Hallo Purkersdorf

Der Talk über Menschen und Themen

Ing. Stefan Steinbichler

Der Bürgermeister von Purkersdorf ganz persönlich!

16.02.2022 32 min

Zusammenfassung & Show Notes

Ing.Stefan Steinbichler
Der amtierende Bürgermeister von Purkesdorf, welcher noch Geschäftsführer in zwei Firmen und Familienvater von zwei Kindern ist erzählt mir, wie er all diese Aufgaben meistert. Ein Einblick in die Privatperson Stefan Steinbichler, seine Werte, seine Ziele für Purkersdorf und der Familienmensch. Hört euch diese Episode an und lernt Stefan Steinbichler besser kennen.

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HALLO PURKERSDORF
Der Talk über Menschen und Themen in und um Purkersdorf



In diesem Podcast-Transkript wird ein Interview mit dem amtierenden Bürgermeister Stefan Steinbichler geführt. Er spricht über seinen Lebensweg, seine Tätigkeit in der Familienfirma und seinen Arbeitsalltag als Bürgermeister. Stefan betont die Bedeutung von Familie und gibt an, dass Mittwoch und Sonntag fest für die Familie reserviert sind. Er erklärt auch, wie er in die Politik gekommen ist und warum er sich für die SPÖ entschieden hat. Stefan betont seine soziale Einstellung und den Wert der Gleichberechtigung. Er legt großen Wert darauf, sein Gegenüber zu verstehen und auf Augenhöhe zu kommunizieren. Er spricht auch über die Herausforderungen und Aufgaben als Bürgermeister und erzählt eine lustige Anekdote über seinen ersten Anruf als Bürgermeister. Er betont, dass es wichtig ist, die Zukunft von Purkersdorf zu gestalten und zu überlegen, was in der Stadt fehlt. Stefan hat Pläne für die Jugend und die ältere Generation, wie zum Beispiel Aufenthaltsräumlichkeiten und betreutes Wohnen. Er möchte auch leistbares Wohnen und eine Ganztagesschule in Purkersdorf etablieren. Er hat Visionen für die Stadt, wie zum Beispiel eine Außenstelle einer Universität. Stefan charakterisiert Purkersdorf als eine Stadt mit frischer Luft, Freiraum, Lebenswertigkeit und als eine Familienstadt. Er betont die gute Infrastruktur und das Zusammenleben von mehreren Generationen in der Stadt. Persönlich beschreibt er sich als geselligen Typen, der gerne mit Menschen zusammen ist und gerne Gespräche führt, auch wenn sie unangenehm sein können. Er betont auch die Bedeutung von Familie und gibt an, dass Mittwoch und Sonntag fest für die Familie reserviert sind. Er erklärt auch, wie er in die Politik gekommen ist und warum er sich für die SPÖ entschieden hat. Stefan betont seine soziale Einstellung und den Wert der Gleichberechtigung. Er legt großen Wert darauf, sein Gegenüber zu verstehen und auf Augenhöhe zu kommunizieren. Er spricht auch über die Herausforderungen und Aufgaben als Bürgermeister und erzählt eine lustige Anekdote über seinen ersten Anruf als Bürgermeister.


Blog Beiträge zu allen Episoden kannst du unter  hallo-purkersdorf.blog nachlesen.

Info
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Transkript

SPEAKER 2
00:00:01
Ja, herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer von Hallo Purkersdorf. Heute zu einer neuen Episode mit unserem amtierenden Bürgermeister Stefan Steinbichler. Guten Abend. Servus Stefan. Grüß dich, lieber Michael. Herzlichen Dank, dass ich das Interview heute mit dir führen darf. Wir wollen dich jetzt natürlich ein wenig kennenlernen, damit sich jeder auch ein Bild von dir als Menschen machen kann. Wie bei allen beginnen wir aber natürlich einmal kurz mit deinem Lebensweg. Wie wir wissen von dir, lebst du ja seit deiner Geburt in Purkersdorf. Ja, ich bin in Purkersdorf
SPEAKER 1
00:00:41
quasi geboren, also wie die meisten Purkersdorfer damals, im Josefinenspital und dann Purkersdorf aufgewachsen in der Wintergasse. Bin im Haus mit meiner Urgroßmutter aufgewachsen und mit meinen Eltern und mit meinem Bruder. Mein Urgroßvater hat das Haus in der Wintergasse erworben. Mein Elternhaus ist aus dem Jahr 1879. Ihr gehört also sozusagen auch zu einer Familie mit vier Generationen, die schon in Purkersdorf sind. Genau, also ich bin quasi die vierte Generation Purkersdorfer, nie weg gewesen aus Purkersdorf. Die Familie hat immer in Purkersdorf gelebt. Meine Kinder sind quasi die fünfte Generation. Du hast da nie den Wunsch gehabt oder den Plan gehabt, geh weg von Purkersdorf oder war das eigentlich nie der Fall? Ich