Hallo Purkersdorf

Der Talk über Menschen und Themen

Helmut Tschellnig

Der Ausnahmekünstler und Ausnahmesportler der Extraklasse

12.01.2022 33 min

Zusammenfassung & Show Notes

Helmut Tschellnig
Diesmal darf ich einen langjährigen Freund, Künstler und Sportler der Extraklasse bei "Hallo Purkersdorf" begrüßen. Helmut Tschellnig gibt uns Einblicke in sein Leben, berichtet darüber warum er Lokalverbot in einem Gasthaus hat in welchem er noch nie war und zeigt uns, warum der Ausdruck "Ewiges Kind" bei ihm seine liebevolle Berechtigung hat. Freut euch auf einen launigen und humorvollen Talk mit Helmut und erfahrt auch Neuigkeiten über ihn als Schriftsteller!

Für weitere Infos zu dieser Story hier auf Shownotes klicken.

HALLO PURKERSDORF
Der Talk über Menschen und Themen in und um Purkersdorf



In diesem Podcast wird ein Gespräch mit dem Gast Helmut Tschellnig geführt. Es wird über seinen Werdegang, sein Engagement in Purkersdorf und Gablitz sowie seine unkonventionelle Lebensweise gesprochen. Helmut ist in Gablitz aufgewachsen und hat den Beruf des Tischlers erlernt. Später war er im Außendienst tätig und hat sich auch künstlerisch und musikalisch betätigt. Er ist im Theater aktiv, engagiert sich im Sport und macht Jahresrückblicke. Helmut lebt in einer Wohnung, in der er seine Fahrräder aufbewahrt, anstatt Möbel oder eine Partnerin zu haben. Er ist begeisterter Radsportler und fährt regelmäßig lange Strecken. Er hat auch an Extremläufen wie dem Marathon des Sables in der Sahara teilgenommen. Helmut erzählt von seinen Erfahrungen und wie er seine Leidenschaft für das Laufen in der Wüste entdeckt hat. Er hat bereits mehrere Wüstenläufe absolviert, darunter auch in der Kalahari, wo er beeindruckende Tierbegegnungen hatte. Helmut lässt sich nach jedem Wüstenlauf das Logo des Laufs auf dem Rücken tätowieren. Er spricht auch über sein Engagement im Kindertheater und wie er eine besondere Verbindung zu den Kindern aufbaut. Helmut hat ein Buch geschrieben und arbeitet bereits an seinem zweiten Buch. In Zukunft plant er eine Radreise nach Griechenland und einen langen Lauf in der Mongolei. Er betont, dass er immer top vorbereitet ist und dass für ihn der Weg das Ziel ist. Er bedankt sich für die Einladung zum Podcast und freut sich auf die nächste Episode.


Blog Beiträge zu allen Episoden kannst du unter  hallo-purkersdorf.blog nachlesen.

Info
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Transkript

SPEAKER 2
00:00:01
Herzlich willkommen zu Hallo Purgersdorf, dem Talk über Menschen, Themen und Geschichte in Purgersdorf. Heute habe ich einen besonderen Gast, nämlich von mir, wenn ich das so nennen darf, auch schon einen langjährigen Freund, Helmut Czelnik. Servus Helmut.
SPEAKER 1
00:00:24
Hallihallo Michel. Ja, auch ich möchte meine Freude Ausdruck sozusagen verleihen, dass ich heute hier sein darf. Freut mich echt auf dieses Gespräch, weil es gibt ja einiges zum Erzählen Michel. Wir haben ja doch schon viele Dinge auch letztendlich dann gemeinsam gemacht.
SPEAKER 2
00:00:39
Ja, für alle, die jetzt Helmut natürlich noch nicht so gut kennen, wollen wir natürlich erst einmal ein bisschen auf deine Person eingehen, damit dich die Hörerinnen und Hörer kennen lernen. Helmut, erzähl uns ein bisschen was über dich, über deine Eckdaten in deinem Leben. Ja, wie hat es begonnen? Wie ist so dein Weg durchs Leben?
SPEAKER 1
00:00:59
Ja, das ist eigentlich relativ einfach. Der ganze wunderbare, positive Wahnsinn hat begonnen vor 66 Jahren am 11. September 1955 in Gablitz, in meiner Heimatgemeinde, wo ich aufgewachsen bin und wo ich eine wunderbare Jugend verbracht habe zwischen Gablitzer Bad und im Wald oder sonst irgendwo, wo wir umeinander gefetzt sind in den Ferien. Und letztendlich habe ich dann, wie ich dann sozusagen in mein Berufsleben eingetreten bin, habe ich natürlich, ich war nicht unbedingt einer, der immer so für die Arbeit war. Und habe dann meinen Vater gefragt, ich kann mich noch gut erinnern, was soll denn lernen? Weil ich möchte ja nicht so viel tun und so gekrackert und hin und her. Und er hat dann gesagt, lern Tischler. Sag ich, boah, Tischler. Und er hat gesagt, ja, lern Tischler. Dein Leben lang hast du eine Arbeit. Und recht hat er gehabt. Ich habe dann Tischler gelernt und für mich gibt es keinen besseren Beruf der Welt. Und so hat es eigentlich dann begonnen in Gablitz. Ich bin dann zum Außendienst gegangen und die Karriere ist dann im Außendienst auch weitergegangen. Und bis der ganze künstlerische und theatrische Wahnsinn eigentlich losgegangen ist oder Musik zum Beispiel auch, hat es dann doch einige Zeit gedauert. Ja, da kommen wir auch zum wichtigsten
SPEAKER 2
00:02:19
Punkt für die Personen, die dich nicht kennen. Also ich glaube, ich kann vollkommen getrost sagen, dass du so als Urgestein sozusagen in Purkersdorf und Gablitz agierst. Deine Handlungsweise sozusagen vielfältig ist. Du bist im Theater tätig, bei eben Theaterrollen. Du bist im Sport sehr umtriebig. Du hast Jahresrückblicke gemacht. Du bist im gesellschaftlichen Leben in Purkersdorf eigentlich kaum wegzudenken. Faktum ist auch, du bist auch eine markante Figur sozusagen in deinem Aussehen. Du hast schneeweißes Haar und das Besondere daran ist jetzt nicht, dass es schneeweiß ist, sondern eher, dass es ungefähr, weiß ich nicht, jetzt schätze ich mal, eine Länge von 70 Zentimeter.
