Hallo Purkersdorf

Der Talk über Menschen und Themen

Österreichische Bundesforste

Wälder Im Wandel der Zeit

19.11.2025 35 min

Zusammenfassung & Show Notes

Die Podcast-Episode "100 Jahre Österreichische Bundesforste!

Nachhaltigkeit im Wienerwald angesichts des Klimawandels" beleuchtet das hundertjährige Bestehen der österreichischen Bundesforste. Mit Gästen wie Andrea Kaltenegger, der Kommunikationsleiterin der Bundesforste, und Gerald Oitzinger, dem Betriebsleiter des Forstbetriebs Wienerwald, wird die Bedeutung des Wienerwaldes in Zeiten des Klimawandels diskutiert.

Der Wald dient als CO2-Speicher und ist für saubere Luft und Wasser sowie Erholung essenziell. Die Episode behandelt die Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und ökologischer Verantwortung und thematisiert, wie die Bundesforste den Wald klimafit gestalten und Besucher informieren.

Zudem wird der Interessenausgleich im Wienerwald erörtert, der jährlich Millionen von Besuchern anzieht. Abschließend wird die Zukunft der Bundesforste diskutiert, mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und Biodiversitätsschutz.

HALLO PURKERSDORF
Der Talk über Menschen und Themen in und um Purkersdorf


Die österreichischen Bundesforste feiern ihr 100-jähriges Bestehen, und wir haben die Ehre, Mag. Andrea Kaltenegger, die Kommunikationsleiterin der Bundesforste, sowie DI Gerald Oitzinger, den Betriebsleiter des Forstbetriebs Wienerwald, bei uns zu haben. 

Andrea Kaltenegger teilt ihre spannende Reise von Oberösterreich nach Gablitz und wie sie zur Stimme der Bundesforste wurde. Gerald Oitzinger gibt uns einen Einblick in seine langjährige Leidenschaft für die Forstwirtschaft und seine Rolle innerhalb des Unternehmens seit 2001.

Ein zentrales Thema unserer Diskussion ist die Bedeutung des Wiener Waldes gerade in Zeiten des Klimawandels. Wir beleuchten, welche Rolle der Wald als CO2-Speicher spielt und wie die Forstwirtschaft wirtschaftliche Interessen mit ökologischer Verantwortung in Einklang bringt. Von der Pflege der Baumkronen bis hin zu Maßnahmen gegen Wetterextreme diskutieren wir, wie die Bundesforste den Wald klimafit gestalten, während gleichzeitig die Besucher über wichtige Schritte informiert werden, die für den Schutz des Waldes notwendig sind.

Der Wienerwald zieht jährlich Millionen Besucher an, was besondere Herausforderungen für das Management der verschiedenen Nutzergruppen mit sich bringt. Erfahren Sie, wie die Bundesforste den Ausgleich zwischen Mountainbikern, Reitern und Spaziergängern schaffen und wie ein neuer Online-Service hilft, Besuche sicherer und angenehmer zu gestalten.

Abschließend blicken wir in die Zukunft der Bundesforste, wo Nachhaltigkeit und Biodiversitätsschutz im Mittelpunkt stehen, um mit den Herausforderungen einer sich wandelnden Welt Schritt zu halten. Kommen Sie mit auf eine Reise durch Geschichte, Gegenwart und Zukunft der österreichischen Wälder!

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Die HALLO PURKERSDORF Blog Beiträge zu allen Episoden kannst du unter  hallo-purkersdorf.blog nachlesen.

Info
Dieser Podcast wird privat betrieben und steht allen politischen Richtungen sowie Organisationen neutral gegenüber.

