenschaft weiter nachzugehen. Mit der Zeit lernte er jedoch, seine eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen. Obwohl er seine medizinische Praxis geschlossen hat, beschäftigt er sich immer noch intensiv mit Medizin und Musik. Er hat viele Songs geschrieben und veröffentlicht und seine neunte CD ist gerade erschienen. Grünzweig stellt fest, dass die Art und Weise, wie Menschen Musik hören, sich stark verändert hat, vor allem durch das Streaming. Er erwähnt auch, dass viele Mediziner auch Musiker sind, da beide Bereiche eine gewisse Leidenschaft erfordern.

In der Folge sprechen wir intensiv über die Parallelen zwischen Musik und Medizin. Beide erfordern ein Gespür für Emotionen und die Fähigkeit, diese zu kontrollieren. Dennoch gibt es Unterschiede, da die Medizin hauptsächlich tagsüber stattfindet, während die Musik oft bis in die Nacht hineingeht und eine größere Energie hat. Grünzweig betont die Bedeutung eines Ausgleichs, der intellektuelle und emotionale Herausforderungen bietet und das Ganze ergänzt. Die Beschäftigung mit Musik hat ihm geholfen, im Umgang mit Menschen besser zu werden. 

Wir tauchen weiter in die Vergangenheit ein und erfahren mehr über Grünzweigs Zeit als Musiker bei der Ostbahn. Er erzählt von der Entstehung der Band und wie er sich letztendlich entschied, auszusteigen, um sein Medizinstudium fortzusetzen. Dennoch blieb er mit dem Sänger Willi Ostbahn in gutem Kontakt und trat gelegentlich als Gast bei ihren Konzerten auf.

Grünzweig wird für seine energetische und enthusiastische Art der Erzählung gelobt. Er zeigt keine Reue für seine Entscheidungen und hat die Zeit genossen. Er hat sich immer danach gesehnt, eigene Songs zu machen und sich selbst zu verwirklichen, sowohl in der Musik als auch in der Medizin. Er hat alternative Methoden erforscht, um Klarheit in sein Leben zu bringen, und seine ganzheitliche Medizin hat ihm geholfen, sich besser um seine Patientinnen und Patienten zu kümmern. Er betont auch die Bedeutung von Offenheit und Zusammenkünften in Purkersdorf, um kulturelle und kreative Begegnungen zu ermöglichen.

Schließlich sprechen wir über Grünzweigs zukünftige Projekte, darunter die Veröffentlichung seiner CD und geplante Konzerte. Er hofft, dass ihm weiterhin alles gut geht und er sein erfülltes Leben genießen kann. Trotz zukünftiger Unsicherheiten bleibt er optimistisch und entscheidungsfreudig. Die Kreativität und Fantasie spielen dabei eine wichtige Rolle.

Abschließend bedankt sich der Sprecher bei Dr. Wolfgang Grünzweig für das inspirierende Interview und freut sich auf weitere Begegnungen auf der Bühne. Er dankt auch den Hörerinnen und Hörern für ihre Unterstützung und hofft, dass sie auch beim nächsten Mal wieder dabei sein werden.


Blog Beiträge zu allen Episoden kannst du unter  hallo-purkersdorf.blog nachlesen.

Info
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Transkript

Music. Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer von Hallo Purkersdorf, der Talk über Menschen und Themen in und um Purkersdorf. Ja, heute habe ich wieder, natürlich wie immer für euch, einen ganz besonderen Gast aus Purkersdorf und zwar Dr. Wolfgang Grünzweig. Servus Wolfgang. Servus, servus. Schön, dass du da bist. Danke, dass ich Gast bei dir sein darf und danke für dieses Interview schon einmal vorab. Viele von uns kennen dich klarerweise aus deiner Praxis als Arzt, als Ganzheitsmediziner. Und viele von uns kennen dich natürlich als Musiker. Und ich würde gerne mit dir einmal beleuchten deinen Lebensweg und wie es zu all dem gekommen ist. Ja, also wenn man quasi da ganz weit zurückgeht, dann bin ich halt im Tullner Bezirk geboren, im Krankenhaus Tulln, letztendlich auf die Welt gekommen. In Sieghartskirchen meine ersten Lebensjahre verbracht und dort in die Volksschule weitergegangen, dann in Tulln ins Gymnasium und in der Zeit hat sich dann irgendwie, wie das halt so ist bei einem heranwachsenden jungen Menschen, dann langsam alles so herauskristallisiert, wo der Weg so prinzipiell hingeht. Die Tullner Schule war damals witzigerweise eine sehr kreativ-konstruktive Schule. Da waren sehr spritzige Geister unterwegs im Freundeskreis. Also auch Lehrer, die dich gefördert haben? Also ein Lehrer hat mich ganz besonders gefördert. Der lebt natürlich schon lange nicht mehr, aber war ein großartiger Motivator. Das war unser Musikprofessor. Und der hat mir sozusagen schon in ganz frühen Jahren in der Unterstufe schon beigebracht oder irgendwie mir vermitteln können, wie toll das ist, sich mit Musik zu beschäftigen, Musik zu spüren, Musik zu erleben. Wir haben, ohne dass wir jetzt großartige Instrumente logischerweise zu dem Zeitpunkt beherrschen, haben wir dann trotzdem auf allen möglichen Instrumenten gespielt und haben also wirklich ganz viel aktiv auch Musik gemacht. Und wir sind mit ihm in Konzerte gefahren und wir haben alles Mögliche erlebt. erlebt. Es war absolut ein Meilenstein in meiner persönlichen Entwicklung in Richtung Musik. Ansonsten bin ich herangewachsen und habe dann meinen Matura gemacht und es war ein bisschen schon die Frage, was tue ich, was mache ich, welche Interessen sind da? Musik war auf alle Fälle massiv da zu diesem Zeitpunkt. Ich habe da mit meinem 15., 