Hallo Purkersdorf

Der Talk über Menschen und Themen

Hochwasser in Purkersdorf

Hilfe durch die Gemeinde und das Land NÖ

02.10.2024 38 min

Zusammenfassung & Show Notes

Vom 13. bis zum 16. September wurde Purkersdorf, wie das gesamte Bundesland, von einer schrecklichen Hochwasser-Katastrophe heimgesucht. Daher führte ich am 26. September ein Gespräch mit Bgm. Ing. Steinbichler und Vzbgm. DI Oppitz, um über die Ereignisse und Lehren daraus zu sprechen. Vor allem aber war wichtig zu erfahren, welche Hilfen es für die Betroffenen gibt und wohin sich diese wenden sollen.

HALLO PURKERSDORF
Der Talk über Menschen und Themen in und um Purkersdorf



Wie geht eine Gemeinde mit einer verheerende Naturkatastrophe um? Bürgermeister Ing. Stefan Steinbichler und Vizebürgermeister Dipl.-Ing. Albrecht Oppitz berichten über die dramatischen Hochwasserkatastrophe, die Purkersdorf kürzlich erschütterte. Von den ersten Warnsignalen bis zur intensiven Nacht, in der der Zivilschutzalarm ausgelöst wurde – wir erfahren aus erster Hand, wie die Gemeinde reagierte und welche Maßnahmen sofort ergriffen wurden, um Leben und Eigentum zu schützen. Besonders im Fokus steht das heldenhafte Engagement der Freiwilligen Feuerwehr, die unter extremen Bedingungen unermüdlich gearbeitet hat.

Kommunikation ist der Schlüssel in Krisenzeiten, und diese Episode beleuchtet die entscheidenden Schritte, die Purkersdorf unternahm, um die Bevölkerung während des Hochwassers informiert zu halten. Wir hören, wie der Bürgermeister in enger Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei und der Polizei Straßensperren organisierte und die Feuerwehr wegen Personalmangel unterstützend einspringen musste. Durch soziale Medien und Apps wie GEM2GO wurde die Bevölkerung schnell und effektiv auf dem Laufenden gehalten. Persönliche Erfahrungsberichte zeigen, wie wichtig frische Kräfte im Krisenmanagement sind und welche Herausforderungen dabei überwunden wurden.

Abschließend sprechen wir über die Schadenskommission und die exakte Schadensfeststellung nach der Katastrophe. Betroffene erfahren, wie sie Schäden korrekt dokumentieren und melden können, und welche Rolle die Schadenskommission dabei spielt. Der Gemeindelastwagen sammelt regelmäßig Schutt, und die geplanten Renaturierungsmaßnahmen am Wienfluss sollen künftige Überschwemmungen verhindern. Wir diskutieren die Maßnahmen und Verbesserungen, die für zukünftige Naturkatastrophen geplant sind und teilen wichtige Informationen und Ansprechpersonen, die auf unserer Homepage und in den Shownotes zu finden sind. Trotz aller Herausforderungen ist es ein Trost, dass es keine Personenschäden gab.

Wichtige KONTAKTE:
Homepage der Stadtgemeinde Purkersdorf: www.purkersdorf.at
Hilfe und Unterstützung: https://www.purkersdorf.at/Hilfe_und_Unterstuetzung_-_Kontakte

Schadensmedlung: schaden@purkersdorf.at
Schadenstelefon: 0650/4605313

Land NÖ
Soforthilfe für Betroffene: 02742/9005-12100
https://www.noe.gv.at/noe/Sofothilfe_Hotline_Hochwasser.html

Info über die App - GEM2GO
https://www.gem2go.at/




Blog Beiträge zu allen Episoden kannst du unter  hallo-purkersdorf.blog nachlesen.