SPEAKER 1
00:03:09
Naja, ich leide nicht gerade unter Haarausfall, das stimmt. Und stimmt schon, Michi, was du sagst. Mittlerweile ist es mein Markenzeichen, das stimmt. Egal, wo ich auf diesem Planeten unterwegs bin.
SPEAKER 2
00:03:22
Ja, zu deiner Persönlichkeitsstruktur muss man natürlich auch sagen, dein Leben oder so, wie du jetzt lebst, ist nicht unbedingt Mainstream, wenn ich das so nennen darf. Ja, das kann man schon sagen. Zum Beispiel, ja, du wohnst in einer Wohnung, das ist noch Mainstream, aber jetzt kommt's, du wohnst mit deinen Rädern in einer Wohnung. Du bist begeisterter Hobbysportler oder eigentlich Hobbysportler ist eigentlich auch frecher zu sagen, weil, wenn wir kurz darauf eingehen, die Kilometer, die du rallst, das ist bei Weitem kein Hobby mehr. Aber Faktum ist, du lebst mit deinen Rädern in deiner Wohnung und nicht mit Möbeln oder einer Partnerin, stimmt das?
SPEAKER 1
00:04:07
Ja, das stimmt schon. Also es gibt ja nur ganz wenig Anvertraute, die in diesen heiligen Hallen also zu mir kommen dürfen, aber ganz wenige Freunde. Stimmt, ich habe keine Möbeln, aber ich habe auch keine Möbeln aus dem Grund, dass zu mir niemand auf Besuch kommt. Das ist eigentlich, ich habe keinen Sessel, ich habe keinen Tisch, also es gibt bei mir nichts. Aber ich sage immer so, die Indianer haben auch am Boden gegessen und wenn ich den Pizzanotruf wähle, dann ist die Pizza im Wohnzimmer zwischen Fahrrädern am Boden. Das ist halt so. Das ist halt meine Wohnung. Einen Psychologen würde ich nicht hineinlassen, der wird sofort mit mir eine Masterarbeit machen. Ich liebe meine alten Fahrräder, die ungefähr fast das Alter haben, was ich habe. Das hat sich einfach so ergeben und ich finde das wunderbar.
SPEAKER 2
00:05:04
Ja, da muss man auch sagen, da kommen wir auch irgendwie gleich zu deiner Persönlichkeitsstruktur. Wie ich dich vor vielen Jahren kennengelernt habe, warst du eigentlich ziemlich unnahbar und nach außen hin, dann nennen wir es einmal so,
SPEAKER 1
00:05:19
grantig. Ja, das kann man schon so stehen lassen. Meine Mutter nennt mich immer noch,
SPEAKER 2
00:05:28
Jö, der Sonnenscheinchen. Aber ich kann getrost behaupten, man muss dich als Mensch kennenlernen, dann sieht man und merkt man, dass das ganz anders ist. Vielleicht mache ich jetzt noch einen kurzen Rückblick, bevor wir sozusagen in Episoden und Geschichten weiter einsteigen, über dich. Wie du gesagt hast, du bist eben in Gablitz geboren und hast dort lange Zeit gelebt, hast dann den Beruf als Tischler ausgeübt, warst dann, soweit ich weiß, auch bei Firmen als Fensterverkäufer. Warst auch dort sehr erfolgreich. Relativ erfolgreich, ja. Wie man
SPEAKER 1
00:06:01
so sagt, ich habe immer ein gutes Mundwerk gehabt. Irgendwie habe ich immer einen super Schmeck gehabt. Der hat im Außendienst wunderbar funktioniert, muss ich ehrlich sagen. Ja, deine ersten,
SPEAKER 2
00:06:12
wie soll man sagen, deine ersten Annäherungen hin zur Kunst, Kultur und Musik hattest du mit der legendären Band im Purkersdorf, Schüttelfrost. Ja, das ist natürlich, das ist für mich einer
SPEAKER 1
00:06:25
