Hallo Purkersdorf

Der Talk über Menschen und Themen

Foto & Copy, Andreas Novotny

Event- und Personenfotograf mit Sonne im Herzen

06.07.2022 32 min

Zusammenfassung & Show Notes

Foto & Copy
Das Geschäft von Andreas Novotny, welches schon 20 Jahre in Purkersdorf besteht, beinhaltet jede Menge an Rechner für die Bearbeitung von Fotos,  Geräte für Digital- und Textildruck und etliche Fotografien welche er als Fotograf selbst angefertigt hat. Man spürt, dass Andreas diesen Beruf nicht nur lebt sondern auch liebt. Dass er eher zufällig zur Fotografie und noch zufälliger nach Purkersdorf gekommen ist, dies könnt ihr alles in dieser Episode erfahren. Genauso wie den Hintergrund zu seinem Leitspruch - Look at the sun and be happy

Für weitere Infos zu dieser Story hier auf Shownotes klicken.

HALLO PURKERSDORF
Der Talk über Menschen und Themen in und um Purkersdorf



Heute spreche ich mit Andreas Nowotny, dem Inhaber des Geschäfts Foto & Copy in Purkersdorf. Andreas bietet verschiedene Dienstleistungen wie Passbilder, Textildruck und Plakate an. Er betont die Bedeutung einer professionellen Beratung und fairen Preisen für seine Kunden. Neben seiner geschäftlichen Seite möchte ich heute auch mehr über Andreas als Mensch erfahren. Andreas wurde 1956 in Wien geboren und zog später nach Purkersdorf. Ursprünglich wollte er in einer Wohngemeinschaft leben, aber diese Idee scheiterte. Schließlich zog er ins Irenental und wurde von Peter, dem damaligen Besitzer des Stadtcafés, in die Gesellschaft von Purkersdorf eingeführt.

Andreas ist mittlerweile fast ein Einheimischer und diskutiert gerne darüber, was einen Purkersdorfer ausmacht. Andreas absolvierte eine Ausbildung zum Fotografen, obwohl dies nicht sein ursprünglicher Plan war. Während seines Zivildienstes entdeckte er seine Leidenschaft für Fotografie und meldete sich bei der Fotografeninnung in Wien. Er arbeitete bei einem Fotografen im siebten Bezirk und gewann so erste Erfahrungen in der Fotografie und im Wienerwald.

Andreas spricht über die Herausforderungen, denen sich Fotografen heute stellen müssen, da jeder sein Fotografiegewerbe anmelden kann. Er betont die Bedeutung von Leidenschaft und Engagement für diesen Beruf. Andreas betont auch die Bedeutung von grundlegendem Wissen und Ausbildung in der Fotografie. Neben seinem Geschäft engagiert sich Andreas auch künstlerisch und nimmt an Ausstellungen teil. Er erzählt von seiner Teilnahme an einer Gruppenausstellung über Fotografie im 8. Bezirk in Wien und freut sich über die vielfältigen Zugänge zum Thema.

Andreas betont auch seine Rolle als Eventfotograf und wie er die Veränderungen im Verhalten der Kunden in den letzten Jahren wahrgenommen hat. Er spricht über gesellschaftliche Veränderungen und das Bedürfnis nach Anerkennung in seiner kreativen Arbeit. Andreas gibt auch Einblicke in seine Persönlichkeit, betont aber auch die Herausforderungen, mit schwierigen Kunden umzugehen. Er teilt seine Wünsche für die Zukunft von Purkersdorf und ruft zu weniger Kritik und mehr Unterstützung für Veränderungen auf.

Zum Abschluss bedankt er sich bei den Hörerinnen und Hörern fürs Zuhören und hofft, dass sie auch beim nächsten Mal wieder dabei sind.


Blog Beiträge zu allen Episoden kannst du unter  hallo-purkersdorf.blog nachlesen.