Info
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Transkript

Music. Ja, herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer von Hallo Purkersdorf, der Talk über Menschen und Themen in und um Purkersdorf. Heute mit leider einem sehr, ich kann es ruhig sagen, traurigen Thema. Wir alle, wie das ganze Land, hatten vor kurzer Zeit Hochwasserkatastrophe. Und was liegt hier jetzt natürlich näher, sich mit diesem Thema zu beschäftigen und vor allem nach vorne zu sehen und zu schauen, welche Hilfen gibt es? Was kann die Gemeinde für einen tun? Wie werden wir unterstützt? Ja, zu diesem Zweck habe ich jetzt zwei hochrangige Gesprächspartner, und zwar den Bürgermeisteringenieur Stefan Steinbichler. Grüß dich. Und den Vizebürgermeister, Diplom-Ingenieur Albrecht Oppitz. Hallo. Ja, grüß euch, danke, dass ihr euch Zeit nehmt für dieses Interview. Ihr werdet ja klarerweise, wie alle, genug zu tun haben mit dieser Thematik. Leider. Aber gehen wir kurz in die Vergangenheit, damit wir uns ein Bild machen können und schauen dann nach vorne, was gibt es denn für Möglichkeiten. Kurzer Rückblick, wie war es für die Gemeinde, wie war es hier, wie ist das eingetroffen, Alarmierung und so weiter, vor zwei Wochen oder vor eineinhalb Wochen unter Sonntag? Eigentlich hat es ja schon begonnen am Mittwoch davor, wo die Meldung gekommen ist vom Land, wir sollen auf die Homepages überall stellen, dass ein Unwetter kommen wird. Dem haben wir Folge geleistet und haben das auf die Homepage gestellt. Dann kam der Samstag, also am Freitag hat es zu regnen begonnen. Und am Samstag gegen 16 Uhr hat der Feuerwehrkommandant, der Michael Gindl, gesagt, ich soll einmal kurz in die Feuerwehr kommen, damit wir eine Runde schauen, wie die Situation ist. Ja, und dann am Samstag um 16.30 Uhr habe ich mich in die Uniform der Feuerwehr angezogen und bin dann mit meinem Kommandanten eine Runde gefahren und habe schon dramatische Sachen gesehen. Das Wasser ist gestiegen, es ist immer mehr und mehr gestiegen. Wir haben einen Einsatz nach dem anderen reinbekommen. Die Sache hat sich dann immer mehr und mehr zugespitzt. Gegen 0.30 Uhr, 1 Uhr herum war es schon sehr, sehr dramatisch. Da haben wir schon die Unterführung sperren müssen und entscheiden müssen, dass die Polizei diese Straße sperren lässt. Dann haben wir im Irenental die Einfahrt sperren lassen müssen. Die gehört noch zu Purkersdorf dazu, vom Gemeindegebiet her. Und dann, gegen drei Uhr herum, gab es die Entscheidung, sollen wir Zivilschutzalarmwarnung geben oder nicht. Und da gab es eine kurze Krisensitzung in der Feuerwehr für alle, die da waren. Und wir haben um drei Uhr dann beschlossen, wir müssen jetzt den Zivilschutzalarm auslösen. Da würde mich ganz kurz eines interessieren. Also erstens einmal möchte ich an dieser Stelle, Sie werden schon oft gehören, Noch einmal einen riesigen Dank an die Blaulichtorganisationen und speziell an die Feuerwehr richten. Die haben in diesem ganzen Land und natürlich auch hier in Purkersdorf wirklich Unmenschliches geleistet in dieser Zeit. Was wirklich beeindruckend war für mich, ist, wie toll dieses System funktioniert, von der Alarmierung der eigenen Leute, dass die dann die Freiwilligen kommen in die Feuerwehr und ohne zu fragen einfach helfen. Einer war sogar dabei, der ist selber daheim abgesoffen, hat aber trotzdem geholfen. Weil er gesagt hat, er kann daheim nichts mehr machen. Er muss nachher den Schaden beheben. Es ist wirklich die Freiwilligkeit der Feuerwehrleute so beeindruckend und so auch die Kommunikation mit der Polizei hat perfekt funktioniert und mit dem Blaulicht, also mit Samariterbund und Rotes Kreuz war es sehr, sehr gut. Wir haben immer Kontakt gehalten. Auf der Homepage haben wir mitten in der Nacht begonnen zu informieren und haben. Vom Rathaus Die Marketingabteilung hat dann sogar in der Nacht noch teilweise Informationen auf die Homepage gestellt, dass diese Straße gesperrt ist, die Unterführung gesperrt ist. Großteils war das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger gegeben, dass es natürlich Straßensperren gibt. Aber nichtsdestotrotz hatten wir dann in Summe aber trotzdem acht Menschenrettungen im Purkersdorf, wo Autos hängen geblieben sind im Hochwasser. Das heißt, die haben nur probiert durchzufahren? Die haben trotzdem noch probiert, trotz Straßensperre, ob sie durchkommen. Also da muss man sagen auch an die Eigenverantwortung, wenn wo eine Straßensperre aufgestellt ist und es sieht momentan auch nicht so aus, die hat einen Sinn, warum die dort steht, die Sperre. Und wenn Feuerwehrleute dort stehen mit reflektierenden Anzügen und winken und sagen Stopp, sollte man nicht vorbeifahren. Aber die acht Menschenrettungen wurden dann auch perfekt durchgeführt von der Feuerwehr. Ich weiß ja auch vom Vizebürgermeister Viktor Weinzinger, der war ja bei der Feuerwehr auch im Einsatz, der hat mir auch erzählt, was sie da für Einsätze alles geleistet haben. Also wie gesagt, Dank hier an alle Feuerwehrfrauen und Männer. Aber was mich interessiert, du hast ja gesagt, ihr habt es nachher entschieden, Straßensperren. Wie sieht denn da die Kommunikation zur Landeswarnzentrale aus? Kriegt sie da irgendwas oder ist das eine Entscheidung von jeder Gemeinde dann