Kontakt unter:
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Transkript

Herzlich Willkommen liebe Hörerinnen und Hörer von Hallo Purkersdorf. Der Talk über Menschen und Themen in und um Purkersdorf. Und heute beschäftigen wir uns mit einem Großbetrieb, Leitbetrieb in Purkersdorf und zwar den österreichischen Bundesforsten, die gerade auch ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Dazu sitzt mir gegenüber die Leiterin der Kommunikations- und die Unternehmenssprecherin, Mag. Andrea Kaltenegger. Hallo. Hallo, schön, dass Sie da sind. Und der Betriebsleiter des Forstbetriebes Wienerwald, der Diplom-Ingenieur Gerald Oitzinger. Hallo. Hallo, einen wunderschönen Morgen. Ja, österreichische Bundesforste und vor allem hier in Purkersdorf, gehen wir mal überhaupt darauf ein, hier ist das Headquarter der österreichischen Bundesforste in Purkersdorf. Ja, das ist richtig. Wir sind hier in der Unternehmensleitung der Bundesforste hier in Purkersdorf. Die Besonderheit ist, dass hier auch noch der Forstbetrieb Wienerwald hier bei uns einquartiert ist und die Geschicke des Waldes hier in der Region auch leitet. Da gleich kurz, bevor wir zu Ihnen als Person kommen, Forstbetrieb Wienerwald Headquarter, das heißt, das sind eigentlich wie zwei Betriebe hier im Haus, ne? Ja, kann man schon so sehen, wobei die Stabstellen der Unternehmensleitung und der Forstbetrieb Wienerwald sehr eng zusammenarbeiten. Die Stabstellen oder die Unternehmensleitung hat sehr viele Funktionen im Bereich Personalmanagement, EDV und vor allem auch die Kommunikation, wo wir immer wieder eine tolle Unterstützung kriegen. Also wir arbeiten da sehr eng zusammen. Ich persönlich finde es sehr toll, dass, wie gesagt, von einem österreichweiten Unternehmen hier der Headquarter mitten im Purkersdorf ist. Aber wenn wir ganz kurz zu Ihnen als Person noch gehen dürfen, so ein bisschen Personality, damit wir wissen, mit wem reden wir da. Frau Kaltenegger, ganz kurz Ihre Vita. Wie sind Sie zur Bundesforste gekommen? Ja, was hat mich zu den Bundesforsten geführt? Ich bin eigentlich gebürtige Oberösterreicherin, aber mittlerweile schon sehr stark hier im Wiener Wald verwurzelt. Einerseits lebe ich seit vielen Jahren hier, nämlich um genau zu sein in Gablitz mit meinem Mann und meinen beiden Kindern. Und andererseits arbeite ich hier seit dem Jahr 2012. Und es hat sich tatsächlich so zugetragen, wie wir hier herausgezogen sind, sind wir so an den Bundesforsten vorbeigefahren. Ich habe immer schon im Bereich der Kommunikation gearbeitet und habe dann einfach einmal so beim Übersiedeln gesagt, das wäre eigentlich fein, hier bei den Bundesforsten in der Kommunikationsabteilung zu arbeiten. Und tatsächlich ist dann eine Stelle frei geworden. Ich habe mich beworben, ich wurde genommen und seit 2021 darf ich auch das Kommunikationsteam leiten und für dieses Unternehmen auch als Pressesprecherin sprechen. Und Sie, Herr Oitzinger? Ja, ich habe die Bundesforste zum ersten Mal kennengelernt im Rahmen meines Forstwirtschaftsstudiums. Da habe ich eine freiwillige Vorlesung besucht, da ist es darum gegangen, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation. Und da war ein Mitarbeiter der österreichischen Bundesforste vor Ort und hat über den Betrieb. Und ich muss wirklich sagen, das hat mich damals so begeistert, dass ich damals das Ziel gehabt habe, unbedingt bei den Bundesforsten anzufangen. Und da hat es eine Ausschreibung gegeben, das war 2001. Das ist schon sehr lange her, habe mich darauf beworben. Und das hat Gott sei Dank funktioniert