war zugegebenermaßen drei Jahre abtrünnig und habe in Wien gewohnt, war aber... Sieht man dir gar nicht an. Ja, sieht man mir nicht an. Hat auch zum Glück keine Merkmale hinterlassen. Es hat mich aber dann nachher relativ bald wieder nach Purkersdorf zurückgezogen. War dazwischen eben zwei, dreimal im Ausland. Habe das auch kennengelernt. Muss aber sagen, wenn man in Purkersdorf aufgewachsen ist und das Schöne für mich primär ist einmal, dass ich noch immer Kontakt habe mit Kindergartenfreunden, mit Volksschulfreunden. Wenn ich in meinem weiteren Freundeskreis, Bekanntenkreis herumhöre, ist es nicht sehr oft der Fall, dass man die Volksschulkollegen, Kindergartenkollegen noch immer Kontakt hat und sich regelmäßig mit ihnen trifft. Ich glaube, das ist überhaupt
SPEAKER 2
00:02:20
so eine Besonderheit. Oder ja, in Purkersdorf, wie es auch schon im Purkersdorf-Lied vom Schaller heißt, Purkersdorf, du bist ein Gummibandl. Das trifft auch wirklich immer wieder zu. Es trifft
SPEAKER 1
00:02:30
wirklich immer wieder zu. Wenn ich in meinem engeren Freundeskreis schaue, alle haben so ein paar Jahre versucht, das Gummiband zu durchtrennen, aber die Sehnsucht nach Purkersdorf zurückzukommen in den Wienerwald ist halt dann doch größer gewesen. Ja, du hast dann deine
SPEAKER 2
00:02:47
schulische Ausbildung gemacht, warst dann in der Firma oder bist eigentlich noch immer in der
SPEAKER 1
00:02:53
Firma mit deiner Eltern. Ja, ich bin immer noch in der Firma Kos & Co, also quasi Geschäftsführer mit meinem Bruder gemeinsam. Die Eltern haben die Firma gegründet, die Firma Kos, also vor 46 Jahren, wie ich geboren wurde. So lange gibt es die Firma schon. Das ist die Firma Kos und die Firma Stieböck, die Baufirma von meinem Urgroßvater, der auch schon bitte vor 1936 die Erweiterung der Kirche gebaut hat, den Seitenflügel und den hinteren Trakt von der Kirche dazu gebaut hat. Firma Stieböck ist das, die gibt es auch noch immer. Da bin ich auch Geschäftsführer, aber habe in der Firma Stieböck relativ wenig zu tun zum Glück. Mehr Firma Kos, da bin ich, sagen wir, mein Bruder macht Backoffice, die ganzen Finanzen und die Buchhaltung, das trockene Geschäft, das liegt ihm aber auch mehr. Ich bin eher die Rampensau, die vorne akquirieren geht und gerne unter Leuten ist, unter Menschen ist und technisch berät.
SPEAKER 2
00:03:57
Ich würde mal sagen, da wird dir wenig langweilig, dass man eigentlich in zwei
SPEAKER 1
00:04:03
Firmen tätig als Bürgermeister. Na ja, der Tag beginnt bei mir schon um 5.15 Uhr, stehe ich auf, dann schaue ich, dass ich um 6.45 Uhr in der Firma bin. Da verweile ich, mache die Bausteineinteilung zum Teil, habe zum Glück einen sehr, sehr guten Bauleiter, der das übernimmt. Dann fahre ich so um halb acht, acht ins Rathaus, um dort nach dem Rechten zu schauen, meistens in der Früh viele Überweisungen zu tätigen, das Alltagsgeschäft. Dann gibt es während des Tages Abwechslungstermine für das Rathaus, für die Firma, Rathausfirma, Rathausfirma und am Abend eigentlich nur noch Rathaustermine und es kommt halt sehr oft vor, dass ich dann erst nach 22 Uhr wieder zu Hause bin. Deswegen war einer meiner ersten Amtshandlungen, da war ich ein halbes, dreiviertel Jahr Bürgermeister, habe ich eingeführt und habe auch allen Vereinen einen höflichen Brief geschrieben, Mittwoch gibt es keine Termine beim Bürgermeister. Mittwoch ist reiner Firmentag und Familientag. Ich wollte gerade sagen, in deinem Terminplan habe ich bisher noch wenig Familientermine gehört. Mittwochabend ist Familienessen eingetragen, fix als Dauerschleife und Sonntag gehört auch hundertprozentig der Familie. Ich verstehe, dass am Samstagnachmittagabend viele Vereine Treffen haben, da muss der Bürgermeister Zeit haben, das ist klar, das war mir von vornherein bewusst, dass das so sein wird. Natürlich habe ich die Entscheidung nicht alleine getroffen, ob ich Bürgermeister werde, sondern da muss die ganze Familie mitspielen. Meine Frau, meine Kinder, meine Eltern, mein Bruder müssen alle mitspielen. Da schauen wir halt, dass wir das alles geschaukelt bekommen. Heute habe ich zum Beispiel einen Termin eingetragen gehabt am Nachmittag, Mathematik lernen mit meinem Sohn Felix, brauchte immer wieder Unterstützung und das trage ich immer als Termin ein, damit das auch fix ist.