selbst, wie sie das tut? In diesen Fällen obliegt es dem Bürgermeister zu sagen, Straße sperren. Da gibt uns das Land die Freigabe. Es muss ja dann sowieso von der Straßenmeisterei jemand kommen und von der Polizei, die das nachher kontrolliert, ob es berechtigt ist, die Straßensperre. Und die führen dann, die eigentliche offizielle Straßensperre sollte die Polizei durchführen. Nur die waren selber nicht unterbesetzt, sondern hatten nicht für diesen Vielfalt von Straßensperren die Mannschaft. Somit hat die Feuerwehr geholfen. Um aus dieser Situation auch zu lernen, einer der wichtigsten Punkte wird es sein, wie schafft man die Kommunikation zur Bevölkerung hin? Da gibt es heute natürlich schon viele Mitteln, aber zum Beispiel, ich habe gesehen, Albrecht, du hast sehr viel gepostet auch. Ja, also ich bin genau zu diesem Zeitpunkt, wie die Sirene losgegangen ist, quasi ins Geschehen eingetaucht. Ich wurde aufgeweckt dadurch und habe sofort auf dem Handy gesehen, Ich habe gesehen, es sind nicht viele Nachrichten von meinen Freunden und Bekannten, die alle gefragt haben, bist du im Krisenstab? Was ist los? Warum geht die Sirene los? Und ich habe sofort gesagt, ja, ich mache mir ein Bild der Lage. Ich fahre zur Feuerwehr. Um 4.30 Uhr in etwa war das dann. Das Problem war nur, dass ich auf dem Weg von mir nach Purkersdorf ist ein Baum über die Straße gefallen. Den ersten konnte ich noch mit einer Machete durchhacken und selber wegräumen. Du hast Macheten im Auto? Ich bin mit dem Vermessungsauto unterwegs gewesen, da haben wir das mit. Und doch beim zweiten Baum, der war dann 30 Zentimeter dick, musste ich aufgeben, habe umgedreht, habe dann den Ersatzweg über die Autobahn genommen, Ich bin bei der Autobahnunterführung in Auhof gerade noch durchgekommen. Da hat man schon gesehen, das Wasser steigt dort auch. Wenig später musste die gesperrt werden, dann wäre ich gar nicht nach Purkersdorf gekommen. Ich bin dann zur Feuerwehr gefahren, habe dann schon überall die Straßensperren gesehen, habe mich dann sofort kurz geschlossen mit dem Stefan und dem Viktor Weinzinger. Die waren ja schon die ganze Nacht im Einsatz. Und da war es, glaube ich, gut, dass da jemand eine frische Kraft jetzt kommt mit frischer Energie, Weil die haben dann auch gewusst, sie können sich am Vormittag dann ausruhen gehen, kurz einmal, ein paar Stunden nur, weil jetzt jemand da ist, der auch mithilft. Und ich glaube, in Kombination dieses Verständnis der Feuerwehr, diese Einsatzleitung in der Feuerwehr und dann eben, ich habe gesehen, ich kann was beitragen, indem ich etwas kommuniziere. Ich bin selber nicht bei der Feuerwehr, aber ich habe gesehen, auf Facebook steht noch nichts. Da stehen noch viele Fragen. Die Bürger sind verunsichert. Und ich habe gesehen, der Michi Tscheche ist der Bürgermeister von Gablitz, ist sehr aktiv. Aber ich habe gesagt, so etwas müssen wir in Purkersdorf auch machen. Die Leute informieren sich nun mal auch über Facebook und über soziale Medien und habe dann da einfach die Dinge, die wichtig waren und die hineingekommen sind bei uns über der Feuerwehr, bei der Leitzentrale gepostet. Das wäre meine Frage als Lernfaktor. Es gibt ja die App Game2Go, wo alle Sachen von der Gemeinde hineingestellt werden. Wurde die zu diesem Zeitpunkt als Infokanal auch stetig genutzt? Ja, also das ist die Aufgabe gewesen von mir, dass ich über, weil ich habe... Facebook, nämlich eher mehr auf die Gemeinde-Homepage. Der Albrecht, dankenswerterweise, hat das über Facebook gemacht. Und wir haben dann nachher auf die Gemeindeseite, das ist automatisch, was auf der Homepage ist, ist auch automatisch auf Game2Go. Und ich muss sagen, leider kommt das jetzt um drei, vier Wochen zu spät. Es kommt dieses Alert auf dem Handy, wo alle Handys, die auch auf lautlos gestellt sind, diese Alarm. Das hätte uns zum Beispiel in dieser Situation schon sehr, sehr geholfen. Ja, da stellt sich eben für mich die Frage, weil ich war einfach als Bürger betroffen und habe eigentlich gemerkt, wenn ich jetzt nicht aktiv nach Informationen suche. Pro aktiv kommt nichts. Klar siehst du, aber in der heutigen Technologie gäbe es doch einige Sachen, dass man sagt, ich gehe auch pro aktiv auf die Bürger zu. Also was wir nur machen konnten, ist, dass wir bei den großen Wohnhausanlagen einzelne Personen gekannt haben, persönlich angerufen, geht es durch, läutet alle raus, dass die Autos aus den Tiefgaragen holen. Das haben wir schon gemacht. Nur die Sirene ist unser einziges Mittel derzeit, wo wir alle gleichzeitig informieren können. Und jetzt habe ich heute in der Früh im Radio gehört, dass dieses Alert in Innsbruck gerade getestet wird. Bis jetzt angeblich sehr positiv. Und ich glaube, das wird uns zukünftig, weil jeder hat mittlerweile ein handy und ein mobiltelefon wird uns zukünftig noch viel mehr helfen da muss man ja auch sagen dieser alert funktioniert auch wenn man das handy stumm geschaltet hat also es kommt trotzdem der Alarm durch und man sieht dann aber da kann man ja auch zu dem Punkt weil du gesagt hast tief Garagen gelesen auf der auf der Homepage sind glaube ich über 80 Keller leider überflutet worden und 150 Fahrzeuge die Schäden ja circa 150 Fahrzeuge haben wir so mitbekommen das schlimmste war gegenüber