und bin seitdem in den unterschiedlichsten Bereichen dann tätig gewesen. Habe sehr viel mitgekriegt, sehr viel kennengelernt und sehr viel gelernt. Und bin jetzt seit 2021 mittlerweile schon wieder Betriebsleiter im Forst-Ludibinerwald. Und davor war ich zwölf Jahre lang im Nationalpakt Donau und tätig. Ich habe mich natürlich ein bisschen eingelesen in die Infos der Bundesforste. Da gibt es ja jede Menge, da kann man sich lange damit beschäftigen. Aber es sind natürlich auch wirklich sehr interessante Zahlen und die sind auch sehr schlagkräftig dargestellt. Mir hat zum Beispiel gefallen, jeder zehnte Quadratmeter von Österreich wird von den Bundesforsten sozusagen gepflegt, bewirtschaftet. Ja, das ist richtig. In Summe sind es 850.000 Hektar Wald und Naturfläche, aber jeder zehnte Quadratmeter, ja, da geht man doch beim Wandern schon zumindest theoretisch über den ein oder anderen Bundesforstigrund drüber. Das ist ziemlich viel und auch ziemlich viel Verantwortung. Von diesen 850.000 Hektar sind ca. 510.000 Hektar Wald. Das entspricht dann in etwa 15 Prozent der heimischen Wälder. Und was vielleicht auch noch ganz spannend ist, also wir bewirtschaften und wir betreuen, aber wir schützen und pflegen auch. Also mehr als die Hälfte unserer Flächen stehen unter irgendeiner Art von Schutzkategorie. Das beginnt hier im Biosphärenpark Wienerwald zum Beispiel mit den Flächen in der Kernzone und reicht über Natura 2000 Gebiete auch bis hin zu Landschaftsschutzgebieten. Was die Aufgaben auch in der Kommunikation, muss ich jetzt sagen, so spannend macht bei den Bundesforsten, ist einfach die Vielfalt, weil neben Wald und Natur betreuen wir auch 74 Seen, die größer als ein Hektar sind in Österreich. Wir sind damit auch der größte Seenbewirtschaftler und da zählen sehr beliebte Badeseen wie der Attersee, der Wörthersee, aber auch der Traunsee, der Weißensee, der Millstädtersee dazu und natürlich auch viele Naturkleinode wie die Langbadseen in Oberösterreich oder der Ödensee in der Steiermark. Dann gibt es auch noch über 2000 Kilometer Fließgewässer, die die Bundesforste für die Republik Österreich betreuen. Ja, und über 2000 Hektar Moorflächen, also wirklich eine bunte Vielfalt, Berggipfel, alles was die Natur zu bieten hat, dürfen die Bundesforste hier betreuen. Ich möchte vielleicht noch kurz ergänzen, ich glaube, was auch sehr wichtig ist, also die Bundesforste betreuen auch zwei Nationalparks, den Donauen und den Kalkalpen und sind auch eng ins Management eingebunden vom einzigen Wildnisgebiet, das wir in Österreich haben und wir sind auch sehr eng verbunden, auch mit dem Biosphärenpark Wienerwald. Also wir sehen schon, es ist ein riesengroßes Aufgabengebiet, viel mehr als die meisten Menschen vielleicht im ersten Moment denken wie Wälder. Aber für mich gleich auch eine Frage, weil Sie gesagt haben, 15 Prozent des Forstes hat die Bundesforste. Jetzt sprechen wir von so Riesenflächen und es sind aber nur 15 Prozent vom Forst. Wer sind denn so die anderen großen Forstbesitzer in Österreich? Ja, also gleich nach dem Bundesforst an zweiter Stelle kommt die Forstverwaltung der Stadt Wien. Also die Stadt Wien betreut ebenfalls sehr große Wälder. Aber was, glaube ich, ganz wichtig ist zu wissen, ist, dass mehr als 50 Prozent der Waldfläche in Österreich Kleinwaldbesitz ist. Das gehört vor allem Landwirten und Bauern. Dann gibt es noch ein paar große, weil private Waldbesitzer, auch die Länder haben den einen oder anderen Hektar Wald und auch die Kirche besitzt etwas. Ich glaube, das ist auch ein