SPEAKER 2
00:06:00
Das ist ja auch bekannt von allen Terminplanern, dass man sagt, man muss allem die gleiche Wertigkeit geben, weil wenn man nicht die gleiche Wertigkeit einträgt, dann passiert es nicht und deswegen auch die Hilfe mit dem Sohn in Mathematik. Da kommen wir gleich zum Punkt und zwar zu deiner Tätigkeit als Bürgermeister. Was mich jetzt natürlich interessieren würde, wie bist du
SPEAKER 1
00:06:20
eigentlich in die Politik gekommen? Das war für mich ein klarer Schritt insofern für viele ein skurriler Schritt, weil mich hat es gemagert, warum ein Bürgermeister in der Zeitung kundtut, es passiert das und das und dann freuen sich alle, es passiert und dann dauert es eineinhalb Jahre teilweise, bis es dann tatsächlich passiert. Das war aber nicht dein Vorgänger, oder? Nein, es ist aber nicht nur bei meinem Vorgänger so, es ist bei vielen Bürgermeistern so, dass sie was ankündigen und dann muss man erst den Apparat dahinter verstehen. Den wollte ich unbedingt verstehen. Ich wollte wissen, warum ist es so, warum dauert es so lang? Was ist der Grund? Und dann muss ich auch ganz ehrlich sagen, wenn man vierte Generation Purkersdorfer ist, hat man einen sehr intensiven Bezug zur Stadt, zur Gemeinde und da will man dann auch ein bisschen was zurückgeben und auch ein bisschen seine Ideen mit einbringen. Am Anfang natürlich das Gemeinderat. 2015 hat mich der Karl dann gefragt, ob ich mitmachen will. Ich bin eigentlich an ihn herangetreten und habe gesagt, ja Stefan, mach mit. Viele fragen sich natürlich, warum ein selbstständiger Gewerbetreibender bei der SPÖ ist. Kann man auch relativ leicht erklären. Meine ganze Familie, wir sind sehr, sehr sozial eingestellt. Ich habe von meinen Eltern gelernt, es geht nur miteinander. Es geht nicht immer nur gegen die anderen. Ich kann nicht als Chef einer Firma auch von oben herunter diktieren, sondern meine Arbeiter agieren und kommunizieren mit mir auf Augenhöhe. Wenn es ein Problem gibt, muss das Problem diskutiert werden. Ich bitte auch immer die Arbeiter, wenn sie ein Problem haben, sollen es gleich damit kommen und sich nicht den Magen verderben, wie man so schön sagt. Und durch diese Geschichte war für mich klar, wenn politisch
SPEAKER 2
00:08:11
aktiv muss es die SPÖ sein. Wenn du dich jetzt vorstellen würdest oder anders gesagt, was bedeutet für dich Politik? Für welche Werte stehst du? Wir haben jetzt schon gehört, eines sind diese sozialen Werte, wo du sagst, da finde ich meine Richtung. Das ist für mich ein wichtiger Punkt. Gibt es noch
SPEAKER 1
00:08:30
irgendwas, wo du sagst? Für mich ist der Gleichheitssinn, Gleichberechtigung auch sehr, sehr wichtig. Ich habe auch gelernt, muss ich auch meinen Eltern wiederum sehr, sehr dankbar sein, mein Gegenüber immer dort abzuholen, wo es ist. Und das ist der Grundgedanke, den ich immer, immer versuche zu pflegen, ist, wo ist der andere, der mit mir gerade spricht? Weil oft gibt es die Frage, ob ich mich sehr aufrege, ob ich leicht ein Häferl bin oder was auch immer und sonst explodiere. Umso wilder mein Gegenüber ist, umso ruhiger wäre ich, weil ich mir dann oft denke, warum ist der so? Was bewegt mein Gegenüber, so zu agieren, wie es agiert? Und da muss ich sagen, das würde ich... Das kann aber auch viele Menschen wütend machen. Es gibt Menschen,
SPEAKER 2
00:09:18
die reagieren darauf, wenn der andere ruhiger wird, eigentlich gereizter. Ja, agieren manche
SPEAKER 1
00:09:25
gereizter. Bis jetzt, muss ich aber sagen, habe ich noch fast jeden quasi von seinem Trip runter geholt, konnte sie beruhigen, habe mich auch versucht, einfühlsam dem Thema zu widmen, versuche auch immer das Gegenüber, aber erkläre dann auch trotzdem strikt meinen Standpunkt, warum manche Sachen so sind, wie sie sind. Jetzt heißt es Thema Flächenwidmungsplan, gibt es positive, negative Meldungen. Natürlich, man kann es nie so kommunizieren, was die Gedanken dahinter waren. Und deswegen, das kann man auch nicht zu Papier bringen, das kann man meistens nur in einem Gespräch klären. Und alle, die mir jetzt wütende Briefe schreiben, lade ich ein, zu mir ins Rathaus zu kommen, um ein Gespräch zu führen. Und da konnte ich noch jede Unstimmigkeit klären oder zumindest so erklären, warum es so passieren wird.
SPEAKER 2
00:10:16
Das heißt, das können wir euch jetzt gleich als Aufruf sozusagen an die, die uns zuhören, sagen, wenn es etwas gibt. Sie sollen bei dir persönlich vorbeikommen.
SPEAKER 1
00:10:24
Immer, bitte, jederzeit. Dafür bin ich da. Das war mir auch klar, dass ich, wie ich zugesagt habe, das Bürgermeisteramt von Karl Schlögl zu übernehmen. Man muss kommunizieren, man muss mit den Leuten reden. Das Geschriebene kann anders verstanden werden. In einem Gespräch geht es immer leichter.
SPEAKER 2
00:10:42
Ja, wie empfindest du denn deine Aufgaben so als Bürgermeister? Also speziell natürlich, das muss man schon sagen, als Nachfolger von einem sehr erfolgreichen Bürgermeister Karl Schlögl in Purkersdorf, der diese Amtsgeschäfte sehr lange hin hatte, diese Stadt grundsätzlich enorm geprägt hat in den letzten 20 Jahren. Es ist sicher keine leichte Aufgabe.