16. Lebensjahr angefangen wirklich intensiv zu spielen. In der Volksschule habe ich übrigens übrigens Ziehharmoniker gelernt und das war zwar nicht dann so berauschend attraktiv für mich in diesem Lebensalter, aber... Basis dessen, was ich damals irgendwie mitgekriegt habe, habe ich eigentlich bis zum heutigen Tag als positiv empfunden. Spielst du das noch? Spielen tue ich es gar nicht eigentlich jetzt, aber ich habe auch keine Ziermonika mehr zu Hause, aber ich bin halt dann auf die Gitarre gekommen und das war also eine ganz intensive Zeit. Ich habe da am Tag sechs Stunden Gitarre gespielt und so als 16-Jähriger. Einige Freunde waren dann da und wir waren gemeinsam Wir waren gemeinsam schon aktiv und haben also sehr früh begonnen, Servermusik zu machen, Musik zu kreieren, Songs zu schreiben, Texte zu schreiben, Musik dazu zu machen, das zu singen und so weiter. Und so hat es relativ bald dann einmal auch eine Band nach der Matura dann schon eine Band gegeben, die sich eigentlich aus der Gruppierung da irgendwie ergeben hat. und die ist dann eigentlich relativ bekannt geworden. Das war damals die Band Auflauf, die hat dann in den 70er Jahren ihr Unwesen getrieben. Also das war wirklich eine andere Zeit, weil wir haben, ohne wirklich bekannt zu sein, es geschafft, quer durch Österreich Konzerte zu spielen, die teilweise super gut besucht waren. Wir haben eine Deutschland-Tournee auch gemacht zu diesem Zeitpunkt, also ganz unglaublich für heutige Umstände, weil es heute ist nicht schwer geworden ist in der Inflation, die in der Musik ja letztendlich ausgebrochen ist. Da noch irgendwo seinen Weg zu finden. Damals war das irgendwie leichter und das war irgendwie auch eine tolle Geschichte, die natürlich auch dann irgendwann einmal ihr Ende gefunden hat. Aber die Protagonisten aus dieser Zeit, die haben mich noch lange begleitet. Mein lieber Freund war der Fritz Schindlecker, der heute noch als Autor tätig ist und verschiedenste Projekte in seinem Leben abgeliefert hat. Romane geschrieben hat, Theaterstücke für Kabarettisten, alles mögliche hat er gemacht. Damals waren wir eben quasi ein Team. Der Fritz hat die meisten Texte geschrieben, ich habe immer die Musik gemacht. Und so ist das irgendwie gewachsen und wir haben, wie gesagt, lange Zeit sehr intensiv zusammengearbeitet und auch die Band Auflauf hat sich damit ein paar Mal umgruppiert und hat ein paar Umbesetzungen gehabt und die letztendliche Besetzung, die sich dann aufgelöst hat, war insofern auch sehr, wie soll ich sagen, nachhaltig, weil sowohl der Schlagzeuger als auch der Bossist mit mir gemeinsam dann zur Grundformation von Osborne-Kurte gegangen sind. Und insofern war das eine tolle Zeit. Aber wenn ich nochmal ganz zurückgehe, sozusagen in die frühe Zeit, bevor eben dann Auflauf Ostbahn und so weiter gekommen ist, es war schon irgendwie die Entscheidung trotzdem, was mache ich? Und was wird aus meinem Leben sozusagen? Und die Musik war massiv da, aber gleichzeitig, kann ich genauso sagen, wie es ist, Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht sicher genug, dass ich das auch bocke oder dass das irgendwie halt irgendwie funktioniert. Da stellt sich eigentlich grundsätzlich die Frage, was ist passiert, dass du nicht auf den Profimusikzug voll aufgesprungen bist und gesagt hast, ich tue es? Naja, ich habe immer beides gemacht. Ich habe immer beides gemacht. Also zu dem Zeitpunkt war dann irgendwann einmal die Frage, ich meine, 18-jährig, ja, was mache ich jetzt nach der Matura? Der Einstieg in das Studium war auch irgendwie eine für mich logische Geschichte. Die Möglichkeit hatte ich und das Interesse an Medizin, jetzt so im weitesten Sinn, ohne damals genau zu wissen, was das ist, war schon da. Also es ist nicht so, dass das jetzt irgendwie eine Notlösung war. Ganz im Gegenteil, es war eine spannende Idee. Im Emotionalen hat mich die Musik immer sehr erwischt. Aber ich kann es nur noch einmal sagen, ich habe mich damals nicht in der Lage gefühlt, das irgendwie durchzuziehen. Ich habe mir gedacht, naja, ich bin nicht gut genug und das geht sich nicht aus und die Profis, die spielen irgendwie viel besser und so. Und das ist etwas, was man halt lernen muss, sozusagen die eigenen Fähigkeiten und Qualitäten dann irgendwann mal richtig einzuschätzen. Damals habe ich es definitiv nicht richtig eingeschätzt. Aber das ist einfach mein persönlicher Lebensweg und das hat letztendlich aber auch viel Positives bewirkt, nämlich, dass ich eben auf der anderen Seite halt sehr wohl dann dieses Studium durchgemacht habe, habe, aber auch schon in der Zeit immer, immer mich auch um die Musik gekümmert habe. Das heißt, es gibt eigentlich in meinem Leben von damals weg, von wirklich Jugendjahren bis zum heutigen Tag eigentlich kaum einen Tag, wo ich nicht beides irgendwie gemacht habe oder so. Ich meine, zum jetzigen Zeitpunkt mache ich es jetzt berufsmäßig in der Ordination so nicht mehr, weil ich ja meine Ordination geschlossen habe. Aber die Beschäftigung mit Medizin, mit dem Metier, Auseinandersetzung damit, was kann man tun, wie könnte man was behandeln und so weiter, das habe ich nie verloren. Das ist tagtäglich da. Das ist etwas, was mich begleitet und genauso begleitet mich tagtäglich