Info
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Transkript

Music. Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer von Hallo Purkersdorf, der Talk über Menschen und Themen in und um Purkersdorf. Heute darf ich euch aus dem Geschäft Foto & Copy begrüßen, mitten am Hauptplatz, vom Inhaber Andreas Nowotny. Servus, Andreas. Grüß dich. Dich kennen vom Geschäft her natürlich sehr, sehr viele Leute, kommen hier herein, lassen sich Passbilder machen. Du bist ja auch tätig in allen anderen Dingen wie Textildruck, Plakate. Habe ich noch etwas vergessen? Na ja, im Grunde genommen gibt es so viele verschiedene Dinge, die ich im Prinzip produzieren kann, dass man eigentlich fast nicht mehr sagen kann, was es alles gibt. Das fängt also bei den normalen Kopien an, geht über Digitaldruck, über Largeprints, über Fotografie, digitale Fotobearbeitung. Im Grunde genommen würde ich sagen, ich bin schlicht und einfach ein kreativer Handwerker. Für alle, die es noch nicht wissen sollten, was wir hoffen, dass das nicht allzu viele sind in Purkersdorf, Wenn man irgendwas in dieser Richtung braucht, Grafik, Foto, Druck, ist man bei dir an der richtigen Stelle und bekommt man nicht nur die Produkte, sondern mit Sicherheit auch die Info darüber, wie man was professionell und richtig durchführt. Das ist etwas, was ich wirklich versuche auch zu tun, weil ich kann natürlich aufgrund meiner Geschäftsgröße kein Billigbieter sein, sondern muss mit vernünftig kalkulierten Preisen arbeiten. Nur versuche ich halt alle Leute so zu beraten, dass sie dann auch das Gefühl haben, das hat Sinn gemacht, was sie bei mir erstanden und bezahlt haben. Ehrliche Preise für ehrliche Leistung. Im Grunde genommen ja. Es gibt eine Radiowerbung, die mir unglaublich gut gefällt. Das ist diese Hackerwerbung, wo er sagt, bei mir gibt es ehrliche Preise ohne den depperten Rabatschmäh. Also das finde ich unglaublich witzig. Das versuche ich auch zu tun. Andreas, wenn du uns gestattest, das Interview für mich heute natürlich deswegen, weil von deiner geschäftlichen Seite kennen dich die Leute natürlich. Aber ich möchte natürlich ein wenig auf deine private Seite eingehen. Sprich, ich möchte dich als Menschen zeigen. Wenn ich so sagen darf, du hast ja ein markantes Äußeres. Ich bin ein kleiner Blader. Nein, das nicht. Aber dadurch, dass du eine Vollglatze trägst und bei den Events immer mit Fotoapparat bist, ist das für mich so stilisiert. Erkennt man dich überall. Das nehme ich in der Zwischenzeit an, dass das so sein wird. Wenn wir da ganz kurz auf dich eingehen dürfen, du hast mir schon verraten, du bist 1956 geboren, in Wien? Ich bin geborener Wiener und bin halt irgendwann einmal ausgewandert, wie so viele andere auch, und bin in Purkersdorf gelandet. Ich bin in Purkersdorf deswegen gelandet, also wir waren so eine Mini-Klick und wir haben uns eingebildet. Also die Wohnungen, die wir in Wien haben, die sind eigentlich alle unglaublich teuer. Und das kriegen wir irgendwo ein Haus, wo wir alle miteinander wohnen können. Also wir haben versucht, diese Wohngemeinschaft. Irgendwie umzusetzen, was klarerweise nach wenigen Jahren unglaublich gescheitert ist. Aber auf die Art und Weise bin ich in den Wiener Wald gekommen. Meine erste Station war im Irenental. Das war wann ungefähr, wenn ich fragen darf? Das muss in etwa 1988 gewesen sein. Ich habe mich kurz davor, 1985, selbstständig gemacht und habe irgendwann einmal eine Hochzeit fotografiert vom damaligen Besitzer des Stadtcafés. Und wie wir dann in dieser Mini-Krieg eben überlegt haben, da herauszuziehen, war halt dann meine erste Station, wo ich mir gedacht habe, den kenne ich. Ich fahre nach Purkersdorf und gehe ins Stadtcafé. Der Peter, so hieß er, der hat mich damals in die Purkersdorfer Gesellschaft eingeführt. Eingeführt. Und