von der vom Schwimmbad das in einem Parkplatz vier Autos und ein Wohnmobil gestanden die sind dann von der Flut mitgenommen worden mittlerweile haben alle Autos gefunden leider das schaut aus als wären sie in einer Schrottpresse gewesen das sieht man welche kraft und Energie dieses Wasser hat die Feuerwehrleute und ich selber kann nur sagen ich glaube ein Feuer kriegt man schneller unter Kontrolle als Wasser was würde die jetzt sagen bei solchen Katastrophen wie soll sich ein Bürger gerade wegen Informationen ist für mich ein wichtiger Punkt wie soll man sich verhalten was sollte man was sollte man eigentlich tun wenn man sagt okay im märk da jetzt da gibt es starke Unregelmäßigkeiten nennen also. Und informieren primär mal auch auf der Homepage der Gemeinde, weil da, sage ich einmal, hoffentlich kommen nur die ernstzunehmenden Meldungen. Auf Facebook kann man zum Beispiel Herrn Alfred Opitz vertrauen, aber es gibt so viele Falschmeldungen auch, die dann nachher auf Facebook sind, das würde ich jetzt nicht immer alles für voll nehmen. Wichtig ist, die offiziellen Homepages anzuschauen und zu sagen, ja, die Straße ist gesperrt und das, was auf der Homepage steht, ernst zu nehmen. Das wollte ich ihm sagen. Das ist auf Facebook eine gute Sache, aber es gibt viele Fake News. Ich habe zum Beispiel gelesen, irgendwer hat geschrieben, dieses Umspannwerk in St. Pölten wird jetzt unter Wasser sein. Das hat alles nicht gestimmt. Ja, also wir haben schon auch die Rückmeldung bekommen, dass zum Zeitpunkt, wie die Sirene losgegangen ist, eben noch nichts auf der Homepage gestanden ist, was man sofort machen kann. Und da glaube ich schon, dass wir für die Zukunft einfach Verbesserungspotenzial haben. Es war natürlich eine schwierige Zeit. Es war Sonntag, mitten in der Nacht, drei, vier Uhr früh. Da ist kein Mitarbeiter irgendwo zu greifen. Aber die Rückmeldung haben wir schon bekommen, dass die Bevölkerung sich etwas gewünscht hätte, eine Information, warum geht die Sirene los. Und wir haben dann auch gemerkt im Laufe der Katastrophe, wie eben diese Falschmeldungen auch aufpoppen, auch auf Social Media. Und da war auch eine Aufgabe, dann sofort abzuklären, stimmt diese Info, stimmt sie nicht und dann auch sofort richtig zu stellen. Auch da war schnelles Handeln notwendig, weil die Bevölkerung war verunsichert. Die Menschen hatten Angst, die wussten nicht, was passiert, wie weit wird das Wasser noch steigen. Es war eine bedrohliche Situation. Straßenzüge waren in Purkersdorf abgeschnitten. Und die Feuerwehr hat einige Bereiche gar nicht mehr erreicht. Und das war dann auch Sonntag in der Früh, kurz bevor der Wasserhöchststand gekommen ist, haben wir dann die Nachricht bekommen, dass der Katastrophenhilfsdienst auf dem Weg nach Purkersdorf ist, mit 50 Mann und mehreren Fahrzeugen. Und das war schon mal eine Erleichterung, das zu hören, dass man sieht, okay, das Umland hilft. Sie wissen, wie schlimm es in Purkersdorf ist. Und da war dann die große Herausforderung zu überlegen, okay, da kommen die jetzt nach Purkersdorf, aber viele Straßen sind nicht befahren. Wo setzen wir denn die denn ein? Welche Einsätze, welche Alarmierungen können die abarbeiten, wenn wir derzeit gar nicht dorthin kommen können? Und da haben wir uns dann zusammengesetzt und haben eine Ausweichroute über Forststraßen, hinten über Mühlberg, Mooswiesengasse hinauf, hinten in die Baunzen am Plan mal erarbeitet und gesucht und haben dann dort ein Fahrzeug vorab hingeschickt, um den Weg zu erkunden, weil es könnten ja auch Bäume drüber gefallen sein und so weiter. Die haben sich durchgeschnitten mit der Motorseele. Da war dann die Erleichterung groß, wie sie dann gemeldet haben, ja, sie sind drüben in der Tullnerbachstraße angekommen. Und die ganze Siedlung, Postsiedlung, Mindersiedlung entlang des Wienflusses waren natürlich am stärksten betroffen. Da hatten wir irrsinnig viele Alarmierungen bei der Feuerwehr. Und wie wir dann gewusst haben, okay, wir können über diese Ausweichroute die Überschwemmung beim Wiener Waldbad umfahren und können die betroffenen Gebiete mit dem Katastrophenhilfszug erreichen, das war schon eine große Erleichterung. Stefan, wie die dann da waren? Die sind um ca. 13 Uhr dann eingetroffen. Da muss ich sagen, da waren wir schon mit den Kräften emotional und mit den Kräften ziemlich ausgelaugt. Und dann gibt es dann schon wieder viel, viel Energie. Wenn du siehst, dass es neun Fahrzeuge sind, kommen 52 Mann. Die haben frische Energie einfach gekommen zu unseren 35 Feuerwehrleuten, die wir in Purkersdorf aktiv hatten. Ja, vor allem das gibt dann auch wieder Hoffnung. Hoffnung und alles. Und dann haben wir denen einmal 27 Aufträge gegeben. Und die waren aber so toll eingespielte Teams, die haben dann in Summe, glaube ich, über 50 Aufträge abgearbeitet. Und da muss ich sagen, in Summe haben wir ja nur in dieser Nacht von Samstag bis Sonntagabend über 250 Alarmierungen gehabt. Die Feuerwehrzentrale, also die Alarmierungszentrale, war ja fast überflutet mit Alarmierungen. Und hier muss man auch sagen, die meisten werden es wissen, aber nur trotzdem für alle zur Information, das Feuerwehrwesen in Niederösterreich besteht aus Freiwilligen. Nur Freiwilligen, ja. Die sind nicht