wichtiger Punkt für uns, die den Wald als Freizeitgebiet nutzen. Man muss immer wissen, im Wald bewegt man sich sehr oft oder fast immer auch auf Privatflächen. Ja, natürlich, das ist so, aber dazu wurde 1975 ein Meilenstein auch erreicht, sage ich jetzt einmal, für die Freizeit- und Erholungsfunktion des Waldes, nämlich mit dem Forstgesetz, wo festgeschrieben wurde, dass der Wald zu Erholungszwecken frei betretbar ist und damit darf ich dann, wenn ich im Wald bin, mich auch auf den vorgegebenen Wegen überall bewegen. Ja, aber trotzdem ist es ganz gut, den Hinterkopf zu behalten, dieses Gebiet gehört auch jemandem. Genau, deswegen muss man sich bewusst sein. Und es gibt auch einfach gewisse Spielregeln, die man da einhalten muss, damit ein Miteinander auch gut funktioniert. Apropos Geschäftsfelder, Sie haben das schon angesprochen, was ich natürlich auch unheimlich interessant gefunden habe. Also nicht nur Forstwirtschaft, sondern die Bundesfeister haben auch Immobilien, Seen, Gewässer. Dann habe ich noch reingeschaut, erneuerbare Energie. Ja, genau so ist es. Also die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesfeister steht auf vier Säulen und auf einem sehr kräftigen Fundament. Das kräftige Fundament sind die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Die vier Säulen, Sie haben es schon erwähnt, die erste wichtige Säule, nach wie vor Kerngeschäft bei dem Bundesforst, das Forstholzgeschäft. Wir produzieren nachhaltig jedes Jahr so um die 1,7 Millionen Kubikmeter Holz, wo wir die Sägewirtschaft in Österreich mit einem wertvollen Rohstoff Holz versorgen. Das zweite wichtige Geschäftsfeld mittlerweile, was schon ganz eine wichtige Säule für uns ist, das ist der Bereich Immobilien. Es ist schon gefallen, also wir vermieten Gebäude, wir stellen Baurechte zur Verfügung, wir bewirtschaften Seen und vieles mehr. Und wir gehen auch immer stärker im Bereich Immobilien in die Richtung, dass wir Gebäude selber bauen und die dann verwerten oder vermieten. Und ein sehr gutes aktuelles Beispiel ist in Gablitz, wo wir ein sehr schönes Holzhaus gebaut haben mit 52 Wohnungen, die wir schon sehr erfolgreich vermietet haben. Die dritte Säule ist der Bereich Dienstleistungen, wo die Bundesforste auch sehr aktiv sind. Das heißt, wir betreuen Flächen von Gemeinden oder von Dritten, vor allem Waldflächen. Wir für Gemeinden erstellen Baumkatastern und auch ganz wichtig, wir bringen Dienstleistungen in diversen Schutzgebieten ein. Und die vierte Säule, das ist die Säule Erneuerbare Energie, das ist das jüngste Geschäftswelt der Bundesforste. Also mittlerweile betreuen die Bundesforste gemeinsam mit Partnern in Summe neun Kleinwasserkraftwerke. Und auf was wir ganz stolz sein, ist, dass wir den größten Windpark im Alpenraum errichtet haben, mit mittlerweile 19 Windenergieanlagen, die sehr erfolgreich im Betrieb sind. Und in summa summarum versorgen wir aktuell so um die 90.000 Haushalte mit grüner Energie. Das ist, von der Vorstellung her kann man sich das so vorstellen, das ist ungefähr die Stadt Klangfort ein bisschen größer. Jetzt kann man auch sagen, dass ja alle Bauten, ob Immobilien oder Windkraft oder so, haben natürlich immer einen direkten Konnex ökologisch, das auch zu errichten. Genau, also wir schauen schon, wenn wir wirtschaften, da wollen wir mit der Natur wirtschaften und möglich ist das auch nachhaltig. Und was uns schon auch wichtig ist, wir sind auch wirtschaftlich orientiert, das ist sehr, sehr wichtig, weil wir haben eine große, große Aufgabe für uns, das ist der klimafitte Wald, der