der schönsten Kapitel, die ich in meinem Leben geschrieben habe. Das muss ich ganz ehrlich sagen, wenn ich heute hier bei dir sitze, Michi. Und ich denke mir, wir haben 1977 der Andreas Duloch, der Tage am Schlagzeug und Ernst Jauck, zwei ganz, ganz liebe Freunde, die leider ihre letzte Reise schon angetreten haben. Und ich, wir haben damals Schüttelfrost gegründet. Es war unvorstellbar in der damaligen Zeit. Und wir haben das 1977 gegründet und haben eigentlich 1980 in der Wiener Stadthalle das Popotraum gewonnen, den größten Bandbewerb, den es damals in Europa gab. Es war unwahrscheinlich. Wir hatten 10.000 Leute in der Stadthalle, davon waren ungefähr 5200 Purkers. Jeder, der im Purkersdorf nur annähernd gewusst hat, wo die Stadthalle war, war dort. Also es war unvorstellbar mit den Schüttelfrost, die Kisten. Und so hat eigentlich die ganze Kulturgeschichte ein bisschen dann begonnen, weil ich beschaubte noch mit Stolz heute, ich kann überhaupt nicht singen, aber ich bin ein Mörderfrontman. Die Kugel auf der Erde um den Arm. Der Jauck-Ernstl, der Gitarrist, hat sich extra lange Kabeln gekauft, dass es kein Problem gibt, dass ich irgendwo liege und mein Kabel liegt drunter und er sein Gitarrenkabel und er hat keinen Platz mehr. Also alles wurde darauf ausgerichtet, dass der Herr Kollege da vorne einen ankugeln kann und seine Texte. Weil Texte haben wir immer gute gehabt und wir haben auch da noch Riesenauftritte, muss ich ehrlich sagen, in Deutschland wirklich große Open Airs
SPEAKER 2
00:08:02
mit den Schüttelfrostgespieltern. Also mir persönlich hat er zum Beispiel auch immer gefallen, ihr seid die älteste Nachwuchsband von Österreich. Das war immer unser Credo,
SPEAKER 1
00:08:13
wenn wir mal gespielt haben und heute wieder. Das hat der Gotthard Rieger auch beim 30-jährigen Jubiläum so da uns angesagt, die älteste Nachwuchsband in Österreich. Es war unvorstellbar. Es war wirklich, nicht eine Sekunde davon möchte ich missen. Es war eine herrliche Zeit und auch unbeschwert. Wir haben viele Male in der U4 gespielt und viele Male Open Airs von Wolfgang Ambrose, wo er der Haupthekt war natürlich und mit Wilfried. Also wir haben wirklich gute Gigs gespielt, wie man so sagt, in der Branche. Also es war eine absolut herrliche Zeit und es hat auch von der Zeit her gepasst, weil das war damals eine sehr kreative Zeit musikmäßig und da haben wir eigentlich mit unserem Blues, den wir damals alles in deutscher Sprache, weil ich habe immer gesagt, liebe Leute, ich singe so wie man der Schnabe gewachsen ist. Wir können es gerne haben und wir haben damals alles in Deutsch gesungen. Keine Blues Partie, ich habe damals deutsche Texte gesungen und die Texte waren auch nicht immer unbedingt Liebesnummern. Und wenn ich denke, unsere Hymne heißt »Der Tod ist immer der Sieger«, also dann kann man sich ungefähr vorstellen, wie die Band unterwegs war. Ja, das ist sozusagen leider einige Bandmitglieder jetzt auch mittlerweile getrennt ist, oder? Genau, absolut. Und niemand hat das Gitarrsolo spielen können wie der Ernstl und niemand hat die Einleitung des Intros so spielen können wie der Tage. Das ist halt Geschichte, das ist gewesen und ich bin froh dabei gewesen zu sein, aber für mich ist die Geschichte Schüttelfrost in dem Fall jetzt. Ich bin zwar immer noch die Stimme von Schüttelfrost, aber es ist die Musik nicht da, es ist das Schlagzeug nicht da
SPEAKER 2
00:09:52
und das ist Geschichte. Aber wie gesagt, das waren auch die ersten Dinge, wo ihr in die Öffentlichkeit getreten seid. Absolut, ja. Und von wo man euch kennt. Das war aber damals immer noch eine Zeit, wo du sozusagen
SPEAKER 1
00:10:04
deinem Hauptberuf nachgegangen bist und noch nicht… Manchmal auch relativ geschwächt am nächsten Tag, weil früher hat man ja noch durchmachen können, das geht ja heute nicht mehr so.
SPEAKER 2
00:10:13
Irgendwann hast du ja dann gesagt, ich gebe mir einen Job auf und beende die Kunstrichtung.