die damals ungefähr halb so groß war wie die heutige. Ja. Und auf die Art und Weise bin ich wohl zu krass da, aber schon so lang her, dass ich eigentlich schon fast ein halber Einheimischer bin. Ja, das ist ja sowieso eine Frage. Das habe ich auch in anderen Episoden des Podcasts. Es stellt sich immer die Frage, was ist ein Purkersdorfer, ein Einheimischer und was ist ein... Gibt es ja nun mal sehr wenige Einheimische. Ich glaube, deine Frage gehört dazu, gell? Ja. Wie gesagt, das ist die Frage der Definition. Ich selbst bin auch in Wien geboren, drei Tage in Wien, wie die Purkersdorfer dann hier. Also eigentlich bist du damit. Bei mir waren es 30 Jahre. Ich darf ganz kurz auch auf deinen Lebenslauf eingehen. Du hast eine Ausbildung gemacht zum Fotografen. Naja, das war ursprünglich ja überhaupt nicht geplant. Ich habe nach der Volksschule AHS gemacht, habe maturiert und habe begonnen oder habe versucht zu beginnen, Forstwirtschaft zu studieren. Das habe ich aber dann eigentlich relativ bald... An der BOKU, ne? An der BOKU, ja, damals noch im 19. Und das hat sich aber dann insofern aufgelöst, weil ich ein halbes Jahr später zum Zivildienst kam. Und nach dem Zivildienst war für mich einfach klar, dass ich nicht mehr der bin, der einfach nur Theorie lernen mag. Beim Zivildienst war ich beim Samariterbund, bei der Wasserrettung. Habe ich einen Kollegen gehabt, das war ein komplett verrückter Fotograf. Und zusätzlich war meine erste Liebe ein Fotografenlehrling. Ich habe eigentlich immer sehr gern gezeichnet, habe auch in Zeichnung maturiert, habe irgendwie schon immer eine kreative Ader gehabt, war aber nicht der Hyperzeichner, dass ich irgendwie auf die Akademie gehen konnte. Und irgendwie ist während meines Zivildienstes die Idee entstanden, Eigentlich war das was. Ich habe vorher nie ein Fotoapparat in der Hand gehabt und ging dann auf die Fotografen-Innung in Wien und die haben mir gesagt, naja, aber eine Lehrstelle müssen Sie schon selber suchen. Aber wir haben eine Liste, da schreiben wir alle Lehrstellensuchenden hinein. Und vielleicht kriegt sie irgendwer. Das war 1976. Und 1976 war es halt schon noch eine Ausnahme, wenn ein Maturant eine Lehrstelle gesucht hat. Und es haben dann nach der Reihe ein paar Fotografen bei mir angerufen. Ich bin bei einem gelandet. Der hatte im siebten Bezirk sein Geschäft. Und wo er war, gab Letzer. Ah, na bitte. Und auf diese Art und Weise begann also mein Wiener Wald kennenlernen. Der Bezug hat sich schon mit meiner Lehrstelle begonnen. Das Klasse in diesem Studio war einfach das, der hat für die Autorevue gearbeitet. Das heißt, wir haben wahnsinnig viele Autos fotografiert und waren eigentlich nur die Hälfte der Zeit im Studio. Das heißt, wir waren immer draußen. Für den war das natürlich auch eine klasse Geschichte und für mich natürlich auch. Also wenn irgendwas mit einem Auto war, hat es geheißen, da hast du einen Schlüssel vor. Wenn wir schon beim Punkt Fotografie und Fotograf sind, wie siehst du, dass das fotografische Gewerbe jetzt ein offenes Gewerbe geworden ist? Das ist schwierig. Das ist eine schwierige Geschichte und ich glaube, dass mit dem können also überhaupt viele Leute nicht umgehen. Weil im Grunde genommen kannst du, deine Frau, jeder, der da draußen vorbeigeht, kann heute zu den öffentlichen Stellen gehen und sagen, ich will jetzt Fotograf sein und einen Gewerbeschein eröffnen. Ich habe vor ein paar Jahren, gab es von der Erinnerung aus, immer wieder so Lernwochenenden. Habe ich einmal so ein... Naja, Marketingseminar ist übertrieben, aber irgendwie so ein Verkaufsseminar war da dabei oder so ein Verkaufswerkstatt. Und da haben unglaublich viele Leute daran teilgenommen und unter anderem waren da auch so kleine Gewerbetreibende dabei, der hat einfach gesagt, ich habe mir einfach gedacht, ich