SPEAKER 1
00:11:01
Nein, es ist keine leichte Aufgabe, aber man darf sich nicht daran orientieren, wie es vorher war. Also ich habe schon jetzt versucht, meinen eigenen Weg zu finden und glaube auch, dass ich ihn gefunden habe. Lustige Episode am Anfang, komplett unsicher, keine Ahnung, was mich erwarten wird. Ich habe meistens zwei Telefone mit, ein rotes, das ist das Bürgermeister-Telefon. Das habe ich bekommen, 14 Tage nachdem ich angetreten bin, also als Bürgermeister und habe mich gefragt, wann wird das läuten? Wann wird dieses Telefon läuten? Ich soll 24 Stunden, sieben Tage die Woche erreichbar sein. Ich war leicht nervös und es hat eine Woche lang nicht geläutet. Ich habe mich dann selbst angerufen, um zu testen, ob es wirklich funktioniert, ob es funktioniert. Und dann, nach einer Woche, komme ich an einem Samstagabend um 22 Uhr nach Hause, leicht abgekämpft, habe nicht mehr gewusst, wo hinten und vorne ist. Es läutet, mein Adrenalinspiegel schießt durch die Decke. Ich hebe ab, sage Bürgermeister Purkersdorf, grüß Gott. Und das Gegenüber hat nicht erwartet, dass ich abhebe und sage, ja, auf der öffentlichen Toilette ist das Häuslpapier auf. Das war der erste Anruf, den ich bekommen habe, den werde ich nie vergessen. Das Gegenüber war dann sehr verwirrt. Dann hat er gesagt, er hat jetzt 50 Cent in die Toilette eingeschmissen. Und es gibt kein Toilettenpapier. Ich habe gesagt, wissen Sie was, wenn Sie wollen kommen Sie am Montag, dann kriegen Sie die 50 Cent zurück. Ich kann Ihnen jetzt auch nicht helfen. Wir haben dann beide gelacht am Schluss, weil er war auch recht verwirrt. Er hat dann aber geschmunzelt, wie man so gehört hat, an seiner, okay danke, und hat dann aufgehängt. Das war mein erstes Erlebnis mit dem Bürgermeister-Telefon mittlerweile.
SPEAKER 2
00:12:44
Eigentlich die erste Amtshandlung direkt am Bürger.
SPEAKER 1
00:12:47
Die erste Amtshandlung, ja. Aber es hat mir auch gezeigt, wie vielfältig die Anliegen der Bürger sind. Das primäre Ziel ist natürlich, die Zukunft von Purkersdorf zu gestalten. Das ist schon klar, dass man sich überlegt, wie könnte Purkersdorf zukünftig ausschauen. Was fehlt in Purkersdorf? Alltagsgeschäft wäre Straßensanieren, das Instandhalten. Und man ist aber auch für viele Seelensorger, wo einfach Leute kommen, ihren Frust ablassen, um danach erleichtert wieder aus der Sprechstunde zu gehen.
SPEAKER 2
00:13:21
Ja, das ist ja auch wichtig, dass man seine Anliegen an der richtigen Stelle platzieren kann und dass sie auch wirklich gehört werden. Ja, ich kann mich auch erinnern, wie du Bürgermeister geworden bist. Und nimm mir das jetzt nicht krumm. Deine ersten Ansprachen waren... Holprig. Ja, nennen wir es so.
SPEAKER 1
00:13:39
Nicht ausgedrückt, vielleicht holprig. Natürlich, man ist am Anfang sehr, sehr unsicher. Ich habe bis jetzt zwar Vorträge gehalten über mein Fachwissen, weil ich halte auch Vorträge, was Abdichtungen betrifft. Da kenne ich mich recht gut aus, das mache ich seit über 25 Jahren. Das Geschäft, da gibt es wenige, die mir...
SPEAKER 2
00:13:58
Aber das war ein neues Terrain.
SPEAKER 1
00:14:01
Aber ein ganz neues Terrain, wo man auch nicht weiß, wie das Publikum agieren wird, wie es reagieren wird. Ja, es war einfach... Genau, hier hat man natürlich eine gewaltige Entwicklung gesehen.
SPEAKER 2
00:14:13
Aber in meiner Retrospektive, ich kann mich einfach nur erinnern an die ersten Jahre.
SPEAKER 1
00:14:17
Ja, das war eine Katastrophe. Eine Herumgestotterung und Unsicherheit natürlich. Ja, selber noch, weil ich auch kein Politiker bin. Ich bin ja primär Purkersdorfer, sage ich ganz ehrlich. Ich bin politisch interessiert, habe eine politische Neigung. Aber ich bin Kommunalpolitiker und das ist für mich jetzt nicht das Gleiche, wie ein Landtagsabgeordneter oder ein Bund jemand. Sondern es ist Kommunalpolitiker. Da geht es meiner Meinung nach oft um ganz andere Themen, die in der Landespolitik gar nicht aufs Tableau kommen.
SPEAKER 2
00:14:52
Vor allem bist du als Kommunalpolitiker direkt beim Bürger.