SPEAKER 1
00:10:18
Ja, das hat sich dann eigentlich ergeben. Bis zu meinem 50. Lebensjahr war ich fix bei einer Firma angestellt. Die Firma wurde dann aber verkauft und uns wurde die Möglichkeit angeboten, entweder wir machen uns selbstständig in der Branche, damals eben wie gesagt mit Fenstern und so oder eben nicht. Ich habe mich für das nicht entschieden und bin dann eigentlich in die Kabarettschiene eingestiegen, weil immer wieder bei den Schüttelfrostkonzerten Leute zu mir gesagt haben, hör mal, du kannst nicht singen. Da habe ich immer gesagt, ich weiß, ich bin ein Vortragender, aber du bist irrsinnig lustig. Na ja, das ist auch nicht viel. Irgendwann habe ich mir gedacht, wenn ich schon so lustig bin, dann beschreibe ich halt ein Kabarettprogramm. Ich war immer ein Schreiberling, mein Leben lang. Ich habe 200 Schüttelfrostnummern geschrieben, davon haben wir halt nur 50 gesungen. Aber es ist immer irgendwas geschrieben worden und es ist immer irgendwas gespielt worden. Es war immer Kreativität dabei. So hat sich das dann ergeben, dass ich eigentlich im Jahre 96 dann mit dem Kabarett
SPEAKER 2
00:11:25
begonnen habe. Ja, da kommen wir gleich zum nächsten Punkt. Du hast dann eben Kabarettprogramme begonnen, hast die erstens in Purkersdorf und Umgebung aufgeführt und hast natürlich dann auch die sogenannten legendären Jahresrückblicke gestaltet. Ja, das war natürlich wieder ganz eine
SPEAKER 1
00:11:44
eigene Kiste, weil mein Beliebtheitsgrad war relativ weit unten und ich habe mir gedacht, wie kann ich das noch mehr forcieren und habe mir gedacht, ich mache mal so Jahresrückblicke. Ich habe Kabarett technisch über Purkersdorf-Gabli zur Umgebung und habe eigentlich dann ein Jahr lang einmal begonnen, Leute zu beobachten, Dinge zu beobachten, die Wirtshausszene zu beobachten und habe mir das natürlich alles schön brav aufgeschrieben und hin und her. Und habe dann begonnen, im Purkersdorf, im Szenelokal, im Nicodemus, habe ich mir gedacht, da werde ich jetzt einmal einen Abend einen Jahresrückblick machen. Und habe mir gedacht, okay, hinten der Trafik, das geht und habe dann einen Abend gebucht, aber der eine Abend war eigentlich ratzfatz ausverkauft und im Grunde genommen habe ich dann dort immer eine Woche lang gespielt und es war eine Mörderhetz. Also, für mich natürlich, nicht für mich natürlich. Das muss man auch dazu sagen. Da kann man ja leider
SPEAKER 2
00:12:44
dazu sagen. Oder leider, ich würde es nicht sagen, leider. Ich meine, für dich war es eine Mörderhetz, aber es gab, soweit ich mich erinnern kann, schon den einen oder die andere, denen du auch etwas auf die Zehen getreten bist mit diesen Jahresrückblicken. Ja, mein Gott, natürlich,
SPEAKER 1
00:12:57
ich habe es dann immer vorgezogen, wenn ich das eine Woche lang gespielt habe, dass ich zwei, drei Wochen, also nicht mehr so oft weggegangen bin im Purkersdorf. Aber ich habe das auch immer sehr genossen, dass mich niemand leiden konnte. Das muss ich auch ganz ehrlich sagen. Also, ein gewisser Ungrund, unfreundlich, braucht man bei diesen Jahresrückblicken auf jeden Fall nicht. Aber es war immer wunderbar. Es ist der Bürgermeister dort gesessen, es sind alle dort gesessen. Sie haben alle kalt warm gekriegt und alle haben gelacht und sind wieder heimgegangen. Also, die Leute vertragen auch schon etwas. Und es ist ja eine Sache, die auch, wer macht das schon? Wer tut sich das an, in einem Jahr lang Informationen zu sammeln und sie dann an zwei, drei Abenden genau, weil das kann ja in Sigridskirchen nimmer mehr spülen, das kennt ja dort niemand mehr. Aber Purkersdorf-Gablitz und diese Jahresrückblicke, ah, das war schon eine super Kiste dann. Hast du eigentlich jemals irgendwo Lokalverbot? Ja, natürlich, natürlich. Wirklich? Ja, natürlich, natürlich. Das Lokal gibt es immer noch, dieses berühmte Gasthof an der Demse, könnte man schon fast sagen, vom Ausseherrn, vom Edgar Wallace, also wenn man Richtung Dullnerbach fährt, also Gasthausstaubmann. Das habe ich, das muss man sich einmal vorstellen, das kann ich euch jetzt erzählen, Michi, das geht ja. 1997 habe ich das in einem Jahresrückblick erwähnt, dass das Gasthaus dort von außen aussieht, wie in der DDR. Da habe ich die Gasthausszene beleuchtet, natürlich wunderbar und sehr einfühlsam. Und ich war ja noch nie drinnen. Und ich habe dann gesagt, drinnen schaut es genau so aus. Ich war noch nie drinnen. Und viele, viele Jahre später hat das Theater Purkersdorf, hat dort eine Versammlung gemacht, an irgendeinem Stammtisch oder sowas. Und ich bin nichtsahnend hingegangen und habe mir gedacht, jetzt sehe ich einmal das Lokal, wie es innen ausschaut. Bin aber nicht so weit reingekommen, also dass ich das Lokal sehen konnte, weil der Wirt ist sofort auf mich zugestürmt und hat mir mit liebevollen Worten erklärt, Herr Czelnik, also ich würde Sie bitten, dass Sie sofort das Lokal verlassen. Es ist unvorstellbar. Zwölf Jahre später hält der Wirt vor, dass es draußen wie in der DDR ausschaut und drinnen. Und ich wollte ihm schon sagen, es stimmt, drinnen schaut es auch wirklich so aus. Aber ich wollte ihm nicht, er hat es so schön aufgesagt. Ich bin dann also wiedergegangen. Das war das einzige Lokal. Ich bin der einzige Mensch weltweit, der Lokalverbot hat, in einem Lokal, wo er noch nichts getrunken hat. Unwahrscheinlich.
SPEAKER 2
00:15:29
Sichtlich magst du aber immer die Dinge, die du tust, auf eine ganz spezielle Weise.
SPEAKER 1
00:15:34
Ja, ich mag es ja auch gerne. Man muss natürlich auch einiges einstecken, natürlich. Aber ich bin schon ein Austeiler, aber ich bin auch ein Einstecker, natürlich.
SPEAKER 2
00:15:43
Ich finde es interessant, dass du die Dinge, wenn du sie magst, auf einen ungewöhnlichen Weg magst, aber trotzdem sehr erfolgreich. Weil für mich, wenn wir das so anschauen, du hast in deinem Beruf als Tischlandfensterverkäufer, hast du dann etliche Jahre
SPEAKER 1
00:15:59
der Verkäufer des Jahres. Ja, stimmt. Von zehn Jahren sechs Mal.