irgendwie die Musik in der Form. Also gar nicht so gemeint, dass ich jetzt ununterbrochen Musik höre. Und ansonsten beschäftige ich mich mit meiner eigenen Musik. Also immer. Ich habe so viele Songs eigentlich in meinem Leben schon geschrieben, veröffentlicht, auch auf CDs veröffentlicht. Ich habe ja jetzt aktuell meine neunte CD unter meinem Namen rausgebracht. Und das sind also ein Haufen Nummern. Und viele Nummern gibt es über die Jahre, die jetzt gar nicht auf CDs gelandet sind und trotzdem da sind. Also insofern, es ist beides immer sozusagen das Thema gewesen. Hier darf ich natürlich den Hörerinnen und Hörern gleich einen Hinweis geben. Auf der Blog-Seite, das ist hallominasPurkersdorf.blog, könnt ihr die neue CD auch sehen. Grün, Zweig 9 heißt sie. Und wo kann man die dann auch erwerben? Oder wie könnte man sie erwerben? Ja, moderne Zeit macht es sozusagen mehr oder weniger notwendig, sich hauptsächlich in diesem Bereich zu bewegen. Also es geht, alle großen Portale führen diese CD. Also du kannst das überall irgendwie downloaden, streamen und so weiter, das kannst du. Und wenn man es jetzt wirklich auch physischer werben will, ist es grundsätzlich über mich möglich. Also über meine Mailadressen und so weiter. Dann werden wir das auf der Homepage oder auf der Blogseite hinschreiben, damit jeder, der das haben will, sich da kontaktieren kann. Das funktioniert auf alle Fälle gut. Da sind wir bei einem Thema, das die Jetztzeit der Musik sehr beleuchtet. Es gibt da nichts zu bedauern oder irgendwas. So meine ich das gar nicht. Aber es hat sich massiv was verändert. Und die Hörgewohnheiten der Menschen haben sich massiv verändert. Streaming ist vor allem in jüngeren Generationen das nahezu einzige Musikerlebnis, dass das irgendwie stattfindet. Und nur ein kleines Beispiel, wenn man sich heute ein Auto kauft, da gibt es keinen CD-Player mehr drin. In meiner aktiven Zeit als immer auch produzierender Musiker, Habe ich auch mehrere solche Varianten erlebt. Irgendwann einmal ist auch die große Langspielplatte, die ja damals irgendwie das Masterding war, einfach verschwunden und ist abgelöst worden durch die CD. Was ich nie besonders tragisch gefunden habe, aber es war auffällig und es war eine große Veränderung. Das Positive daran war, das war natürlich handlicher das Ding und es klang auf einem anderen Level. Das war irgendwie anders. Da darf man ruhig auch gerade in diesen Bereichen den technischen Fortschritt positiv nehmen und erkennen, dass da wirklich viel im Gang ist. Nur jetzt ist der nächste Schritt, jetzt ist auch die CT-Weg. Die gibt es jetzt auch nicht mehr. Jetzt wird es sehr virtuell sozusagen. Jetzt ist der Punkt, du hast nichts mehr Haptisches in der Hand. Sehr interessant finde ich auch, dass einige Mediziner Musiker sind. Also die Kombination, die ist ja gar nicht so selten. Die Kombination ist vermutlich und wie ich auch beurteilen kann, nicht so selten. Es gibt vielleicht nicht die ganz einfache Erklärung dafür, aber eine grundsätzliche Erklärung ist schon die, dass es, wenn man die Medizin ernst nimmt, ernst im Sinn von, dass man sich wirklich darauf einlässt. Sich wirklich intensiv damit beschäftigt, dann ist das auch ein sehr tiefer Vorgang, ein sehr tiefer Prozess, ein sehr tiefes Geschehen, das dann im eigentlichen Vorgang, dass man zum Beispiel in einer Ordination arbeitet, zwischen zwei Menschen eine sehr intensive Auseinandersetzung ergibt. Diese Intensität, die hast du in der Musik auch, wenn du das ernst meinst, das ist sehr vergleichbar. Du musst Emotionen spüren und gleichzeitig aber auch irgendwie steuern. Du musst irgendwie schauen, dass du das alles unter Kontrolle hast, weil sonst entgleitet dir alles. Das ist in der Medizin so und in der Musik so. Aber da ändert sich das Ganze. Es gibt wohl Unterschiede. Ich habe das immer so gesehen, nur ganz banal. Die Medizin findet eigentlich hauptsächlich einmal statt am Morgen oder am Tag mit Frische und möglichst gut beisammen in der Musik. Da geht es oft in die Nacht ein und da wird es schon ganz schön Gas geben, zumindest aus der Zeit, aus der ich komme, da war das so. Mittlerweile ist es vielleicht sogar ein bisschen anders geworden. Aber das heißt Tag und Nacht und so weiter. Aber da sind wir gleich wieder beim großen Thema. Das gehört alles irgendwie zusammen. Und wenn man einen Job macht, der einen auch intellektuell, aber dann letztendlich auch emotional sehr fordert, dann ist es ganz angenehm, irgendwie einen Gegenpol auch zu finden für sich selbst. Kann man prinzipiell nur jedem Menschen raten, was auch immer es dann ist, aber etwas zu finden, was das irgendwie ausgleicht und was das ergänzt und wo aber Ähnlichkeiten auch da sind und trotzdem erweitert es das Ganze. Und das habe ich auch für mich persönlich immer so empfunden. Dass das, was ich in meiner Medizin sehe. Alles machen konnte, durfte, erlernen durfte, anwenden durfte und konnte und hoffentlich immer noch kann, dass mir das auch in der Musik extrem viel geholfen hat. Und umgekehrt die Beschäftigung und auch die aktive Ausführung von Musik, also sprich Konzerte spielen und so weiter, Bühnenerfahrung und so, mir irrsinnig viel gebracht hat im Umgang damit, wie ich mit Leuten umgehe und so