probiere das jetzt einmal und wenn es nicht geht, mache ich etwas anderes. Und das ist für mich aber eine Geschichte, so kannst du keinen Beruf ausüben. Nein. Du musst für solche Sachen ein Herz haben. Du musst da irgendwie Energie in das setzen. Du musst es einfach bis zu einem gewissen Grad leben, wenn du selbstständig sein willst. Vor allem finde ich ja auch, gerade bei Fotografie, da ist so viel Grundwissen auch drinnen. Für mich ist es halt ein wenig so, dass man sagt, Das ist alles egal, weil es ist ein freies Gewerbe, da hat einer Druck drauf und fertig. Naja, die gibt es aber auch. Ich meine, ich will Ihnen die Daseinsberechtigung in keinster Weise absprechen, weil wenn ich mir heute anschaue, was in den sozialen Medien an Fotoqualität auftaucht, ist es wurscht, was du machst. Wenn du das gut verkaufst, dann ist es okay. Auf der anderen Seite versucht man aber von den offiziellen Stellen her, die Schulungen voranzutreiben. Es gibt eine Akademie in der Wesbahnstraße, die wirklich Leute ausbildet, so wie früher in der Schule. Im Berufsleben ausgebildet wurdest. Das dauert halt auch seine Zeit. Und auf der anderen Seite kannst du aber auch durch die Medienlandschaft dir heute unglaublich viel selbst beibringen. Ja, das ist natürlich klar. Du kannst alleine auf dem YouTube alles lernen kannst von irgendwelchen Kursen und so weiter. Es ist aber halt die Frage, wenn du nicht kreativ bist oder irgendwie eine Ambition hast, irgendwie kreativ zu arbeiten, dann wird es da auch nichts werden. Ja, das glaube ich auch, weil irgendwie brennen muss dafür. Da kommen wir auch zu dem Punkt, ich bin der Meinung, in jedem Fotografen wohnt ja ein Künstler inne. Aber darfst du mir schon kurz verraten, du bist ja auch künstlerisch tätig, also nicht erst jetzt, schon lange, aber jetzt hast du wieder ein neues Projekt. Es ist einfach so, wenn man kreativ arbeitet, heisst man natürlich auch nach Anerkennung. Ich habe also immer wieder versucht, Ausstellungen zu machen, selbst zu machen, beziehungsweise eben irgendwie in Gruppenausstellungen mitzumachen. Das ist aber durch mein Geschäft dann und durch die zeitweilige Intensität des Geschäftes ist das ein bisschen eingeschlafen. Weil wenn du wirklich kreativ arbeiten willst, dann muss das entstehen und dann musst du Zeit dafür haben. Und die habe ich halt mit einem Geschäft manchmal nicht. Und ich habe aber jetzt seit zwei Jahren, da hat also Corona etwas mitgeholfen, Kontakte zu einer Gruppe, die sich Public Artists nennt und bin dort dabei und mache also gerade bei einer Gruppenausstellung über Fotografie mit. Und das ist in einer kleinen Galerie in Wien im 8. Bezirk in der Laudongasse. Danach gibt es eine Themenausstellung mit dem Thema Pop Art und auch da mache ich mit, weil das einfach Dinge sind, die mir unglaublich gefallen, weil die bunt und lebendig sind und weil sich da einfach was auf den Bildern tut und das versuche ich bei meinen auch zu machen. Also jeder, der die Bilder sehen will, hat jetzt noch im Juli die Möglichkeit, im 8. Bezirker in der Landhausgasse, in der Laudangasse, deine Bilder zu sehen. Genau. Und auch viele andere. Und das ist das, was ich an der Geschichte eigentlich auch recht witzig finde. Da sieht man eben auch diese absolut unterschiedlichen Zugänge zum Thema. Das ist eine unglaubliche Vielfalt, auch von den Teilnehmern her. Da sind Junge dabei, da sind Senioren dabei, gelernte Autodidakte. Also wirklich ein bunt gemischtes Teilnehmerfeld. Und das ist das, was für mich auch einen Reiz an dieser Geschichte ausmacht und warum ich mich von dem eigentlich irgendwie einfangen habe lassen und da gerne immer wieder mitmache. Kann man sich, gibt es da irgendeine Online-Adresse auch darüber? Die heißt www.publicartists.info. Viele Leute werden dich natürlich auch kennen als