SPEAKER 2
00:16:03
Das ist ja nicht so einfach zu erringern, das muss man auch sagen. Es gibt ja genug Konkurrenz am Markt. Dann hast du zum Beispiel auch beim Cabaret, du hast eine Cabaret-Schule
SPEAKER 1
00:16:13
gemacht. Ich habe 18 Jahre lang Cabaret gemacht, habe in dieser Zeit 18 Soloprogramme geschrieben. Und wenn ich mir denke, mein erfolgreichstes Programm, alles Inklusive, habe ich doch 300 Mal gespielt. Da bin ich schon ein bisschen stolz auch drauf. Aber du hast einen Preis auch gemacht. Ja, da habe ich damals einen Cabaret-Preis auch gemacht. Das war auch eine super Sache damals. Da habe ich den Publikumspreis gewonnen, dass die Dirne zugeht, wie man so schön in Österreich sagt. Und damals ist in der Jury gesessen, der damals die Prüfung abgenommen hat beim Reinhardt-Seminar, und zwar der Erwin Strahl, ist in der Jury gesessen und ist dann nachher zu mir gekommen und hat gesagt, Sie wissen schon, Herr Zschellnig, warum Sie diesen Preis gewonnen haben. Weil ich die meisten Punkte, sagt er, ja, aber nur, weil ich Ihnen die Höchstnote gegeben habe. Und ansage Ihnen auch gleich, Herr Zschellnig, besuchen Sie nie eine Schauspielschule. Denn alles, was Sie auf der Bühne tun, ist falsch. Nur bei Ihnen ist es richtig. Das sind die Dinge, die man nicht vergisst, das vergisst man nicht. Der Erwin Strahl war ja nicht irgendwer, der hat am Reinhardt-Seminar die Prüfungen abgenommen. Das waren immer wieder super, super Erlebnisse. Und es geht halt immer auf und ab. Aber man muss auch Dinge tun, ob es dann gut wird oder nicht, ist vollkommen egal. Aber ich war immer einer, der immer Dinge probiert hat und irgendwelche Träume verwirklicht hat, ganz egal, ob schlecht oder nicht schlecht. Ziemlich lange fährst du ja schon Rad. Also
SPEAKER 2
00:17:48
seit 1975 bist du begeisterter Radsportler. Schon, ja. Wie gesagt, ich muss mich noch einmal entschuldigen für den Hobby-Sportler, weil, wie viele Kilometer fährst du so in der Woche
SPEAKER 1
00:18:01
zum Beispiel? Ja, es gibt halt schon Wochen, wo man 1.000 Kilometer fährt im Sommer. Aber okay, ich finde das nicht so tragisch, wenn da genug Lokale an der Runde liegen. Da kann man dann schon
SPEAKER 2
00:18:11
richtig fahren. Aber ich glaube, alle, die uns zuhören werden, oder 99 Prozent werden sagen, ja, also mit 1.000 Kilometern in der Woche, ist vielleicht die Kategorie Hobby-Sportler
SPEAKER 1
00:18:21
nicht mehr die richtige. Man kann sich schon in Klammern wahnsinniger einstufen, aber wenn das Wetter dementsprechend ist, dann muss man um 5 Uhr in der Früh im Gerät sitzen. Da gibt's
SPEAKER 2
00:18:32
kein Ausreden. Vor allem, ich weiß ja auch von dir, von Urlauben mit Freunden in Griechenland, wo die Freunde nach Griechenland geflogen sind, und du hast gesagt, nein, du fährst mit dem Radl
SPEAKER 1
00:18:41
dort hin. Naja, das ist auch nicht klar. Nein, das ist einfach passiert. Das hat sich halt dann
SPEAKER 2
00:18:46
so ergeben. Und in deinem Extremdenken hast du ja dann auch 2005 zu laufen begonnen. Ja,
SPEAKER 1
00:18:55
das hat mich dann eigentlich schon Jahre vorher fasziniert. Es gab immer solche Extremläufe, weil ich fange nicht zum Laufen an, dass ich 10 Kilometer laufe. Und ich habe mir gedacht, nein, da fange ich nicht an. Das interessiert mich nicht. Das ist so, wie wenn einer sagt, ich will 70 Kilometer laufen, ich schaue um die Zeit. Und da habe ich mir gedacht, da muss was anderes passieren. Und damals gibt es heute noch den Marathon des Sables. Das ist ein Wüstenmarathon im Norden der Sahara. Der geht über 250 Kilometer in fünf Tagen. Und da habe ich mir gedacht, so könnte ich zum Laufen anfangen. Weil ich will nicht da jetzt einen Zehner und dort einen Fünfzehner. Nein, das mag ich nicht. Okay, lieber ins Wirtshaus. Und da habe ich mir gedacht, das ist aber teuer, das Startgeld. Und da habe ich mir gedacht, zum 50er wünsche ich mir das Startgeld zum Geburtstag. Und habe das dann auch wirklich bekommen. Und mit einer ganz lieben Karte, wo alle unterschrieben haben, es ist super, dass ich in die Wüste fahre. Ich komme hoffentlich nicht mehr zurück. Das war super, wunderschöne Karten. Da habe ich mich total gefreut, weil natürlich das alles meine Freunde waren. Und damals hat das eigentlich begonnen. 