weiter. Das hat sozusagen das eine und das andere immer befruchtet. Immer befruchtet, ja. Und wenn man das einmal erkannt hat, dann lösen sich da Gegensätze auf und dann hat man auch nicht das Gefühl, es fehlt was, weil es ist beides immer wieder da. Also wenn ich da kurz zurückspringe in deine Jugend, du hast dann Medizin studiert. Ja. Bis dann nach deinem Studium, wie ist es dann weitergegangen? Naja, während dem Studium habe ich sehr viel Musik gemacht, da waren wir viel unterwegs. Eben auch, muss man sagen, ist da reingefallen in die letzte Zeit des Studiums und dann diese Phase, wo ich dann im Spital gearbeitet habe, ist dann eigentlich schon die erste Ostbahnphase reingefallen. Und Ospern-Kurte war ja schon ein außergewöhnliches, Projekt, muss man sagen, auch wenn man das damals vielleicht gar nicht so bewusst erlebt hat oder so, weil es war einfach eine klasse Geschichte und gute Musiker und eine gute Idee und gute Texte und ein super guter Sänger. Es war erkennbar trotzdem und spürbar, dass das Ding einfach funktioniert. Ospern hat Er hat sein erstes offizielles Konzert damals da am Schafberg, Schutzhaus am Schafberg gespielt. Und das war mehr als ausverkauft. Bum, voll. Und so ist es immer dahin gegangen. Egal, wo wir gespielt haben, es war immer ausverkauft. Wie bist du dazu eigentlich zum Ospern gekommen? Also in der Auflaufzeit, da haben wir eben, wie gesagt, viel gespielt und haben auch zwei Langspielplatten damals aufgenommen. Wir haben ja damals aufgenommen im legendären Schmettersandstudio in Biesernberg. Das waren ja damals die Schmetterlinge, die das Studio aufgebaut haben. Da war ja der Osper Kurti, der Willi Resetaritz, ein Teil davon. Ein wesentlicher Teil. Und wir haben mit allen Mitgliedern der Schmetterlinge dann ein sehr intensives und inniges Verhältnis gehabt. Auch in der Deutschland-Tourneesituation und so weiter. Da waren auch die Schmetterlinge immer wieder unterwegs. Ecks, die sind uns immer wieder entgegengekommen. Das war nebstbei auch witzig in der Zeit. Es war genau die Zeit. Wir sind in eine Stadt nach der anderen gekommen. Also wir haben da in 28 Tagen in 21 deutschen großen Städten gespielt. Das war wirklich intensiv. Also quer durch Deutschland war wirklich toll eigentlich. Und in jede Stadt, die wir gekommen sind, haben wir Plakate von der ersten allgemeinen Verunsicherung nebstbei auch gesehen. Wir haben damals auch genau die erste Deutschland-Tournee gespielt. Und ja, die Geschichte zeigt, die ERV hat das natürlich großartig irgendwie geschafft und weitergeführt. Wir haben uns dann eigentlich bald nach dieser Tournee dann eigentlich ein bisschen aufgelöst. Das war ja dann Ende der 70er Jahre, Anfang der 80er Jahre hat sich das aufgehört. Aber wie auch immer, wir haben uns alle gekannt und dann war dieses Projekt, Ostbahn im Entstehen oder es war eigentlich schon so weit. Entstanden ist es ja definitiv so, dass der Günther Brödel, der. Der Mastermind dieser Geschichte dahinter immer war und alle Texte geschrieben hat und die Idee irgendwie einfach einfach gehabt hat, wie man das machen kann, sich mit dem Willi zusammengetan hat und den Willi ursprünglich gefragt hat, magst du das machen, singst du da? Willi hat dann irgendwann einmal Ja gesagt und dann ist es darum gegangen, eine Band zusammenzustellen. Und da hat es ein Keyboarder, das war der Harry Biron damals, ein Bossist, der Name weiß ich jetzt gar nicht mehr, der war noch ganz kurz dabei, und dann hat der Willi mich angerufen und gesagt, ob ich mitspielen will, als Gitarrist. Und den Helmut Grössing, der auch bei Auflauf der Schlagzeuger war, ebenfalls als Schlagzeuger. Und so sind wir zwei sozusagen ursprünglich eingestiegen in die Ostbahn, Ostbahn-Kurte und die Chefpartie. Die original erste Besetzung war das. Und dann sind wir ins Studio gegangen, Schmettersand-Studio, eh schon nach einigen Proben und sogar schon Konzerten und so. Und haben dann einfach die erste Langspielplatte, Ostbahn-Kurte und die Chefpartie, aufgenommen. Und damals war es eben so, der Bossist, wie gesagt, den Namen habe ich irgendwie verdrängt und ich würde auch nicht über niemanden etwas Schlechtes sagen, aber jedenfalls, das war halt nicht, das hat nicht funktioniert, das ist nicht gegangen. Dann haben wir gesagt, okay, was machen wir? Und dann bin ich zum Telefon gegangen und habe den Leo Beyer angerufen, der ebenfalls der letzte Bossist von Auflauf war. Da habe ich gesagt, Leo, du hast Zeit, komm ins Studio, wir brauchen dich und du musst das jetzt spielen. Und der Leo ist gekommen, hat das gespielt und damit war die Besetzung fix. Der Leo war dabei. Also es waren drei Leute von dem Auflauf, der Harry Piran und der da will ich als Sänger. Das war die ursprüngliche Chefpartie und war eine grandiose Sache. Und ich war in der Zeit, wie gesagt, mit dem Studium dann gerade fertig und dann im Spital. Und da hat es schon arge Geschichten gegeben. Also ich meine, wir haben gespielt, weiß ich nicht, in Graz und sind am vierten der Früh heimgekommen und am sechsten bin ich ins Spital gegangen. Also ich meine, Das ist heute schwer vorstellbar, auch für mich sozusagen. Ja, das ist damals irgendwie gegangen. Aber ich habe schon gemerkt, okay, das kann ich jetzt nicht endlos