Event-Fotograf. drauf. Purkersdorf hat sich ja erfreulicherweise in den letzten, kann man schon sagen, 20 Jahren zu einer wirklich tollen Kultur- und Eventstadt, wenn ich es so nennen darf, entwickelt. Und immer, wenn es so größere Sachen gibt, bist du, sieht man dich umherlaufen, tolle Bilder dort machen, kann man dann auch im Internet sehen. Wie bist du da eigentlich dazugekommen? Hat dich das so interessiert? Das hat eigentlich alles irgendwie eine Eigendynamik bekommen. Es hat angefangen damit, dass ich eben in der Gegend gelandet bin, mich in Purkastau herumgetreten habe und den Niki Neuntorffel kennengelernt habe. Niki Neuendorfer habe ich kennengelernt, bevor er noch sein Lokal aufgesperrt hat. Und das Erste, was ich mit ihm gemacht habe, dass ich ihn und seine Schwester fotografiert habe, weil sie Fotos für ihre Eltern wollten. Und auf die Art und Weise hat sich dann in der Zwischenzeit eine dicke Freundschaft entwickelt. Und ich war auch dabei, wie er sein Lokal eröffnet hat und habe Gott sei Dank noch alte Schwarz-Weiß-Fotos von der Lokaleröffnung. und das ist 33 Jahre her in der Zwischenzeit. Zeit vergeht. Wir haben halt dann alle eine gewisse Art der Entwicklung mitgemacht und ich habe dann auch eine Zeit lang in Altlenkbach gewohnt und habe also relativ wenig Kontakt zum Niki gehabt und bin aber, wie ich dann zurückgekommen bin, war ich Single und dann war mein E-Fahrrad und da war ich halt ein bisschen unterwegs und natürlich auch immer wieder beim Niki Und das hat unsere Freundschaft wieder intensiviert. Und dann hat auch der Niki angefangen, sehr intensiv seine Konzerte zu betreiben und hat natürlich immer jemanden gebraucht, auf den er sich verlassen hat können. Richter für die Öffentlichkeitsarbeit. Genau. Und das hat sich einfach, wir haben uns zu einem Team entwickelt, die also da in Purkersdorf wirklich problemlos genau das machen, machen, was eben Medien wollen. Vor allem, wir wissen voneinander, was der andere kann und was der andere will. Und das ist natürlich auch wichtig. Und wir machen, wie gesagt, wir machen einfach das, was wir eben in den Medien unterbringen. Es hat sich dann auch mein berufliches Leben ein bisschen verändert, weil ich komme dann für sich aus der Industriefotografie. Das hat sich aber mit der Entwicklung der Digitalfotografie vollkommen verändert, weil in jeder Firma gibt es einen, der fotografieren kann und der also dann meine Agenten übernommen hat. Das heißt, dieses Geschäftsfeld ist eigentlich weggebrochen. Das gibt es eigentlich nahezu nicht mehr. Ich habe mir halt müssen überlegen, wie ich halt mein berufliches Leben weiter gestalte und bin dann Gott sei Dank... Die so in die Richtung Hochzeitsfotografie gerutscht und Eventfotografie. Also in erster Linie fotografiere ich in der Zwischenzeit Menschen. Wie lange hast du jetzt schon das Geschäft in Purkersdorf? Seit 2003. Das hat sich eigentlich nach einem anfänglichen ein bisschen Hopperla, hat sich das dann wirklich gut entwickelt. Und eines muss ich sagen, was mir halt unglaublich hilft, ist einfach, dass die Bezirkshauptmannschaft da ist. Weil jeder Passbildkunde ist ein potenzieller Neukunde. Davon gibt es Unmengen. Also ich habe das am Anfang total überschätzt, weil vorher hat es ja der Georg Lenowski gemacht und wie der Georg bedauerlicherweise gestorben ist, war dann sogar jemand von der Bezirkshauptmannschaft bei mir, also von unserer Dependance da und hat gesagt, bitte Herr Nowot, ich mache das. Das, weil sie haben ja den Gewerbeschein und wir wissen nicht, wo wir die Leute hinschicken sollen. Bitte machen sie das. Und ich habe mir gedacht, na gut, dann machst du halt ein paar Brustbütteln. So neben deiner. Was werden es sein vielleicht, wenn es gut ist, sind es 50 im Monat, dann bist du eh schon toll unterwegs. Naja, Irrtum. Es ist ein