berufstätig bei der Feuerwehr, sondern das sind Menschen, die freiwillig in die Uniform steigen. Auch der Kommandant kriegt nichts. Genau. uns hier helfen. Das ist mir nur ein Anliegen, weil die Feuerwehr braucht auch Unterstützung von der Bevölkerung. Das war, muss ich sagen, auch beeindruckend. Am Montag haben wir auf Facebook die Meldung, wer Zeit hat und irgendwie helfen will bei der Feuerwehr, die brauchen auch was zu essen. Da habt ihr ja ziemlich viel bekommen. Das war so toll. Das ist eine tolle Sache. Von Leuten, die man kennt, die dann reinkommen, die einen bringen einen Kuchen, einer hat sechs Stelzen gemacht, fertig gebracht, fertig zum Essen. Bis hin zu Restaurants. Die Feng Shen, die hat uns für 35 Leute Essen gebracht. Es ist irrsinnig schön, dass man dann merkt, dass in solchen Notsituationen die Gemeinschaft zueinander findet und auch zueinander hilft. Aber blicken wir jetzt nach vorne. Wir wissen jetzt, Gott sei Dank haben wir das jetzt dieser Zeit überstanden, Aber es gibt jetzt natürlich sehr, sehr viele Personen, die von kleinen bis zu wirklich großen Schäden haben. Wie wird seitens der Gemeinde mit diesen Schäden umgegangen? Da muss ich mal vorab noch einmal sagen, was ich ganz, ganz beeindruckend finde, ist die Nachbarschaftshilfe, die im Purkersdorf plötzlich wieder da ist, wo alle sich gegenseitig helfen. Von der Gemeindeseite haben wir überlegt, wie können wir den Leuten am schnellsten helfen, am unbürokratischsten. Wir haben zuerst die Bauhof vom Mistplatz, die Zeiten erweitert, wo wir gesagt haben, ist nett, aber da gibt es dort einen Stau und das wird nicht zielführend sein. Und gerade wie der Albrecht richtig gesagt, Postsiedlung, Mindersiedlung, Süßfeldsiedlung, die sind richtig abgesoffen, wenn man so schön sagt auf Wienerisch. Da bringt es nichts, wenn die ihren kompletten Keller am Bauhof bringen. Das müssen wir anders lösen. Und da habe ich dann nachher entschieden mit dem Herrn Baudirektor, sie sollen einfach ihren Unrat quasi vor die Türe legen. Und wir kommen dann mit dem Gemeinde-Lkw, greifen uns mit dem Greifer auf, auf dem Lkw und bringen es einmal etwas zwischen. Bis wann gilt das? Das gilt noch nächste Woche auch noch. Also bis Freitag, der 4. September, besteht noch die Möglichkeit, dass der Gemeinde-Lkw vorbeikommt. Die fahren aber eh regelmäßig durch die ganzen Gassen. Wo sie was finden, nehmen sie es mit. Gibt es für die Leute auch eine Möglichkeit, sich hier irgendwo auf der Gemeinde zu erkundigen, wie man sozusagen einrechnet? Es gibt ja den Katastrophenfonds. Albrecht, gibt es da irgendwas? Ja, natürlich. Auf der Homepage stehen mittlerweile alle Informationen, die dazu ganz wichtig sind. Dazu ist es auf der einen Seite wichtig, die Schäden zu dokumentieren, speziell Versicherungen und eben den Schaden auch einzumelden, damit wir dann mit der Schadenskommission als Gemeinde mit dem Sachverständigen vom Land den Schaden begutachten können. Da geht es darum, ist der Keller überflutet worden? Wenn ja, wie hoch? Und wie ist der überflutete Raum genutzt worden? Was ist er gewidmet? Ist er als Lagerfläche oder als Wohnraum gewidmet? Und Und das entscheidet dann, wie viel aus dem Katastrophenfonds den Betroffenen zusteht. Apropos, du hast gerade gesagt Schadenskommission. Ich weiß, ihr seid auch heute wieder mit der Schadenskommission unterwegs gewesen. Geht diese Schadenskommission proaktiv durch die stärksten Zentren oder geht jetzt nur dorthin, wo ihr eine Meldung bekommen habt? Primär gehen wir nur dorthin, wo eine Meldung schon vorhanden ist. Aber wenn wir in einer Siedlung unterwegs sind und der Nachbar sagt, ich habe auch einen Schaden, stellen wir geschwind, wir haben auch Lehrprotokolle mit, wir haben ein neues Protokoll angelegt und der Schaden wird auch dort aufgenommen. Da möchte ich mal auch ein riesengroßes Dankeschön an die BH sagen, dass die uns so schnell so viele Techniker und Prüfer schickt, die mit uns diese Schadenskommission bilden. Es muss immer einer von der PH dabei sein. Ein Gemeindevertreter oder zwei Gemeindevertreter sollten dabei sein. Und diese Schadenskommission zieht dann dorthin primär, wo eben die Schaden schon gemeldet ist. Aber wenn wir den Nachbar finden, nehmen wir natürlich auch mit auf. Wie lange wird es denn diese Schadenskommission und so noch geben? Weil ich kann mir vorstellen, dass das vielleicht einige jetzt damit beschäftigt sind, ihren Keller frei zu räumen und denken natürlich noch nicht daran, jetzt irgendeine Meldung zu machen und was abzugeben. Und das nimmt ja doch Zeit in Anspruch. Wie lange haben die Zeit, dass sie nachträglich dann diese Meldung machen? Also die Zeit ist sicher noch einige Wochen, weil ja auch der Katastrophenfonds bis zu sechs Monate lang angezapft werden kann quasi. Und deswegen ist es nicht zu spät, auch nach dem Aufräumen den Schaden einzumelden oder wenn man dann halt erst draufkommt. Wir haben auch viele Zweitwohnsitzer, die jetzt erst in den Tagen danach nach Hause, nach Purkersdorf gekommen sind und gesehen haben, der Keller steht unter Wasser. Es ist nicht zu spät, den Schaden zu melden. Dadurch, dass die Schadenswiedergutmachung von 20 Prozent des geschätzten Schadens auf 50 Prozent erhöht wurde, ist das natürlich doch auch eine