machen, das geht so nicht. Und dann war eigentlich die Situation die, dass ich wirklich gesehen habe, in jeder Phase spürbar war es, dass Ostbahn wie ein gespannter Bogen sozusagen irgendwie am Abschuss war. Da ist nur darum gegangen, jetzt machen wir es sozusagen. Und ich habe gewusst, da kann ich jetzt nicht mit, wenn ich die Medizin machen will. Das geht einfach nicht. Weil das braucht nachher 200 Prozent von dir. Nein, beides mit absolutem Vollgas, das geht nicht. Und die Entscheidung war einerseits nicht leicht, aber dann trotzdem auch wieder leicht. Also es war halt eine ambivalente Geschichte, keine Frage. So wie mein Leben halt ist. immer zwischen diesen zwei Polen mich bewegend und versuchend, das irgendwie zusammenzuhalten, was mir unterm Strich ja eh Gott sei Dank irgendwie gelungen ist. Aber es hat schon ein paar Entscheidungen gegeben, die nicht so einfach waren, sagen wir es einmal so. Und die hat auf alle Fälle dazugehört. Aber es war eine letztendlich gute Entscheidung. Es war so, dass wir nicht irgendwie im Streit oder so auseinandergegangen sind, sein, sondern der Willi hat das so gesehen und verstanden, wie das halt war. Es hat noch viele Konzerte nachher gegeben, wo sie mich als Gast eingeladen haben. Es hat Konzerte gegeben, wo der Willi dann in meiner eigenen Band, die ich den Anschluss gegründet habe, irgendwie gekommen ist. Wir haben ein gutes Einvernehmen gehabt, also die vielen Jahre, bis in die Jetztzeit drauf, wobei die letzten Jahre haben wir uns vielleicht wirklich weniger gesehen. Das hat sich halt einfach dann immer so ergeben, Ostbahn war ja schon lang vorbei und es hat ein paar so Konzerte halt immer wieder gegeben, wo alle irgendwie zusammengefasst waren. Da habe ich auch einmal auf der Praterwiesn noch mitgespielt und so weiter. Klasse Sache, aber letztendlich Ostbahn war dann irgendwann einmal vorbei und, jetzt die aktuelle Geschichte war halt, dass der Willi natürlich jetzt verstorben ist. Ostbahn war vorbei, wie der Günther Brödel gestorben ist, so muss man es einfach sagen und das hat auch der Willi immer so formuliert, das war so, ja. Für mich ist auch recht interessant, wenn ich dir jetzt so gegenüber sitze und merke, mit welcher Energie und mit welchem Elan du auch über diese Zeit sprichst, ich finde auch schön, dass man sofort merkt, also du bereust es auch nicht. Du genießt es, diese Zeit. Du sagst, das und das hat stattgefunden, aber es ist jetzt nicht irgendwas, wo du sagen würdest, diese Lebensentscheidung habe ich bereut oder sonst was. Nein, ich habe gar nichts bereut. Also überhaupt nichts. Die Ostbahnzeit habe ich überhaupt nicht bereut, ganz im Grunde. Nein, ich meine damit, dass du vielleicht gesagt hast, es wäre schöner gewesen, dabei zu bleiben oder sonst was. Ja, also. Da möchte ich gleich was dazu sagen, nämlich sozusagen, was mir damals schon bewusst war, es ist mir eigentlich immer darum gegangen, wirklich eigene Nummern zu machen und ein eigenes Projekt irgendwie zu machen. Ich habe auch gewusst, wenn ich jetzt bei Osborn bleibe, dann so schön es auch sein mag, aber dann bin ich der Osborn-Gitarrist auf unbestimmte Zeit oder wie auch immer. So schön das war, weil das ist eine tolle Sache, immer vor ausverkauften Publikum mit einer Wahnsinnsenergie auf der Bühne, mit einem tollen Sänger und wirklich gute Band und so, das ist schon ganz, ganz, ganz, ganz groß anzusiedeln und so habe ich das auch immer empfunden und dennoch wollte ich immer noch was anderes. Und dieses Selbstverwirklichen, das ist ja, das ist was, was ich in der Musik halt immer gesucht habe. Ich versuche es, indem ich jetzt, wie gesagt, meine neunte CD rausbringe, nach wie vor und das ist irgendwie eine ganz intensive Geschichte und gleichzeitig hat diese Art von Selbstverwirklichung natürlich auch in der Medizin stattgefunden, weil ich zwar Medizin studiert habe und habe meine Schulmedizin alles gemacht, was man halt so braucht, aber habe mich eigentlich von frühester Zeit an dann mit allen möglichen Themen beschäftigt, die weit über klassische, normale Medizin vielleicht hinausgehen mögen, aus meiner Sicht aber dazugehören, und dazugehören sollten und für mich immer dazugehört haben. Das heißt, ich habe mich mit vielen alternativen Methoden beschäftigt, Ich habe mich mit vielen geistigen Methoden beschäftigt, alles Mögliche, was mir persönlich immer sehr geholfen hat in meiner persönlichen Entwicklung. Und ich habe dann immer mehr Klarheit in mein Leben einfach reinbringen können dadurch und einfach gewusst, okay, tagelang, tagelang, das mache ich jetzt so, das mache ich so, das mache ich so. Und es haben sich immer wieder irgendwie dann Wege ergeben. Wobei ich dann versucht habe, gerade auch die Medizin in einem gewissen Rahmen zu halten. Also sprich, ich habe meinen Ordinationstag gemacht, das ist ein sehr stimmiger Platz gewesen für mich, sozusagen stimmig insofern, weil... Das ist so eine schöne, abgeschlossene, fast geschützte Atmosphäre gewesen, wo halt einfach in der Tiefe wirklich, wirklich geschaut wurde, okay, was kann man tun? Ja, ein Mensch ist krank, aber dass er krank ist, das weiß man eh, unter Anführungszeichen, aber warum er krank ist, das weiß man meistens nicht. Und das geht es aber auch ganz