Vielfaches davon. Und das Klasse an diesen Passfotos ist einfach das, ich habe eine unglaubliche Fluktuation an potenziellen Neukunden. Weil 90% der Leute, die um Passfotos kommen, kennen mich nicht. Eben, kommen sie erst einmal rein und machen erst Kontakt und dann sagen, ah, das gibt es ja auch, das Geschäft, das kann man hier tun und so weiter. Nachdem du ja auch Eventfotografie magst, wie du schon erzählt hast, gibt es irgendwas, wo du sagst, das war ein lustiges Erlebnis, oder ein Riesenhopperler oder sonst was, gerade in der Eventfotografie viel mit irgendwelchen Künstlern oder? Naja, es gibt eine Anekdote, die für mich einfach unglaublich toll war. Das war das Konzert von Eric Burden. Eric Burden ist für mich natürlich eine Jugenderinnerung, klar. Er hat dann natürlich auch alle seine alten Hodern gespielt und das Konzert war vorbei und sie gehen runter und werden noch einmal zu einer Zugabe aufgefordert und sie gehen wieder rauf. Die Zugabe ist vorbei und ich stehe zufällig hinter der Bühne und die Band kommt runter und als letzter kommt der Eric Burden runter, bleibt auf halber Stufe stehen und sagt so zu seiner Band, Burschen, da ist es leibend, wir gehen noch einmal rauf. Und sowas finde ich so faszinierend und klasse und zeigt, was die Leute eigentlich. Der hat Konzerte gemacht vor tausenden Menschenmassen und dann kommt er nach Purkersdorf und sagt, Leute, das gefällt mir, da gehen wir nochmal rauf. Und das war für mich eigentlich ein unglaublich tolles Erlebnis, weil man doch sagt, das ist einfach einer, der lebt und liebt seine Berufung und das will er machen und ich meine, der war damals, der war sicher schon knapp an die 70, ne? Ja. Mit dem Alter hat er es auch nicht mehr notwendig, sich irgendwo zu verstellen, sondern er kann wirklich sein, wer er ist und das auch nach außen tragen. Und das muss ich sagen, das war für mich wirklich ein Erlebnis, das hat mich unglaublich fasziniert. Was liebst du am Burkersdorf? Du bist ja schon lange hier im Burkersdorf, kennst wahnsinnig viele Menschen. Es ist irgendwie, es ist wie meine Familie. Purkgersdorf hat ein Zentrum mit einer sensationellen Infrastruktur, die also wirklich unglaublich ist. Ich mag die Menschen in Purkgersdorf, weil ich vor allem Gegenden mag, wo ich Leute kenne. Also nicht intensiv persönlich, sondern man sieht sich einfach auf der Straße, man grüßt sich, man geht vielleicht einmal auf einen Trink oder auf einen Kaffee und wechselt ein paar Worte. Es ist auf jeden Fall nicht anonym. Das ist das, was ich eigentlich mag. Das ist das, was ich mag. Ich habe aber auch lange Zeit nicht in Purkersdorf gewohnt, sondern bin eigentlich zum Schlafen immer woanders hingefahren, habe aber trotzdem in Purkersdorf gelebt, konnte aber die Distanz wahren, in der ich gesagt habe, so, und jetzt mag ich auch mehr Ruhe haben. Und vielleicht liebe ich deswegen Purkersdorf so sehr, weil ich doch lange Jahre immer eine gewisse Distanz haben konnte, wenn ich sie wollte. Die kann ich aber in Purkersdorf auch haben. Schwierig ist es, wenn du dann wirklich irgendwo, und das spielt halt jetzt schon auch mit, wenn du dann irgendwo am Abend bei irgendeinem von diesen Events fotografieren bist, dann gibt es immer einen, der dann sagt, darf ich dich kurz was fragen? Aber das gehört dazu. Das gehört dazu. Und ich denke mir einfach, im Endergebnis. Ist es einfach eine Art von Öffentlichkeitsarbeit, die mir Geld bringt. Ja, es hat eine sogenannte Umwegrentabilität natürlich. Und ich bin also auch bekannt dafür, dass ich in der Früh nicht sehr freundlich bin, weil ich einfach ein Morgenmuffel bin. Wann sperrst du dein Geschäft auf? Um zehn. Und ich bin halt früher immer auf einen Morgencafé gegangen und dort wollte ich halt schlicht und einfach Zeitung lesen und eine Ruhe haben, was auch nicht immer