massive Erleichterung. Trotzdem, die Versicherungen haben oft einen Deckel eingezogen bei Hochwasserschutz. Das heißt, da bleiben trotzdem noch sehr, sehr viele Kosten übrig für die Betroffenen. Entschuldige, dass ich unterbreche. Das wollte ich auch wissen. Das ist ja so, Elementarschäden sind ja zumeist gedeckelt bei Versicherungen. Jetzt auch die Frage bei diesen 50 Prozent. Da ist aber, glaube ich, die Summe, die man dann von der Versicherung bekommt, wieder abzuziehen. Genau, bei der Schadenskommission wird eine Summe festgestellt, wie hoch der Schaden ist. Da gibt es einen Schlüssel für Quadratmeter Keller, bewohnt, nicht bewohnt, wird eine Zahl eingesetzt und davon wird dann die Versicherungssumme abgezogen. Und davon bekommt man dann 50 Prozent. Ich würde nur die Leute bitten, dass wenn sie den Keller fleißigst aufräumen, dass man noch sieht, wie hoch der Schaden war, weil sonst kann die Schadenskommission nicht mehr feststellen, wenn neu ausgemalt ist, überspitzt. Natürlich wird das länger dauern, aber zeitnahe. Sie sollten den Schaden auch erkennen. Ja, genau, zeitnahe. Fotodokumentieren ist einmal eine sehr, sehr wichtige Geschichte. Die meisten, wo wir hinkommen für die Schadenskommission, und haben alles fotodokumentiert. Das hilft schon enorm. Weil das sind aufgrund der Vorgaben des Landes, weil das ja überall einheitlich abgehandelt wird, diese Schadenskommission, ist ganz entscheidend, wie hoch die Wasserlinie war im Gebäude. Und davon leiten sich dann die Fördersätze ab, die man da bekommt, ob es über 30 Zentimeter oder unter 30 Zentimeter war. Weil ab 30 Zentimeter kann man davon ausgehen, dass auch die Elektrik in Mietleidenschaft gezogen ist. Da gibt es dann die höheren Sätze. Und deswegen ist es wichtig, dass man das nachweisen kann, wie hoch das Wasser gestanden ist. Eben bei den Fotos, ich nehme auch mal an, viele Menschen klarerweise lagern im Keller auch wertvollere Dinge, was auch nicht elektronische Geräte oder sonst irgendetwas. Werden die hier mit berücksichtigt? Nein, es gibt zwei Summen. Die eine ist für das Gebäudeschaden, die zweite Summe ist für Inventar. Was ich nur mitbekommen habe, natürlich, es gibt wertvolle Gegenstände, Elektronikgeräte, Aber das Schlimme finde ich jetzt in den emotionalen Sachen, die im Keller lagern, wie ein Fotoalbum. Das hat jetzt keinen materiellen Wert, aber einen ideellen. Das ist halt das, wo ich sage, wir haben jetzt die nächsten zwei Wochen schon die Schadenskommissionen eingeteilt noch. Wir haben derzeit 200 Fälle gemeldet im Purkersdorf, wo wir die Schaden aufnehmen werden. Ich glaube, nach den drei Wochen Schadenskommission muss man auch mal tief durchatmen, was man da für Schicksale teilweise sieht. Ja, es geht einem schon teilweise nahe. Also ich fasse das einmal kurz zusammen. Wichtig Dokumentation, Bilddokumentation der Schäden. Wichtig dann die Meldung des Schadens. Dann kommt die Schadenskommission vorbei, sieht sich das an. In der Zwischenzeit kann man zwar aufräumen, aber man hat ja die Bilddokumentation für die Schadenskommission. Höchstsumme 50 Prozent dann des geschätzten Schadens. Von diesen 50 Prozent sind eventuelle Versicherungsleistungen abzuziehen. Jetzt ist nur die Frage für mich, was natürlich für alle Personen, die das betrifft, sehr wichtig ist. Was schätzt Sie, in welchem Zeitablauf passiert das mit diesen Geldern? Weil wenn ich jetzt zum Beispiel eine Bindung hin habe, auch zur Versicherung, jetzt wissen wir, dass die Versicherung, sage ich mal, das wird nicht allzu hurtig gehen, dass da die Gelder kommen. Das glauben viele, aber ich muss sagen, ich bin schwer beeindruckt von manchen Versicherungen. Manche haben ihr Geld schon im Konto. Also das ist wirklich…. Manche Versicherungen haben sich noch gar nicht gemeldet. Manche Versicherungen haben sogar das Geld schon überwiesen. Und da muss ich auch ein Danke aussprechen an diesen Katastrophenfonds, weil wenn wir die fixfertige Meldung hier im Haus haben und im Rathaus haben und dann nachher das ans Land schicken, glaube ich, innerhalb von einer Woche wird das Geld überwiesen. Also da ist das ziemlich toll eingetaktet und funktioniert sehr, sehr gut. Ja, das ist toll, weil das ist ja der wichtigste Punkt. Genau, also wer schnell hilft, hilft doppelt, kann man sagen. Und da ist es vielleicht auch interessant, dass man sich vorbereitet gut auch auf die Schadenskommission, nämlich je früher die Gemeinde Kostenvorschläge für die Reparatur der Heizung zum Beispiel hat und die Bestätigung der Versicherung, wie viel die Versicherung zahlt, umso schneller kann die Gemeinde das weiterleiten ans Land und umso schneller kommt dann das Geld aus dem Katastrophen vor. Also diese drei Punkte braucht man. Die Schadenskommission muss vorbeikommen. Man braucht einen Kostenvorschlag oder eine Rechnung über die Heizung, falls sie kaputt gegangen ist. Und man braucht einen Nachweis, wie viel zahlt meine Versicherung. Und wenn man diese drei Sachen hat, dann geht es schnell. Sehr gut. Und wie gesagt, der Startpunkt hier auf der Gemeinde, Homepage schauen, hier Kontakt aufnehmen und das sofort in Gang setzen. Genau, die E-Mail-Adresse ist ganz leicht zu merken, schaden@purkersdorf.at Ja, werde ich in den Shownotes natürlich klarerweise