SPEAKER 1
00:14:56
Ja, ich würde mir zum Teil wünschen, dass viele, also in vielen Bereichen gibt es Wünsche, die ich habe, was Politiker sollten auch alle mal im Gemeinderat sitzen oder Bürgermeister sein, bevor sie in den Landtag gehen. Oder weil direkt der Einstieg ins Landtagsleben, du hast keine Ahnung, was auf der kommunalen Ebene auf der Gemeindeebene so passiert, was das bedeutet, wenn irgendwelche neuen Gesetze umgesetzt werden. Viele glauben mir, dass ich zuständig bin für die Corona-Regeln. Also zum Beispiel, das ist ja...
SPEAKER 2
00:15:26
Du musst sie nur in Umsetzung bringen.
SPEAKER 1
00:15:28
Ich darf sie nicht, ich muss sie umsetzen. Ich kann nicht sagen, da machen wir eine Ausnahme. Ich muss das umsetzen, was schwarz-weiß am Papier steht. Ich kann da jetzt mich schwer bewegen. In manchen Bereichen kann man sich bewegen.
SPEAKER 2
00:15:41
Bei all diesen Planungen würde mich natürlich auch interessieren, von wem lässt du dich beraten? Also beraten ist vielleicht ein bisschen zu hochtragend, aber wer beeinflusst dich dann in deinen Entscheidungen, in deinen Gedanken?
SPEAKER 1
00:15:53
Sagen wir so, es gibt wenig Entscheidungen, die ich im Alleingang treffe. Vieles diskutiere ich mit Freunden in der Familie, bevor ich eine Aussage über ein gewisses Thema dann treffen werde. Weil ich bin auch kein Gockel, der sagt, meine Meinung zählt und Punkt und aus. Sondern ich versuche, meine Meinung mit Leuten zu diskutieren. Und wenn die sagen, ja, dein Standpunkt ist okay, oder nein, da blickst du ganz falsch, höre ich auch drauf. Aber primär von Freunden.
SPEAKER 2
00:16:24
Also du bist nicht beratungsresistent?
SPEAKER 1
00:16:26
Nein, überhaupt nicht. Es ist keiner unfehlbar. Ich kann auch nicht von meinem Gegenüber oder von mir verlangen, dass ich alle Aspekte von jedem Punkt kenne. Es gibt natürlich Aspekte, die ich noch nie in Betracht gezogen hätte. Und die sagen mir aber zum Beispiel meine Freunde zum Beispiel. Oder meine Familie, meine Frau bringt mich auch oft auf sehr gute Ideen. Und das lasse ich schon mit einfließen. Weniger, was viele glauben, dass ich mich von politischen Kollegen sehr beeinflussen lasse. Mit denen diskutiere ich dann den Standpunkt, den ich herausgearbeitet habe. Diskutiere ich dann erst. Was hast du persönlich für Pläne für Purkersdorf?
SPEAKER 2
00:17:08
Das kann man auch gleich verknüpfen mit den Gedanken bei Plänen. Wo siehst du als Vision Purkersdorf in zehn Jahren?
SPEAKER 1
00:17:16
Purkersdorf in zehn Jahren, das ist eine sehr, sehr schwierige Aufgabe. Wenn ich jetzt einmal die finanzielle Situation ausblende von Purkersdorf, ich würde mir wünschen, dass wir es schaffen, einmal für die Jugend etwas zu tun. Für die Jugend fehlen Aufenthaltsräumlichkeiten. Es fehlen irgendwelche Attraktivitäten für die Jugendlichen. Da ist ein Schwerpunkt von mir. Das habe ich aber, glaube ich, sogar bei meiner Antrittsrede schon kundgetan. Und was sich jetzt herauskristallisiert hat, wir müssen auch für die ältere Generation etwas tun. Wir brauchen betreutes Wohnen, betreubares Wohnen. Wir haben zwei Pflegeheime, da sind wir gut aufgehoben. Aber es gibt noch Stufen dazwischen, die bedient werden müssen. Wichtig ist auch junges Wohnen, leistbares Wohnen. Wohnen ist wahrscheinlich, so wie es sich anhört, ein Bremspunkt.
SPEAKER 2
00:18:05
Nicht für alle Generationen.
SPEAKER 1
00:18:07
Für alle Generationen, aber das heißt aber nicht, dass ich jetzt schwer dahinter bin, dass wir extrem wachsen. Ich will von der Einwohnerzahl her, das soll ganz langsam mitgehen. Das wird sich nicht verhindern lassen, dass es noch mehr Einwohner in Purkersdorf gibt. Aber es soll langsamer passieren. Das ist einmal für mich sehr wichtig, weil wir müssen mit der Infrastruktur nachziehen. Ich würde mir zum Beispiel wünschen, dass wir in Purkersdorf eine Volksschule kriegen, die Ganztagesschule ist. Das Konzept der Ganztagesschule gefällt mir sehr, sehr gut. Ich würde mir wünschen, dass wir eine Außenstelle von einer Universität in Purkersdorf kriegen. Mir schwebt davor zum Beispiel, weil sich es anbietet, von der BOKU eine Außenstelle. War ja mal die Gründung der BOKU in Purkersdorf, wie ich mich belehren habe lassen vom Herrn Dr. Matzger. Der hat mir das erzählt. Da muss ich sagen, das wäre schon so Ideen, was die Ausbildung betrifft, dass das für mich Visionen sind, die in Purkersdorf so stattfinden sollten. Ich finde, kulturell sind wir sehr gut aufgestanden. Unterhaltungsprogramm für unsere Altersklasse haben wir, glaube ich, gut geschaffen. Alles ist gesettelt, aber es fehlt für die ganz Jungen und für die Älteren was. Und das ist jetzt quasi mein Schritt, den ich jetzt setzen würde gerne.