funktioniert hat und manchmal habe ich dann auch gesagt, bitte, ich bin da zum Kaffee trinken und mag eine Zeitung lesen und können wir das bitte in einer Stunde besprechen, wenn das Geschäft offen ist, aber ich muss sagen, bei solchen Dingen muss ich mich dann teilweise bei der der Nase nehmen, weil es die Leute nicht verdienen, so von mir, angesprochen zu werden, weil das einfach, ich denke mir einfach, der ist vielleicht schon fünf Stunden auf und ist schon das erste Mal müde, wenn ich noch müde bin und ich denke mir, dann reißt der ein bisschen zusammen und dann tue ich nicht so immer dumm zicken. Da sind wir eben am interessanten Punkt, wie würdest denn du, Achtung, schwierige Frage. Wie würdest du den Andreas Nowotny beschreiben? Umtriebig, eine Spur egozentrisch, sehr, sehr wenn es um etwas geht, sehr zielstrebig, aber auch ich weiß nicht, ob man das als ehrlich bezeichnen kann, wenn ich ihn nicht mag, sage ich es ihm. Und genauso sage ich aber auch jemandem, wenn ich ihn mag, Okay. Und das halt wirklich deutlich. Also dem sage ich einfach, also pass auf, dich mag ich, weil du bist einfach so, wie man das denkt. Und wenn ich Leute nicht mag, ich meine, wenn ich es ihm nicht direkt sage, er merkt es bald. Ja, aber das ist, glaube ich, auch nichts Schlechtes. Einfach klare Fronten zu schaffen. Ich fühle mich wohl dabei. Ist es vielleicht als Geschäftsmann ab und zu schwierig? Das sollte man vielleicht nicht immer so genau machen. Aber auch das, muss ich sagen, das ist auch eine Geschichte, wo ich manchmal schon ein bisschen am Nachdenken bin. Es gibt Tage, da gibt es wirklich nur fordernde Leute, teilweise auch sehr unangenehm fordernde Leute. Und da denke ich mir dann schon, was habe ich eigentlich an dem Tag gemacht, dass ich die alle an einem Tag habe und alle an einem Tag aushalten muss und dann noch versuche, irgendwie nicht zu antworten. Gelingt nicht immer. Manchmal antworte ich auch. Hat sich eigentlich, das würde mich so interessieren, hat sich eigentlich von deinem Gefühl her das Kundenverhalten, eben wie die Kunden dir gegenüber treten, in den letzten Jahren verändert? Spürst du da was? Gibt es da gesellschaftliche Veränderung? Naja, es gibt insofern in den letzten zwei Jahren, hat sich also schon einiges verändert. Das glaube ich schon im Zug unserer Pandemie. Aber sonst, was mir natürlich schon auffällt, dass die Generation nach mir, also Generation meine Kinder, die haben von uns eigentlich alle Wege geebnet bekommen, ein lockeres Leben zu führen. Und haben aber teilweise, und da sind wir eindeutig schuld dran. Nicht mehr die Disziplin oder das Gespür für Benehmen bekommen, was wir von unseren Eltern noch bekommen haben. Und die haben genauso Abgeschwächtes an ihre Kinder weitergegeben. Und ich bin sicher kein ungeselliger Mensch, aber wenn da ein 19-Jähriger reinkommt und zu mir Du sagt, fühle ich mich etwas befremdet. Und das passiert immer wieder. Und dann erlebst du aber wieder Dinge, und das war vorige Woche, und da kam dann seine Mutter rein, ein, ich würde mal sagen, 10-, 11-jähriger Bub, der mit vollkommen geraden Worten hereinkam und gesagt hat, bitte, ich möchte Passfotos haben. Meine Mutter kommt dann und zahlt sie. Ich lasse die bei ihnen und meine Mutter nimmt die Fotos dann mit. Das schafft kein 18-Jähriger, 19-Jähriger, Weil die werden von den Müttern oder Vätern mehr oder weniger an der Hand hereingezogen. Und dann heißt es, wir brauchen Passfotos für ihn, sie, für den Führerschein. Und dann denke ich mir, okay, Autofahren darf er, Passfotos selber kaufen kann er nicht und. Da war ich dann wirklich von diesem jungen 11-Jährigen, der war der sicher nicht, war eigentlich total begeistert, bei der kam vollkommen normal rein, hat gegrüßt hat in einem geraden Satz gesagt, was er will hat bitte und danke gesagt