auch noch hineinschreiben, genauso wie ich auch in den Shownotes hineingebe. Ich habe mir auch noch natürlich die Kontaktseiten vom Land Niederösterreich angesehen, vom Katastrophenfonds, wo auch genau beschrieben wird, wann man wo was eingebt. Da gibt es auch eine telefonische Soforthilfe. Bitte alles auf hallo-purkersdorf.blog entweder nachlesen oder in den Shownotes. Beim Podcast habe ich das alles verpackt. Schäden. Bleiben wir kurz bei den Schäden. Es hat ja nicht nur jetzt klarerweise die Bürgerinnen und Bürger getroffen, sondern es hat ja auch ganz schwer die Infrastruktur der Gemeinde getroffen. Das war natürlich dann der Dienstag nach dem Hochwasser, wo wir ein erstes Schadensbild aufgenommen haben. Da ist der Baudirektor Hlafka mit Herrn Viktor Weinzinger durch Purkersdorf gefahren und haben alles, was sie augenscheinlich gesehen haben, aufgenommen. Das hat uns schon ein bisschen geschockt, was das Wasser für eine Gewalt hatte. Der Radweg im Christkindlwald ist wegrissen. Die Kastanienallee, die Verbindung zwischen Schwimmbad und Rotenkreuz, ist quasi nicht befahrbar. Es sind in der Kieslinggasse, in der Guschelgasse Straßen aufgebrochen. Und da bin ich einfach dem Bauhof-Team von Purkersdorf, die so toll sind und so schnell funktionieren, enorm dankbar. Kaum auf einer Straße sieht man noch, dass Hochwasser war. Also die, die noch ganz sind. Teile der Straßen wurden sogar schon wieder saniert. Da haben wir unseren Kontrahenten, den Mittel und Brausewetter, die uns da auch tatkräftigst unterstützen. Schlimm ist, und da haben wir jetzt am Dienstag auch im Gemeinderat zum Glück darüber abgestimmt, dass wir das Bachbett vom Wienfluss und vom Gablitzbach und vom Deutschwaldbach kontrollieren müssen, weil dort sehr, sehr viele Bäume ausgespült sind, drohen umzustürzen. Es sind Stützmauern weggerissen worden. Es sind Grundstücke weggeschwemmt worden teilweise. Es gibt ein Grundstück in der Bahnhofstraße, da fehlen zweieinhalb, drei Meter vom Grundstück und die Stützmauer. Und da sind wir aber zum Glück in einem sehr, sehr guten Einvernehmen jetzt mit dem Land, dass die so schnell wie möglich mit unserer Bauabteilung die Schäden evaluieren und dort, wo es am dringendsten ist, sofort Notmaßnahmen setzen. Und wie wir dann weiter mit diesen groben Schäden umgehen, das wird sich in den nächsten Monaten erst herausstellen. Ein Glück hatten wir mit den Fahrradwegen, ein Glück im Unglück. Die wollten wir eigentlich schon sanieren und neu die Oberfläche befestigen. Dann hätten wir das gemacht, wäre das Geld weg gewesen und jetzt haben wir Gott sei Dank das noch nicht gemacht und jetzt müssen wir es halt doppelt, also nicht doppelt, aber halt noch gründlicher machen. Aber da haben wir doch mehrere 10.000 Euro gespart, weil wir noch nicht das asphaltiert haben oder eben befestigt haben. Das wird man noch entscheiden müssen, in welcher Form man das dann befestigt. Ja, und auch an vielen anderen Stellen. Zum Glück haben die die Brücken gehalten, muss man wirklich sagen. Das war ganz knapp. Auch die Fahrschulbrücke beim Park-and-Ride-Parkplatz ist schon überspült worden. Das berühmte Fahrschulgassl. Also da war ich in der Nacht noch und am Sonntagvormittag beim Höchststand. Es war unglaublich, welche Gewalt der Fluss hatte. Da hätte ich die Frage, hat man jetzt irgendein Umdenken oder eine Lehre aus diesem, Es ist, glaube ich, auf ein 300-jähriges oder sogar 500-jähriges Hochwasser eingestuft worden. Hat das jetzt irgendeine Auswirkung, Punkt der Gemeinde, Punkt der Bauten, dass man sagt, wir müssen irgendwas hochwassertechnisch oder so ändern? Da muss ich jetzt sagen, von den Straßen her werden wir nicht viel ändern müssen. Gemeindegebäude wurden zum Glück bis auf die Rathausgarage, da kann man sich überlegen, einen Hochwasserschutz einzubauen. Was ich nur jedem Privaten empfehlen kann, dass er sich jetzt, wo er weiß, wo es leider reinrinnt oder reinrinnen könnte, sich etwas überlegt, dass er eine Art Hochwasserschutz mit einbaut. Gibt es auch jetzt schon wieder, glaube ich, jetzt nicht um extrem teures Geld, aber einfache Maßnahmen wie eine Stahlplatte irgendwo. wo so schnell montierbare Möglichkeiten sich überlegt. Es ist dieses 300-jährliche Hochwasser, was wir jetzt eben hatten, haben wir hoffentlich nicht oft mehr. Aber ich glaube, aufgrund des Klimawandels müssen wir leider damit rechnen, dass es doch häufiger kommen wird. Ja, also ich habe mir auch Gedanken gemacht, was man verbessern könnte. Natürlich wäre es wünschenswert mit mobilem Hochwasserschutz die beiden Hauptverkehrsstraßen, nämlich die einmal die Unterführung beim Eurospar und die Bundesstraße beim Wiener Waldbad freizuhalten. Da gibt es aber noch nicht einmal erste Prüfungen, wie groß der Aufwand überhaupt wäre. Aber wenn man sich was wünschen würde, wäre das sicher eine Maßnahme. Damit eben auch die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr gewährleistet werden kann im Hochwasserfall. Und der zweite Punkt, der mir am Herzen liegt, ist, wir haben einen Zivilschutzbeauftragten und einen Zivilschutzplan, den sollte man nochmal aktualisieren. Einige Personen, die da an Schlüsselstellen eingeteilt waren. Konnten gar nicht nach Purkersdorf kommen, waren selber betroffen. Hier braucht