SPEAKER 2
00:19:21
Wenn du Purkersdorf charakterisieren müsstest in fünf, sechs Worten, was wäre das? Wie würdest du Purkersdorf charakterisieren?
SPEAKER 1
00:19:31
Frische Luft, Freiraum, lebenswert und eine Familienstadt. Das sind für mich so die Eigenschaften. Ich bin ja nicht der Einzige, wo seine Eltern in Purkersdorf wohnen oder die Großeltern sogar auch noch. Es gibt so viele Familien hier, sieht man, wo wirklich mehrere Generationen einer Familie in Purkersdorf leben. Und das ist, glaube ich, auch der Grund, warum es so lebenswert ist hier in Purkersdorf. Wir haben eine tolle Infrastruktur. Wir haben ein Ärztezentrum. Wir haben im Gymnasium eine Volksschule, eine ASO, eine Mittelschule. Wir haben wirklich sehr, sehr viel.
SPEAKER 2
00:20:08
Und wenn wir schon beim Beschreiben sind, gehen wir dann gleich auf deine Person ein. Wenn jetzt jemand anderer fragen würde, wie ist denn der Stefan Steinbichler so? Wie würdest du den Menschen Stefan Steinbichler denn erklären?
SPEAKER 1
00:20:25
Ein sehr geselliger Typ. Wer mich kennt und weiß, dass ich jetzt nicht unbedingt die Adonis-Figur habe. Ich sitze gern zusammen mit Leuten. Ich plaudere gerne. Ich bin gerne unter den Leuten. Ich weiche keinem Gespräch aus, sondern führe gern Gespräche. Auch wenn sie hin und wieder unangenehm sind, das gehört dazu. Ich bin ein Familienmensch. Es gibt keine Situationen außer meiner Familie, wo ich krantig werden kann. Wenn jemand gegen meine Familie irgendwas tut, da kann ich unangenehm werden. Ansonsten sage ich einmal, ich liebe meine Kinder, liebe meine Frau, meine Familie, meinen Bruder und seine Familie. Es ist ein schönes Miteinander. Mein Bruder ist nicht nur mein Bruder, sondern auch mein bester Freund. Wir haben einen irrsinnig guten Familienzusammenhalt, was auch nicht selbstverständlich ist.
SPEAKER 2
00:21:22
Hast du irgendwelche für die Zukunft so Wünsche, Träume, dass du sagst, das möchte ich in meinem Leben erleben oder erreichen?
SPEAKER 1
00:21:32
Meine Wünsche sind relativ simpel geworden, muss ich ganz ehrlich sagen. Gesund bleiben, dass die Kinder ihren Weg finden. Ich bin jetzt nicht der Vater, der sagt, die müssen jetzt studieren oder die müssen das. Die sollen ihren Weg finden. Ich wollte als Kind immer Baggerfahrer oder auf der Baustelle arbeiten. Baustelle war immer schon meins. Ich war nie gern, der in die Schule gesessen ist. Das war gar nicht meins. Deswegen auch so viele Schulen besucht, wie ich besucht habe. Das ist eigentlich das Wichtigste von allem. Was ich in meiner Karriere, ich würde mir wünschen, dass die Firma hin weiter gut läuft, weil ich auch da eben von den Eltern gelernt habe, wenn du dann Arbeit aufnimmst, soll der bei dir auch in Pension gehen. Ich würde nicht meine Kinder zwingen, aber die Firma zu übernehmen. Auch nicht meine Neffen oder meine Nichte. Wenn die vorhätten, würde ich sie nicht zwingen, die Firma zu übernehmen. Die sollen ihren Weg finden. Wenn es einen natürlich in die Firma verschlägt, würde ich mich schon sehr freuen.
SPEAKER 2
00:22:36
Das heißt, wenn wir bei deinen Kindern sind, kommen wir ja auf den Punkt, was möchtest du deinen Kindern im Leben mitgeben? Wir haben jetzt schon gehört, du wirst sie nicht in irgendeine Richtung zwingen, sondern sie sollen ihren freien Weg machen.
SPEAKER 1
00:22:49
Ich werde sie überall unterstützen, wo sie hinwollen.
SPEAKER 2
00:22:52
Aber gibt es etwas, wo du sagst, als Vater, das möchte ich meinen Kindern mitgeben?
SPEAKER 1
00:22:56
Ja. Die Werte, was leider Gottes, finde ich, in unserer Gesellschaft viel zu viel überhandnimmt, ist leider Gottes, muss ich sagen, die Gier und der Neid. Und das versuche ich meinen Kindern schon sehr beizubringen und auch ihnen mitzugeben, dass wir schon das schätzen sollen, was wir haben. Uns geht es wirklich sehr, sehr gut. Besser als vielen anderen. Da bin ich meinen Eltern sehr, sehr dankbar. Und dass man sein Gegenüber genauso wertschätzen sollte wie sich selbst. Meine Urgroßmutter hat immer gesagt, was du im Kopf hast, kann dir keiner wegnehmen. Der Rest ist Wurscht. Und alles, was du mit Geld wieder gut machen kannst, ist auch Wurscht. Und das stimmt schon. Man trifft sich immer zweimal im Leben. Man muss seinem Gegenüber immer die Chance geben, auch wieder, wenn es in einer Sackgasse ist, rauszukommen. Und wenn man halt auch mal den ersten Schritt gehen muss, gehe ich halt auch mal den ersten Schritt und hole den wieder raus aus der Ecke. Das ist so für mich persönlich das Wichtigste. Alles andere wird man eh sehen, was passiert.