und hat gesagt so so, jetzt bin ich fertig, brauchen Sie noch was von mir? Sag ich, nein, wir haben alles erledigt. Nein, meine Mama kommt dann in ungefähr einer halben Stunde mit meinem Bruder, weil der braucht auch welche und dann zahlt sie alles. Und die Fotos lasse ich bei Ihnen. Klare Ansagen. Toll, toll. Aber das mit dem Führerschein, das werde ich mir merken, weil es wird, so hoffe ich, auch noch eine Episode geben mit Leos Fahrschule und da werden wir auf diesen Punkt dann eingehen. Also ich habe von der Ingenie-Name jetzt Sachen gehört, die sind unglaublich. Vielleicht kann ich sie ja entlocken. Ich glaube, dass sie gerne über das spricht. Also die erzählen Geschichten, die sind wirklich unglaublich. Mich würde auch noch interessieren, gibt es irgendetwas, wo du sagst, das möchtest du in Zukunft noch umsetzen oder irgendetwas, wo du sagst, das wünschst du dir für Purkersdorf an Entwicklung? Was ich mir für Purkhausdorf wünschen würde, wenn es ein bisschen weniger Stänkerer gäbe. Weil ich glaube einfach, dass unsere junge Stadtregierung noch viel lernen muss. Die haben einfach nicht die Erfahrung, die die vorige Regierung hatte. Woher auch. Woher auch. Die bemühen sich unglaublich. Und das sieht man in vielen Dingen, die ja auch schon teilweise sehr erfolgreich passieren. Aber es wird anders werden, weil es muss auch anders werden. Und es müssen auch viele Dinge anders gemacht werden, weil sich die Zeit verändert, weil sich das ganze Leben verändert, weil sich die Gesellschaft verändert. Also man muss da schon ein bisschen mitspielen. Und da wünsche ich mir wirklich, dass die Leute, die versuchen, etwas zu verändern und etwas zu tun, dass die ein bisschen mehr unterstützt werden und weniger angegriffen werden, wenn sie einmal einen Fehler machen. Weil jeder, der viel arbeitet, macht auch Fehler. Und das haben wir auch beim Herrn Mag. Schlügel gesehen. Auch dem sind Fehler passiert. Wir sind alle nicht davor gefeit. Genau. Und das ist das, was ich mir für Brückusdorf wünsche. Und was ich mir halt wünsche für mich ist, ja, eigentlich wünsche ich mir, dass mein Leben so weitergeht, wie es jetzt ist. Das ist ein wirklich schöner Schlusssatz auch, weil das zeigt ja eine große Zufriedenheit in dem, was du tust und in dem, was du lebst. Die habe ich auch, ja. Gibt es irgendetwas, was du gerne den Hörerinnen und Hörern sagen würdest? Das ist jetzt schwierig, aber vor vielen, vielen Jahren gab es eine Fernsehserie mit dem, wie er wirklich heißt, weiß ich jetzt nicht mehr, Oja Fischer hieß er, mit dem Monaco Franzi. Die hieß Monaco Franzi. Und da gab es eine Szene, da ist sein Partner in dem Film, der hieß, glaube ich, Toffi Kleiner, der kommt zu seiner Wohnung nach Hause und muss da immer durch einen Hof gehen wo auch der Werkstatt drinnen ist, irgendwie redet er kurz mit diesem. Amerikanisch angehauchten Werkstättenbesitzer und sagt irgendwas und raunt den irgendwie an und der Werkstättenbesitzer sagt zu ihm look at the sun and be happy, und das ist etwas das habe ich mir seither gemerkt Und das ist irgendwie etwas, wenn es wirklich ganz schief geht, dann versuche ich mir das irgendwie in Erinnerung zu rufen und dann denke ich mir, ja, aber genau das ist es. Sehr gut. Ja, lieber Andreas, ich sage ganz, ganz herzlichen Dank, dass wir bei dir sein durften, dass wir dich ein wenig als Mensch kennenlernen durften und euch lieben Hörerinnen und Hörern sage ich Danke fürs Zuhören. Ich hoffe, ihr tut das auch beim nächsten Mal. Ciao, bis zur nächsten Episode. Dies war eine weitere Episode des Podcasts Hallo Purkersdorf. Den Blog zum Podcast erreicht ihr unter hallo-purkersdorf.blog. Produktion und inhaltliche Verantwortung Michael Köck. Kontakt per E-Mail unter feedback at hallo-purkersdorf.blog.

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