2006 habe ich dann meinen ersten Wüstenmarathon eben in der Sahara gemacht. Ja, und da ist es auch zur Sucht geworden. Na ja, am Anfang war das ein bisschen, ich muss ehrlich sagen, ich habe bei diesem Marathon alles falsch gemacht, was man sich nur vorstellen kann. Ich bin mit Käsespätzle von Billa bin ich gefahren und habe mir die dort versucht zum Aufwärmen. Also, es ist unvorstellbar. Ich bin mit einem Erdäpfelpüree gefahren, mit einem fertigen. Also, ich bin mit Mahnerschnitten gefahren, die ich nach Schwächertal zusammen gegessen habe im Flugzeugshop. Ich war in der Sahara. Also, es war alles falsch, was ich gemacht habe, was man so nur falsch machen kann. Falscher Rucksack, falsche Ernährung, alles falsch. Aber ich bin ins Ziel gekommen, nicht einmal so schlecht platziert. Da waren damals, glaube ich, über 700 Starter. Ich bin irgendwo in der Mitte drin, 350, 355, irgend sowas. Aber ich wollte eigentlich nur ins Ziel kommen, das sowieso mein Credo ist bei diesen Dingen. Und es hat dann letztendlich super funktioniert. Und es hat da unten dann schon ein bisschen begonnen, wenn ich so in der Wüste, ich bin einer, der die Hitze auch beim Radsport mag, dass ich mir dann gedacht habe, ich glaube, das wird nicht der Letzte sein. Irgendwie hat das was. Irgendwie hat mich dann die Wüste fasziniert. Wie viel hast du jetzt mittlerweile? Naja, ich habe einige gemacht mittlerweile. Ich bin dann eigentlich nachher in die Kalahari, zu meinem nächsten Wüstenlauf in die Kalahari. Und das war natürlich für mich eine wunderschöne Wüste, weil man dort auch sehr viele Tiere sieht. Wir haben eine Etappe dabei gehabt, die 85 Kilometer waren. Da ist man die Nacht durch und du stehst in der Nacht in einer Schiraffenherde. Also das sind Dinge, die man in keinem Prospekt und die man nirgends buchen kann und die muss man halt einfach erleben. Oder man sieht Antilopen und alles. Und das war alles eine Riesenkiste. Und man darf die Wüsten nicht untereinander vergleichen. Sahara ist eine Sandwüste. Wie viel sind es jetzt? Fünf oder sechs? Nein, insgesamt sind es sieben Wüsten. Insgesamt sind es sieben Wüsten. Ich war da noch in Chile. Ich war in der Atacama-Wüste. Ich war in der Namib-Wüste. Ich war in Patagonien. Ich bin in Afrika. Den Kilimandscharo habe ich umrundet und bin jetzt erst vor kurzer Zeit aus der Uiumi-Wüste aus Bolivien zurückgekommen. Aus einer Salzwüste.
SPEAKER 2
00:22:18
Ja und jeder, der es natürlich nicht weiß, Helmut lässt sich nach jedem Wüstenlauf sozusagen das Logo dieses Laufs dann auf dem Rücken tätowieren. Sprich, du bist mittlerweile am Rücken.
SPEAKER 1
00:22:31
Ja, am Rücken ist es eigentlich schon ein bisschen ein Jammer, muss ich ehrlich sagen. Abgesehen davon muss ich dazu sagen, dass ich der ärgste Feigling auf dem Planeten bin, weil ich komme hin und ich schreie schon. Der hat nicht einmal noch Auftrat und ich schreie schon. Also das muss man auch dazu sagen. Mittlerweile ist Bolivien am Oberarm. Also der Tätowierer bezeichnet ihn nicht als Oberarm. Also ich bezeichne ihn als Oberarm, weil er glaubt, das sind Händlflügel, das sind keine Hände. Also das ist immer alles ein bisschen schwierig mit den Diskussionen mit dem Tätowierer. Aber am Rücken geht nichts mehr. Wir sind jetzt schon auf den Händen.
SPEAKER 2
00:23:04
Sehr gut. Für mich ist es schon so eine Erfahrung mit dir. Was du machst, machst du sozusagen grundsätzlich nach den Richtlinien falsch, aber du kommst dann zum Erfolg. Auch beim Laufen hast du ja gerade gesagt, hast du eigentlich falsch bekommen.
SPEAKER 1
00:23:19
Ja, aber man lernt natürlich dann dazu. Mittlerweile bin ich top ausgerüstet, mittlerweile habe ich auch einen richtigen Schlafsack und mittlerweile habe ich einen richtigen Laufrucksack und weiß von der Ernährung her. Und mittlerweile bin ich, was materialtechnisch betrifft, beim Tempo nicht, aber materialtechnisch bin ich ein absoluter Profi mittlerweile. Das ist natürlich, wenn du sieben, acht Wüstenmarathons machst, weißt du schon, was du mitschleppst und was nicht. Ja, du spielst ja auch sehr gerne Theater
SPEAKER 2
00:23:47
und sehr gut. Stimmt, ja. Und ich kann mich erinnern, ich habe dich im Theater Purkersdorf im Jahr 2000 kennengelernt. Wir haben ziemlich bald gemerkt, dass du ein Faible für Kinderstücke hast.
SPEAKER 1
00:24:00
Stimmt, ja. Ich weiß noch ganz genau, wie ich dir dauernd auf die Nerven gegangen bin. Jedes Mal, wenn ich dich getroffen habe, habe ich gesagt, du, wenn ihr ein Kinderstück spielt, Michi, bitte lass mich mitspielen. Und so lange bist du endlich dann gesagt hast. Und das war dann, glaube ich, 2009 haben wir mit dem Zauberer von Oz begonnen. Und damals habe ich natürlich gleich zum Einstieg natürlich ein super Kostüm gehabt, ein Löwenkostüm. Wunderbar, im Sommer bei 35 Grad. Im Sommertheater, das war herrlich. Aber ich mag die Hitze und ich habe das auch wollen. Das war riesig. Das erste Kinderstück werde ich nie vergessen. War eine
SPEAKER 2
00:24:37
super Sache. Das war auch für mich in deiner Persönlichkeitsstruktur recht interessant, weil ich habe gemerkt, mit den Kindern, du warst nach außen immer, ich nenne es jetzt einmal in einer gewissen Weise schroff, aber die Kinder konnten deinen ganzen Schutzwald, den du um dich aufgebaut hattest, sofort abbrechen.