SPEAKER 2
00:24:03
Wichtig natürlich im Privatleben von dir ist klarerweise auch deine Frau. Die ist natürlich eine ganz starke Stütze bei diesen Belastungen.
SPEAKER 1
00:24:11
Ohne ihr könnte ich nicht Bürgermeister sein. Ohne ihr wird das Familienleben nicht funktionieren. Ich bin jetzt mit meiner Frau seit 25 Jahren zusammen. Wir sind erst seit 13 Jahren verheiratet. Ich liebe sie zum Glück immer noch, so wie am Anfang. Natürlich gibt es Reibereien bei uns auch, aber wo gibt es das nicht? Das gehört dazu. Daran baut sich alles auf und stärkt einen noch. Die Kinder, wir werden sie immer lieben. Sie sind nicht immer einfach, das ist klar. Auch da gibt es immer Reibereien, gerade jetzt, wo der Ältere so langsam in die Pubertät kommt. Aber dann erinnere ich mich zurück zum Glück an meine Pubertät. Die wahrscheinlich auch nicht ganz. Jedes graue Haar meiner Eltern geht auf mein Konto, glaube ich. Muss man ganz ehrlich sagen. Aber es ist einfach ein schönes Miteinander. Sie hält mir den Rücken frei, was Zuhause betrifft, um überhaupt Bürgermeister ausüben zu können. Und die Firma und alles gleichzeitig.
SPEAKER 2
00:25:15
Wie ich zuerst schon mitbekommen habe, dich bringt ja normalerweise kaum etwas aus der Ruhe. Aber du hast das zuerst schon angesprochen. Ich glaube, das Einzige, was dich aus der Ruhe bringt, oder wo du emotional stark reagieren kannst, ist, wenn etwas gegen deine Familie passiert.
SPEAKER 1
00:25:30
Genau, wenn etwas unlogisch gegen meine Familie passiert. Wenn mich jemand beschimpft, das perlt ab. Weil ich mir dann wiederum denke, warum beschimpft er mich? Er wird seinen Grund haben. Ich kann ihm jetzt in der Sekunde wahrscheinlich nicht helfen. Wenn er sich beruhigt hat, rede ich mit ihm. Nur wenn etwas gegen meine Familie ist, was einfach an den Haaren herbeigezogen ist und einfach nicht stimmt, dann kann ich schon recht unrund werden und grantig werden. Ich lebe auch nach vielen Sprüchen meiner Urgroßmutter. Die hat immer gesagt, nur Menschen können mich beleidigen und eigentlich nur Freunde. Der Rest kann mich nicht beleidigen. Freunde, da weiß ich, wie ich ticke, wie ich bin und was meine Familie kann und macht. Wenn die so eine Aussage tätigen würden, wäre es ganz, ganz schlimm. Dann schmerzt es.
SPEAKER 2
00:26:28
Dann schmerzt es.
SPEAKER 1
00:26:29
Wenn jetzt ein Fremder über meine Familie spricht, dann lachen wir halt gemeinsam drüber. Es gibt ja immer viele Gerüchte.
SPEAKER 2
00:26:37
Ich habe ja schon mitbekommen, auch in dem Gespräch, dein Privatleben, du strukturierst das, was sehr gut ist im Terminkalender. Wir haben schon gehört, Mittwoch kein Termin, Sonntag kein Termin. Wie hältst du es sonst noch mit deinem Privatleben? Versuchst du das so weit wie möglich aus der Öffentlichkeit wegzuhalten oder lässt du es fließen? Ich lasse es fließen.
SPEAKER 1
00:26:57
Ich lasse es fließen. Das ist ja auch das Schöne am Purkersdorf. Wir haben nicht ganz 10.000 Einwohner mit Zweitwohnsitzern, 12.000. Da kennt trotzdem jeder jeden. Und die, die schon länger da sind, kennen mich ja und es kennen mich ja und meine Familie mehr Leute, als ich geglaubt habe, dass sie mich kennen. Und dadurch zu verbergen, ich habe nichts zu verbergen. Ich bin immer für ein offenes Gespräch. Meine Frau und meine Kinder sagen immer, wenn wir mit dem Papa essen gehen wollen, gehen wir nicht mehr in Purkersdorf essen, sonst können wir nicht in Ruhe essen. Dann reden alle immer mit dem Papa. Das verstehe ich natürlich auch. Jetzt pflegen wir das auch so, dass wir, wenn wir essen gehen, irgendwo ein bisschen weiter wegfahren. Und das ist auch gut so. Dann haben wir unsere Ruhe. Das Schöne am Bürgermeister sein, du fährst 10 Kilometer, 15 Kilometer in eine Richtung, das kennt dich keiner mehr. Das ist auch das Schöne an einem Bürgermeister da sein, dass du nicht weit über die Grenzen bekannt bist, außer du bist ebenso wie der Karl Schlögel, der war mal Innenminister. Dadurch haben sie mich bis Vordelberg gekannt. Ich habe aber auch nicht das Verlangen danach, dass sie mich bis Vordelberg kennen, sondern mir reicht es, wenn ich mich mit meinen umliegenden Gemeinden sehr, sehr gut verstehe, was auch sehr wichtig ist. Das funktioniert ja auch sehr gut mit diesen fünf Gemeinden.