es Stellvertreterregelungen. und meiner Meinung nach gehört auch die Art, wie der Krisenstab einberufen wird und dann tagt, einfach institutionalisiert. Es ist vieles gut gelaufen, es hat sich sehr, sehr gut ergeben in der Koordination und alles, aber manches war auch Zufall. Und gerade Zufall sollte nicht die Regie spielen im Katastrophenfall. Wir haben alle improvisieren müssen, keine Frage. Oder Zufall war keiner. Aber ich glaube schon, dass man den Krisenstab selber institutionalisieren sollte, dass hier wirklich von der Polizei, Feuerwehr, Zivilschutzbeauftragter, die beiden Vizebürgermeister, der Bürgermeister und die Rettungsorganisationen dann zu gewissen Zeiten zusammentreten, um dann eben die Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Das hat aber stattgefunden. Ich muss sagen, ich habe ein anderes Eindruck. Das hat, finde ich, perfekt funktioniert. Die Kommunikation hat perfekt funktioniert. Die Schlüsselpersonen waren alle vorhanden, sind alle gleichgekommen, ohne Alarmierung, die sind einfach gleich eingetroffen, hat man nicht einmal alarmieren müssen. Das hat eigentlich sehr, sehr gut funktioniert. Was man vielleicht überdenken kann, ist eben die Alarmierung durch die Bevölkerung. Und da muss ich sagen, ist es mit dem Handy-Alert, was da jetzt kommen wird, glaube ich, die perfekte Lösung, dass man schnell alle Bürgerinnen und Bürger erreicht. Dazu kann ich nur sagen, es hat sehr, sehr gut funktioniert, vor allem mit der Polizei, mit dem Roten Kreuz und Samariterbund, auch mit den anderen Gemeinden untereinander hat es sehr, sehr gut funktioniert. Man muss ja immer sagen, bei jedem großen Schadensfall, bei jeder Katastrophe, man kann ja auch planen, so viel man will, man wird immer auch in die Improvisation gehen müssen, das ist ganz klar, weil immer wieder neue Herausforderungen vor einem stehen. Aber ich glaube, allgemein sagen zu können, jetzt nicht nur für Purkersdorf, sondern wirklich für das Land, dass unsere Blaulichtorganisationen, dass wir Gott sei Dank sehr gut aufgestellt sind, um solche Katastrophen auch bewältigen zu können. Das kann ich nur unterstreichen. Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir in Purkersdorf wohnen, dass wir in Niederösterreich sind, dass wir in Österreich sind. Das ist nicht selbstverständlich, dieses freiwilligen Wesen auf der einen Seite und dann eben auch die gute Kommunikation auf der anderen Seite. Man muss trotzdem auch den Mut haben, die Evaluierungen und die Lehren daraus zu ziehen. Man kann es immer besser werden. Klar, hoffentlich brauchen wir es nicht in nächster Zeit, wieder diese Krisensituation. Eine Sache noch vielleicht wegen dem Thema Wiener Waldsee. Der war ja Gott sei Dank abgesenkt wegen einer Renovierungsarbeit. Er war, glaube ich, um zwei Meter abgesenkt. Oder vier Meter. Vier Meter, ja. Ist um sieben Meter gestiegen. Richtig. Und ist dann aber übergegangen. Beziehungsweise da fehlte mir dann die Information, dass von dort oben wieder mehr Wasser kommt. Da hätte man uns schon noch warnen können. Das wäre vielleicht auch eine Verbesserung für die Zukunft dieses... Den Wasserstandspegel des Wiener Waldsees, dass wir den leichter bekommen, um eben zu wissen, wann geht der über, wann steigt das Wasser schneller. Das sind natürlich Erfahrungen aus der Situation, die, glaube ich, natürlich auch in die Organisationen hineingehören, dass die sich zusammensetzen und sagen, okay, was lernen wir daraus? Frei nach dem Grundsatz, das Bessere ist der Feind des Guten. Ja, genau. Was uns aber auch jetzt extrem hilft, dass wir eben vor eineinhalb Jahren schon beschlossen haben mit den Bundesforsten und der Gemeinde Wien gemeinsam, dass wir die Renaturierung vom Wienfluss machen werden. Das ist jetzt die Planung, sogar im letzten Gemeinderat die zentrale Planung jetzt beschlossen worden. Die Bundesforst übernimmt das. Wir haben das vor eineinhalb Jahren begonnen, das Projekt. Und jetzt wird das, glaube ich, uns zukünftig auch ein bisschen helfen. Die schweren Unterspülungen und Übertretungen vom Flussbett zu verhindern. Ja, wie gesagt, ich fasse noch einmal zusammen. Die wichtigsten Adressen und Ansprechpersonen und so gebe ich auf die Homepage und in die Shownotes hinein, damit es nachgelesen wird. Und das App Game2Go runterladen. Und das App Game2Go runterladen, jawohl. Ich persönlich bin glücklich, dass wir alle das, ich glaube, wir hatten in Purkersdorf keinen Personenschaden. Das ist ganz, ganz wichtig. Das ist das Wichtigste an dem Ganzen. Ich bin irrsinnig froh, dass wir das alles gut überstanden haben. Ich kann auch nur noch einmal sagen, noch einmal herzlichen Dank an alle Organisationen, die hier beteiligt waren. Und danke, Stefan, für das Interview und deinen Einsatz während des Hochwassers. Selbstverständlich, gerne. Und dir, Albrecht, natürlich auch herzlichen Dank fürs Interview und deinen Einsatz in dieser Zeit. Selbstverständlich. Ja, und euch, liebe Hörerinnen und Hörer, kann ich nur sagen, ich hoffe oder ich weiß, dass die nächste Episode, dass wir dann ein erfreulicheres Thema wieder zu besprechen haben. Aber es war wichtig, ihr diese Info zu geben. Und kann ich nur sagen, ciao, bis zur nächsten Episode.

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