vorrangig, wenn man Menschen… Die Ursache zu finden. Ganz genau, wenn man Menschen wirklich, wirklich sozusagen großzügiger behandeln will, im Sinn von auch nachhaltiger behandeln will und eben ursächlicher behandeln will, da muss man einfach auf Suche gehen, wo das alles herkommt. Das ist eben auch der Punkt, den ich besprechen wollte mit dir, den du ja schon gezeigt hast. Du hast dich in der Medizin auch auf viele Pfade begeben. Das war damals noch nicht so, ich nenne es einmal so, noch nicht so üblich, so Alternativwege, ich nenne es einmal so, Alternativwege auch zu gehen, hinzuschauen, was gibt es denn da noch, nebst der Schulmedizin? Ja, man kann schon mit Fug und Recht sagen, du bist nicht nur als Musiker erfolgreich, sondern du bist und warst auch als Mediziner sehr erfolgreich. Weiß ich nicht, wie man das beurteilt. Erfolg ist schwer zu beurteilen. Was auch immer man als Erfolg bezeichnet, wenn man Erfolg in einer quantitativen Dimension wahrnehmen will, dann weiß ich nicht, ob ich so großartig erfolgreich bin oder war. Aber wenn man Erfolg auch qualitativ beurteilt, dann glaube ich das schon. Weil wenn man sich wirklich viel Zeit für einen Menschen nimmt, dann kann man am Tag jetzt nicht 150 Patienten behandeln, wie man das in einer normalen Ordination tut, sondern behandelt nur sehr, sehr wenige, aber die ganz intensiv. So hätte ich gesehen den Erfolg, weil ich kenne etliche Menschen, Menschen, die deine, nennen wir es jetzt einmal Patienten, sind oder waren. Und die sind alle sehr gut aufgehoben bei dir, wenn man mit ihnen spricht über das Thema. Also deswegen würde ich sagen, das ist das Kennzeichen für Erfolg. Ja, das habe ich auch immer so gesehen. Die Ordination war eine sehr angenehme Situation, so etwas zu verwirklichen. Und nicht im Schauen, noch mehr Patienten, noch mehr und das und das und das. Du hast ja, wenn wir hier bei deiner Ganzheitsmedizin auch bleiben, du hast ja vor über zehn Jahren ein Buch geschrieben, »Grünes Licht«. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, es ist zwar über zehn Jahre her, aber der Inhalt dieses Buches ist natürlich komplett zeitlos. Also heute noch genauso aktuell. Würde ich absolut so sehen. Das Thema Zustand eines Menschen, Gesundheit, Krankheit, Dimensionen des Lebens, was gehört da alles dazu, was macht eigentlich einen Menschen aus, was macht eben Krankheit und Gesundheit aus, wo kann man ansetzen, welche Möglichkeiten gibt es diagnostisch, therapeutisch. Daran hat sich jetzt nicht Wesentliches geändert. Es gibt wohl moderne Methoden, die mit Computer gesteuert alle möglichen Energiemechanismen messen und behandeln usw. Aber im Grunde bleibt es immer bei den Basics. Man muss sich in ein paar größeren Dimensionen orientieren, dann hat man die Möglichkeit, sehr ganzheitlich eben Dinge zu verstehen und zu behandeln. Also ganzheitlich, um nur einen kurzen Satz zu sagen, weil das kann man in der Üblichkeit ja so gar nicht leicht ausführen oder das würde den Rahmen, glaube ich, sprengen. Aber ganzheitlich heißt aus meiner Sicht in erster Linie, dass man sich an drei großen Dimensionen orientiert. Also Körper, Geist und Seele oder auch Energiekörper, wie auch immer man das jetzt bezeichnen will. Unser Problem der Jetztzeit ist eigentlich das, dass sie alle diese drei Gruppierungen wohl irgendwie sozusagen kennen, aber sie arbeiten nicht zusammen. Also Körper heißt Schulmedizin ausschließlich und materialistische Wissenschaft und so weiter. Also das ist ganz ausschließlich. Energiekörper und so weiter, da gibt es schon einige Sachen, die auch heute verwendet werden, eben Energiemethoden, die da wären in erster Linie, also Homöopathie und Bioresonanztherapie und solche Sachen. Da beschäftigen sich auch Menschen damit und Leute damit. Und die geistig-psychisch-emotionale Ebene ist die Domäne der Psychotherapeuten und so weiter. Das Problem ist nur, jeder ist für sich alleine in seiner Schiene unterwegs und sieht nicht, dass letztendlich alles irgendwie zusammenhängt. Gesund bin ich nur, wenn alle drei in Harmonie existieren können. Und wenn jetzt wer aus dem Lot gerät, und ganz egal, ob das jetzt in der Symptomatik eine körperliche, meist ist es dann eine körperliche Symptomatik, weil die Leute deswegen dann zum Arzt gehen. Oder halt doch eher psychische Symptomatiken, Depressionen und so weiter, das fällt halt auch in die Richtung der Mediziner. Es ist egal, wo sich das zeigt, man muss immer auf Suche gehen, wo es wirklich herkommt, weil das ist ein großer Irrglaube, dass dort, wo es weh tut, da steche ich mir jetzt rein und dann ist der Schmerz wieder weg. Das funktioniert vielleicht manchmal, aber meistens nicht. Und da gibt es Gründe dafür und die muss man erkennen. Das heißt, es ist wichtig, sich in verschiedenen Ebenen zu orientieren, diagnostisch. Das heißt, man braucht auch Methoden, mit denen man überhaupt diagnostisch in den verschiedenen Bereichen etwas tun kann. schauen, weil eine Laboruntersuchung und eine Röntgenuntersuchung sagt man nichts darüber aus, ob ich jetzt, weiß ich nicht, emotionalen Stress in mir herumtrage. Oder sagt man auch nichts darüber aus, ob mein Energiekörper durch massiven Elektrosmog irgendwie komplett aus dem Lot geraten ist oder so. Da braucht