SPEAKER 2
00:28:15
Wir fünf im Wienerwald.
SPEAKER 1
00:28:17
Wir fünf im Wienerwald, ja.
SPEAKER 2
00:28:18
Das funktioniert perfekt.
SPEAKER 1
00:28:19
Ich sage immer, Spaß habe, wenn wir fünf zusammensitzen. Ich bin das rote Schaf in der Gruppe. Aber sie haben mich wirklich nett aufgenommen und wir haben ein tolles Miteinander. Und das ist das Wichtige.
SPEAKER 2
00:28:32
Das ist übrigens auch mit ein Grund, warum sich Hallo Purkersdorf nicht nur um Purkersdorf kümmert, sondern natürlich auch um die Gemeinden herum und um die Persönlichkeiten und Themen.
SPEAKER 1
00:28:44
Es gibt so viele Themen, die einfach über die Grenzen verschwimmen. Genau. Das kann man nicht sagen, das ist nur Purkersdorf. So ist es. Und ich will auch nicht so agieren, dass ich sage, das ist Purkersdorf und das ist das Einzige, sondern wir müssen schon in vielen Themen ein Miteinander finden. Und das haben wir, glaube ich, bei diesen Wir Fünf im Wienerwald sehr gut getroffen und leben das auch sehr, sehr gut durch.
SPEAKER 2
00:29:05
In deiner kargen Privatzeit, hast du dann noch Hobbys wie Radfahren? Da habe ich dich schon ein paar Mal getroffen im Wald. Lesen, da habe ich dich natürlich nicht getroffen. Das machst du wahrscheinlich eher zu Hause. Aber du hast auch Segeln. Kommst du noch zum Segeln?
SPEAKER 1
00:29:18
Leider Gottes die letzten drei Jahre nicht. Muss ich auch dazu gestehen, weil wenn ich dann Urlaub habe, verbringe ich ihn mit meiner Familie alleine. Segeln ist meistens, sind wir so eine Männerpartie gewesen, die immer in Griechenland oder in der Türkei oder in Kroatien segeln waren. Ist aber auf jeden Fall auf meinem Plan, dass das wieder stattfinden soll. Was jetzt aber bei mir sich herauskristallisiert hat, wenn wir auf Urlaub fahren, zum Beispiel jetzt waren wir in Weihnachtsferien über Silvester in Sankt Johann. Ich habe mir zwei Tage rausgenommen, wo ich meine Familie Skifahren geschickt habe. Und ich bin ganz alleine mitten im Wald spazieren gegangen. Das brauche ich dann schon auch, muss ich ganz ehrlich sagen. Kann ich mir vorstellen. Mit niemandem reden, einfach nur spazieren gehen und Ruhe genießen. Da höre ich nicht einmal Musik. Da bin ich einfach nur bewegen, Frischluft und draußen und runterkommen. Da habe ich wirklich jetzt zwei Tage gebraucht. Und dann ist wieder alles. Dann freue ich mich wieder mit den Kindern Skifahren zu gehen. Und da habe ich eine sehr tolerante Familie, die das auch akzeptiert. Das ist ja auch toll.
SPEAKER 2
00:30:23
Also hier in Purkersdorf durch den vielen Wald, weil du sagst eben in den Wald spazieren gehen. Es gibt einen schönen Ausspruch. Der Wald ist die Medizin für die Seele. Dort kann man immer Kraft tanken und wieder zu sich finden. Ja, Stefan, wir sind schon am Ende angekommen von unserem kleinen Ausflug. Ich würde dich aber bitten, gibt es noch irgendetwas, nachdem du amtierender Bürgermeister bist, gibt es irgendetwas, was du unseren Hörerinnen und Hörern, was du ihnen noch wünschst, mitgeben willst oder sonst irgendetwas?
SPEAKER 1
00:30:55
Ich wünsche ihnen allen Gesundheit. Und ich würde mir wünschen, dass viele, bevor sie wildes agieren, in sich gehen, drüber nachdenken und sich überlegen, ob diese Eigenschaften, die wirklich bei vielen überhand nehmen, diese Neid und der Gier, dass das durchdacht ist, was sie dann mir gegenüberbringen, ob es wirklich so schlimm ist, wie es schlimm da scheint. Im ersten Moment kann vieles aufregend sein, kann vieles ärgerlich sein. Man muss es aber auch ein bisschen alles versuchen, gelassener zu nehmen und den anderen auch vieles gönnen. Und ich gönne allen alles. Okay, super. Danke.
SPEAKER 2
00:31:37
Danke vielmals. Ja, liebe Hörerinnen und Hörer von Hallo Purkesdorf, das war eine weitere Episode mit dem Bürgermeisteringenieur Stefan Steinbichler. Ich habe mich gefreut, dass ihr zuhört, hoffe, ihr tut das auch bei den nächsten Episoden wieder und sage Tschau, bis zum nächsten Mal.
SPEAKER 1
00:31:55
Das war eine weitere Episode des Podcasts Hallo Purkesdorf. Produktion und inhaltliche Verantwortung Michael Köck. Kontakt im Internet unter hallo-purkasdorf.letscast.fm.

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