SPEAKER 1
00:24:58
Ja, bei Kindern ist das für mich sowieso, ich habe ein absolutes Faible für Kindertheater und ich spiele das einfach sehr gerne, Kindertheater. Ich mag das. Und das hat sich halt auch ergeben bei den nächsten Rollen. Wir haben ja dann von den Kinderstücken, wir haben ja dann gespielt den Peter Bahn, wo ich dann den Captain Hook gespielt habe. Das ist ja dann auch noch weitergegangen. Das sind wunderbar. Und ich sage immer so, das kann man mit Geld nicht bezahlen. Und wenn ich heute irgendwo im Purkersdorf unterwegs bin und man kennt mich halt mit meiner Haarpracht, wenn ich mit dem Raufahrrad fahre oder irgendwas tue und die Kinder schreien und sie sehen den Captain Hook oder sonst was. Das kann man mit Geld nicht bezahlen. Das ist ein wunderbares Gefühl. Und ich mag das einfach, das Kindertheater.
SPEAKER 2
00:25:45
Du bist ja sehr erfolgreich jetzt zum Beispiel in jüngerer Zeit dann in Hotzenplatz gespielt.
SPEAKER 1
00:25:49
Ja, genau, Hotzenplatz war ja…
SPEAKER 2
00:25:51
Hast du das Rumpelstilzchen gespielt?
SPEAKER 1
00:25:52
Nein, nein, das ist ja aufgelegt. Vorige Woche war ich nur auf eine ganz normale Pizza und die Kinder haben geschrien, dass Rumpelstilzchen die Pizza ist. Das war unwahrscheinlich. Das sind ja Dinge, die kann man mit Geld nicht bezahlen. Aber ich muss auch dazu sagen, ich liebe das Kindertheater und ich mag es auch und mache es mit Leib und Seele. Und die Kinder spielen das und du kannst den Kindern nichts vorspielen. Wenn es den Kindern nicht gefällt, werden sie laut und fangen zum Schreien an oder sonst was. Aber für mich ist es das Um und Auf eigentlich momentan beim Theater in Purkerstorf speziell, was das Kindertheater betrifft.
SPEAKER 2
00:26:29
Ich glaube auch, dass du in dir dieses ewige Kind bewahrt hast, in deinem tiefsten Inneren. Du schaust dir ja auch Kinderstücke zu Hause an.
SPEAKER 1
00:26:39
Stimmt, stimmt. Also ich kann mit ruhigem Gewissen behaupten, dass ich nicht unbedingt die DVD-Sammlung eines Erwachsenen habe. Ich habe, glaube ich, 100 Märchen-DVDs zu Hause und schaue ununterbrochen irgendwelche Chitty Chitty Bang Bang oder Mary Poppins oder sonst was. Das stimmt schon. Bei mir würde man nicht erraten, dass der Kollege, der da wohnt, relativ erwachsen ist. Das stimmt. Das schaut nicht so aus. Aber ich mag das einfach. Ich bin immer noch ein Kind. Ich kann mich auch freuen wie ein Kind. Ja, so soll es auch sein. Ich glaube,
SPEAKER 2
00:27:14
genau deswegen kannst du sehr gut in diese Rollen hineinschlaufen. Du hast sehr erfolgreich zum Beispiel den Bockerer gespielt. Da kann ich mich erinnern, als wir dich sozusagen gecastet beziehungsweise dazu gebeten haben, diese Rolle zu übernehmen. Ja, sag selbst meine Aussage.
SPEAKER 1
00:27:33
Es sind auch diese Sätze wie der Erwin Strahl, die man nicht vergisst. Wie ich damals zu dir gesagt habe, warum ich den Bockerer und du, Michi, wie du gesagt hast, naja, Helmut, wie soll ich das jetzt sagen? Also du bringst ein gewisses Potenzial an Unfreundlichkeit mit. Wunderbar, das ist ja herrlich. Und der Bockerer war eine Riesenkiste mit lauter super Kollegen. Also der Bockerer, das war schon eine richtig, richtige, schöne, gute Rolle. Es war natürlich auch nicht unbedingt einfach, weil es war eine Rolle, wo ich fast drei Stunden auf der Bühne war, wo es keine Szene gegeben hat, die ohne den Herrn Bockerer stattgefunden hat. Aber es war letztendlich dann auch wert. Es war eine super, super Kiste. Ja, aber über dich zu sagen, also nicht nur,
SPEAKER 2
00:28:23
dass du Extremsport magst, ob hier beim Radfahren oder beim Laufen in den Wüsten. Nicht nur, dass du künstlerisch tätig bist, Kabarett magst, Theater magst. Du hast auch ein Buch geschrieben.