man jeweils andere Methoden. Die gibt es, man muss sich informieren, da muss man einfach schauen, muss man auf Suche gehen, muss man Ausbildungen machen, muss man alles mögliche tun. Und irgendwann, und das war auch bei mir so, so schließt sich plötzlich der Kreis. Man lernt das, man lernt das, man lernt das und man weiß, okay, das ist wichtig, aber irgendwie fehlt immer noch was. Irgendwann einmal schließt sich dieser Kreis. Und wie das bei mir dann der Fall war, habe ich dann damals, nachdem ich ja fast zehn Jahre, neun Jahre im Purkersdorf Kassenarzt war, meine Kassenverträge zurückgelegt und habe mich dann ausschließlich auf die ganzheitsmedizinische Betrachtung von Krankheit, Gesundheit und Befuglichkeit gestürzt. Ja, dann kann man nur sagen, das war jetzt ein ganz kurzer Streifzug in die Ganzheitsmedizin. Das ist wirklich ein ganz kurzer Streifzug. Aber für alle auch empfohlen, wie gesagt, das Buch Grünes Licht, wo man hier auch tiefer einsteigen kann in die Materie natürlich. Ja, also ich habe das damals versucht, in nachvollziehbaren Worten zu schreiben. Also ein Buch einfach für Interessierte, nicht Mediziner. So ist es gemeint und ja, funktioniert auch gut. Das Buch ist jetzt auch wieder quantitativ jetzt vielleicht nicht, weiß ich nicht, hat nicht irgendwelche Rekorde gebrochen, aber es hat mich immer wieder verblüfft und, auch sehr gefreut, wenn ich gemerkt habe, irgendwer hat sich das Buch mitgenommen, hat es dann weitergegeben, dann ist es auf einmal irgendwo nach, hausen wir mal jetzt, nach Berlin gekommen, hat mich irgendwer aus Berlin angerufen, ich hätte gerne einen Termin. Oder aus Spanien oder aus Italien sind ein paar Leute gekommen, wirklich von überall. Und aus ganz Österreich dann sowieso. Aber das Zentrum war immer eben das Purkersdorf sozusagen als guter Standort, wo das auch funktioniert hat. Das muss man auch dazu sagen. Das ist vielleicht schließlich gerade da wieder jetzt der Kreis zu Purkersdorf. Aber das ist schon so, dass man gerade in Purkersdorf sowas gut machen kann, weil aufgeschlossene Menschen hier leben und die bereit sind, mehr bereit sind, als vielleicht woanders, sich auf sowas einzulassen. Und ich habe immer gewusst, Purkersdorf ist okay für mich, das passt, wie ich hergezogen bin. 1982 bin ich hergezogen nach Purkersdorf und seitdem lebe ich da und finde, dass das ein für mich passender Ort ist. Deine Beziehung zu Purkersdorf hört man schon als emotional, auch stark verwurzelt, würde ich sagen. Du fühlst dich hier beheimatet. Total verwurzelt mittlerweile. Ich fühle mich da beheimatet. Was würdest du dir so für Purkersdorf, wenn wir uns ein bisschen in die Zukunft blicken, was würdest du dir so für Purkersdorf wünschen? Was würde ich mir wünschen? Das ist halt schwer zu sagen. Ich meine, vielleicht, weil ich gerade gesagt habe, ein offener Platz oder ein Platz für offene Menschen. Diese Offenheit würde ich mir noch ein bisschen mehr wünschen. Und wenn diese Offenheit dann sozusagen entsprechend da ist, dann würden sie, glaube ich, automatisch ein paar so Plätze noch, die kommunikativ irgendwie was bringen, in allen möglichen Richtungen. Also unterhaltsam kommunikativ, aber auch kreativ kommunikativ. Also alles, was in diese Richtung geht, wo Menschen zusammenfinden können, kulturell, künstlerisch, kreativ und eben aber durchaus auch einfach locker zusammensitzen und schmähfieren und so. Das ist genauso wichtig. Das ist einfach extrem wichtig. Und wir haben ein paar Möglichkeiten in Purkersdorf, wie wir alle wissen, aber wenn das mehr wäre, hätte nichts dagegen. Wolfgang, natürlich interessiert mich und uns alle natürlich auch ganz brennend, Was sind deine nächsten Projekte? Hast du Projekte im Plan? Gibt es irgendwas, das du uns schon verraten kannst? Projekte im Plan, also wie gesagt, sehr jung und frisch ist diese CD und da bin ich jetzt schon dabei, einfach, ich versuche, diese CD ein bisschen mehr unter die Menschen zu bringen. Da muss man einiges dafür tun, da verwende ich gerade einige Zeit und versuche natürlich auch ein paar Konzerte in nächster Zeit auszumachen. Ist nicht wirklich leicht, aber es wird im Burgstaffer Konzert Anfang nächsten Jahres geben, in der Bühne, Ende Jänner, am 27. Jänner, ist schon fix. Und dann wird es im Juni in Pressbaum in der Villa ein Open Air geben. Diese zwei Termine sind einmal fix und dazwischen versuche ich noch aufzufüllen, was möglich ist. Diese beiden Termine, hoffe ich, übermittelst du mir noch, damit wir sie auch festhalten können auf der Homepage, damit man das natürlich auch nachlesen kann. Ja, gerne, gerne, gerne. Für mich bist du ein sehr geerdeter Mensch. Du weißt, was du willst. Du stehst mit beiden Beinen fest im Leben. Was wünschst du dir als Person für deine Zukunft? Und für meine Zukunft, nachdem ich jetzt ja nicht mehr zur absoluten Jugend zähle, wenn ich das charmant formulieren darf, wünsche ich mir, dass es mir lange noch so geht, wie es mir jetzt geht. Weil ich fühle mich tadellos. Ich bin in der Lage, alles das zu tun, was ich tue, auch wenn ich jetzt die Ordination nicht mehr führe. Wie gesagt, Beschäftigung mit Medizin ist trotzdem ein großes Thema. Ganz privat gesehen, unsere Familie ist recht groß und es gibt viel zu tun. Und