SPEAKER 1
00:28:34
Ja, ich habe 2017 ein Buch geschrieben und zwar heißt es Lebe deinen Traum. Und das ist eigentlich auch ein bisschen so ein Faible von mir schon immer wieder, wie gesagt, ganz egal, ob es funktioniert oder nicht. Man sollte schon Dinge tun, auch wenn die Chancen nicht so gut sind. Und ich habe das immer gemacht und habe eben in dieser Zeit von den Wüstenläufen ein Buch gemacht, zwischendurch immer wieder beim Theater, wenn ich denke, bevor ich nach Chile geflogen bin in die heißeste Wüste der Welt, in die Atacama, habe ich das Dschungelbuch gespielt, den Balou, den Bären bei 35 Grad, mein 15 Kilo Bärenkostüm. Und niemand wollte mir das Bärenkostüm ausziehen, weil er es geruchsmäßig nicht mehr vertragen hat. Wenn einer Hint aufmacht, bist du in Umacht gefallen bei dem Kostüm. Diese Dinge vergisst man ja nicht. Aber ich habe eben dieses Buch geschrieben und da freue ich mich natürlich. Das heißt Lebe deinen Traum. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich mit meinem zweiten Buch fast fertig bin. Es wird heißen, das Gedankenbuch eines Abenteurers. Und ich bin in den letzten Zügen oder Zeilen, ich weiß nicht, wie man dazu sagen soll. Aber mein zweites Buch ist in Vorbereitung. Sehr gut, also das ist auch für mich eine komplette Überraschung. Ja, das ist eigentlich schon so weit, weil der Verlag jammert schon, weil ich relativ langsam bin. Aber man kann sich nicht mehr hinsetzen und ein Buch schreiben,
SPEAKER 2
00:30:03
das geht nicht. Da kommen wir aber eh, wenn du schon über dein neues Buchprojekt sprichst, da kommen wir eh schon zu dem Punkt, nämlich zu dem Punkt Zukunft. Wie sieht das aus? Was hast du, also das Buch haben wir jetzt gehört, das ist sozusagen ein neues Buch am Start. Was hast
SPEAKER 1
00:30:15
du theatertechnisch, was hast du sporttechnisch sozusagen? Ja, wie gesagt, ich bin ja gerade aus Bolivien erst vor einiger Zeit zurückgekommen und habe mich jetzt einmal ein bisschen zurückgelehnt, wäre jetzt einmal das Jahr Revue passieren lassen. Und ja, ich sage einmal lauftechnisch würde mich interessieren, als nächstes einen relativ langen Lauf, also knapp 600 Kilometer in der Mongolei zu machen. Die Mongolei deswegen, weil ich dort eigentlich überhaupt noch nicht war, das interessiert mich. Aber sonst in naher Zukunft, im Mai, möchte ich zu einer mehrwöchigen Radreise nach Griechenland aufbrechen, weil ich mir nächstes Jahr auch ein theaterfreies Jahr genommen habe, um einmal ein bisschen irgendwie andere Dinge zu tun, wo ich ein bisschen länger weg bin. Und eben diese Radreise und im Sommer dann, Herbst dann einige Laufbewerbe. Aber ich sehe das jetzt einmal relativ entspannt. Das nächste Ziel ist im Mai diese Radreise. Ja, da werden wir dann weiterschauen, wie die Fitness halt. Hier möchte ich noch einhaken,
SPEAKER 2
00:31:23
vielleicht für alle, die dich nicht kennen. Du bist ja nicht mehr im Alter 35 oder 40, weil man muss das jetzt in Relation stellen, wie viele tausend Kilometer du fährst. Verrätst du
SPEAKER 1
00:31:34
uns sozusagen deinen Ort weiter? Ja, aber das ist ja nicht so. Der Udo Jürgens hat gesagt, mit 66 Jahren fängt das Leben an. Und ich bin jetzt 66 und ich bin ja jetzt heuer 6.000 Kilometer gelaufen und 12.800 mit dem Fahrrad gefahren. Ich möchte mich entschuldigen, wäre es sich nicht ausgegangen, dass einige Rennfahrer hören werden und sagen, na, fährt jetzt nur mehr halbtags. Ich weiß ja, was die Kollegen sagen. Aber es war ein relativ gedenktes Laufprogramm, weil ich schon einer bin und ich habe alle meine Wüsten gefinisht. Ich bin immer top vorbereitet, wenn ich diese Abenteuer mache. Weil für mich ist die Kutzpe, immer ins Ziel zu kommen, der Weg ist das Ziel bei mir. Ganz egal, wo es hinaus kommt oder wie oft ich schon die Altersglas gewonnen habe, das interessiert mich nicht. Das ergibt sich dann am Ende der Geschichte. Aber wichtig ist es, diese Dinge eben top vorbereitet zu sein. Und ich habe alle meine Wüstenläufe oder Rundungen Kilimandscharo, alles gefinisht.
SPEAKER 2
00:32:36
Ja Helmut, super. Ich wünsche dir für die Zukunft natürlich alles Gute, dass alle deine Pläne in Erfüllung gehen und dass du das alles umsetzen kannst. Ich bedanke mich ganz, ganz herzlich, dass du dich bereit erklärt hast für diesen Talk miteinander, um ein wenig Einblick in deine Privatsphäre zu gestalten. Ganz herzlichen Dank.
SPEAKER 1
00:32:57
Ja, ich bedanke mich ganz herzlich für die Einladung. War eine super Sache und freue mich natürlich immer wieder hier bei diesem Podcast Gast zu sein.
SPEAKER 2
00:33:08
Und ich sage euch allen ganz herzlichen Dank fürs Zuhören. Freue mich, euch bei der nächsten Episode begrüßen zu dürfen und sage Tschau, bis zum nächsten Mal.
SPEAKER 1
00:33:27
Bis zum nächsten Mal.

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