ich lebe ein sehr, sehr erfülltes Leben momentan. Es geht mir recht gut. Gott sei Dank. Das ist etwas, was ich immer auch so gesehen habe, sozusagen jetzt nur ganz kurz, aber dieser Begriff, der mir gerade gefallen ist, Gott sei Dank, also die Dankbarkeit sozusagen dafür, dass man bestimmte Dinge halt wirklich hat, erreicht hat, machen konnte, dass das Leben in irgendeiner Form, auch wenn es manchmal... Sich von komischen Seiten zeigt, dass es trotzdem einfach gut mit einem meint. Wenn man das irgendwie erleben kann, dann ist das Dankbarkeit wert, allemal. Und das habe ich immer so gesehen. Und ja, weil du sagst geerdet, genau deswegen bin ich, glaube ich, geerdet, weil ich die Dinge halt so nehme, wie sie kommen. Ich versuche, aus vielen das Beste zu machen. Es kommt nicht immer alles so optimal daher. Ja, das ist einfach so im Leben. Aber es ist nicht der richtige Weg, wenn alles schlecht daherkommt, einfach nur immer sich auf das Schlechte zu konzentrieren. Sondern man sollte halt versuchen, den Gegenpart irgendwie mitzubekommen und sich an dem irgendwie versuchen zu orientieren. Und wie gesagt, in der persönlichen Entwicklung war es auch für mich immer wichtig, doch an bestimmten Stellen meines Lebens einfach Entscheidungen zu treffen. Ich denke mir, es sollte wieder irgendeine Entscheidung einmal anstehen. Im Moment tut es es gerade nicht, aber wenn es ist, dass ich nicht zögere, irgendeine Entscheidung wieder zu treffen. Ich glaube, es gibt nichts Schlimmeres für Menschen als nicht getroffene Entscheidungen, weil die tragt man wie eine große Wand vor sich immer her und das baut sich immer mehr auf. Und wenn man Entscheidungen wirklich mit einem tiefen Gefühl verbinden kann, dann kann man so große Fehler eigentlich nicht machen. Also alles, was sich gut anfühlt, ist im Grunde auch gut. Und alles, was sich nicht gut anfühlt, ist auch wirklich richtig. Das ist so der banalste Zugang, aber der funktioniert ganz gut. Insofern, wenn man wirklich eine Entscheidung nicht optimal trifft, dann kann man es immer noch korrigieren, indem man sich wieder entscheidet. Also die Entscheidungsfreudigkeit, die, glaube ich, macht das Leben auch irgendwie lebenswert. Zum Schluss hin würde mich noch eines interessieren, und das ist für die meisten eine schwierige Frage, wenn ich es ihnen stelle, den Menschen Wolfgang Grünzweig. Wie würdest du rein den Menschen Wolfgang Grünzweig beschreiben, wenn du ihn beschreiben müsstest? Das ist aber tatsächlich schwierig. Das ist tatsächlich schwierig. Viel von dem, was ich jetzt gesagt habe, das macht mich schon auch aus oder zeichnet mich aus oder zeichnet meine Persönlichkeit. Aber natürlich gibt es auch in mir Phasen der Unsicherheit oder der Irritationen oder des Grübelns oder des Zweifelns und so. Aber wie gesagt, ich glaube schon, dass... Dass mich das dann letztendlich immer wieder gerettet hat, dass ich halt dann einfach dagegen steuere und einfach Dinge tue, von denen ich weiß, die sind jetzt wichtig, die sind gut, die sind für mich gut, die sind für andere gut. Es ist auch ein sehr belebendes und aufbauendes Gefühl, etwas zu tun, was einem anderen gut tut. Es muss nicht immer nur einem selbst guttun. Also das ist gerade in der Medizin ein Riesenthema. Und auch in der Musik eigentlich. Ich meine, es ist schon schön, wenn man Musik macht und die gefällt Leuten. Also das ist einfach total angenehm. Das ist einfach irrsinnig gut. Also dieses auch was geben können, nicht nur nehmen, sondern geben, das erfüllt irgendwie sehr. Und irgendwie habe ich halt trotz aller auch persönlicher Zweifel und was auch immer gelegentlich kommen mag, das habe ich nie aufgegeben. Und daran habe ich immer festgehalten, dass man halt einfach an sich arbeiten muss und weiter tun und es wird schon wieder und einfach die Dinge dann positiv angehen. Und konstruktiv und kreativ. Kreativität ist auch ein ganz wichtiger Faktor. Der Fantasie freien Lauf lassen und schauen, was passiert. Und wenn es nicht immer klappt, wurscht, ganz egal. Es wird ja Unmengen Nummern zum Beispiel geschrieben, die einfach dann kurz aufgenommen, schlecht, weg, sofort gelöscht. Gar nichts archivieren, nichts aufheben, gar nichts. Was sich auch immer wirklich schlecht anfühlt, da braucht man sich gar nicht mehr damit beschäftigen. Also ich kann nur sagen, wenn ich hier sitze, liebe Hörerinnen und Hörer, weil wir vorhin auch von Energetik gesprochen haben, ich kann nur sagen, von meinem Empfinden, Dr. Wolfgang Grünzweig, der mir gegenüber sitzt, ist hochenergetisch und es fühlt sich auch gleichzeitig irrsinnig gut an, mit ihm in diesen Dialog einzusteigen und diese Reise zu machen und seinen Lebensweg zu erfahren. Ja, ich sage dir ganz, ganz herzlichen Dank für dieses Interview, für diesen Streifzug durch dein Leben. Ja, na gerne und ich bedanke mich auch für das schöne Gespräch. Ich hoffe, wir sehen dich recht bald wieder, wissen wir jetzt spät und recht oft auf der Bühne. Ich freue mich darauf, sage ganz herzlichen Dank. Und euch, liebe Hörerinnen und Hörer, sage ich danke fürs Zuhören. Hoffe, ihr tut das auch beim nächsten Mal und sage Tschau, bis bald. Per E-Mail unter feedback@hallo-purkersdorf.blog

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