viel Geld kosten wird. Wie ist denn da jetzt sozusagen das Leitbild des Unternehmens? Wie ist das Unternehmen aufgebaut? Ist ja nicht rein privatwirtschaftlich, auch nicht staatlich, wie ist das? Ja, es ist korrekt. Genau 1997 wurden die Bundesforste als Aktiengesellschaft neu gegründet und vom Bund ausgegliedert. Begleitend dazu wurde auch ein Bundesforstegesetz geschaffen. Der Gerald hat es auch schon kurz angesprochen. Da ist quasi das Leitprinzip auch, nachdem die Bundesforste wirtschaften drinnen verankert, nämlich das Leitprinzip der Nachhaltigkeit. Das heißt, wir sind angehalten, den bestmöglichen Gewinn zu erzielen. Ich sage es jetzt bewusst dazu, es ist nicht der maximale Gewinn, sondern der bestmögliche, weil es unsere Aufgabe ist, einfach die ökologischen und auch gesellschaftlichen Interessen da zu berücksichtigen. Und das kommt uns eigentlich auch sehr entgegen. Also das entspricht auch unserer DNA, würde ich sagen, weil man muss wissen, dass der Begriff der Nachhaltigkeit, darauf sind wir auch ein bisschen stolz in der Forstwirtschaft. Eigentlich vor circa 300 Jahren oder schon mehr als 300 Jahren in der Forstwirtschaft geboren wurde. Weil damals hat man einfach für den Bergbau, in Hallstatt war es zum Beispiel der Salzabbau, extrem viel Holz gebraucht, um die Suchpfannen anzuheizen, um die Stollen und so weiter abzustützen. Und angesichts abgeholzter Wälder, dass man gesehen hat, jetzt geht uns langsam der Nachschub aus, hat ein Bergmann, Karl von Karlowitz aus Sachsen. Den Grundsatz formuliert, und ich sage es jetzt schon in meinen Worten, den Wald nicht mehr zu entnehmen, als wieder nachwächst. Und das ist eigentlich so dieses Grundkredo, dass die Bundesforste auch in ihrer DNA weitertragen. Man muss sagen, es gilt auch für die ganze Forstwirtschaft in Österreich. Wir haben in Österreich generell eine sehr nachhaltige und bewusste Forstwirtschaft auch. Und nach diesem Prinzip versuchen wir alle unsere Projekte, sei es in der neuen Bahn Energie, sei es im Forstholzbereich, sei es im Immobilienbereich, auch auszurichten. Weil der Wald ist, man denkt halt bei Forstwirtschaft oft nur an den Rohstoffholz. Das ist aber, der Wald ist definitiv mehr als Euros am Festmeter. Er bringt ja für uns als Gesellschaft viele Leistungen, die wir Tag für Tag genießen von sauberer Luft, sauberes Wasser, Der Erholungsraum, klar, gerade da im Wiener Wald, das genießen sicher viele Menschen als CO2-Speicher. Und jetzt im Klimawandel kommt ihm dann noch einmal eine besondere Rolle zu. Bleiben wir gleich bei der Forstwirtschaft. Da vergessen ja meiner Meinung nach viele Menschen, dass im Wort Forstwirtschaft auch der Begriff Wirtschaft drinnen ist. Und wie wir bei Wirtschaft schon wissen, geht es eben darum, das auch nutzbar zu machen. Es gibt ja immer wieder, wenn jetzt Flächen irgendwo, ich sage es jetzt umfachmännisch, wahrscheinlich gerodet werden oder so, gibt es dann immer wieder Aufregung, dass man dann sagt, dass das jetzt alles niedergeheizt und wie schaut das aus? Wie gehen Sie da damit um? Ja, also grundsätzlich können wir das gut nachvollziehen, wenn man einen Wald spazieren geht und dann auf eine Fläche trifft, wo man gewohnt war, dass dort immer die großen Buchen gestanden sind dann kommt man hin, da sind die auf einmal nicht mehr da und es gibt noch Spuren von der Arbeit, dann wirkt das im ersten Blick sehr verstörend. Das können wir sehr gut nachvollziehen, aber hinter all diesen Maßnahmen, die da draußen im Wald passieren, da steckt immer ein Ziel dahinter. Und das Ziel ist jetzt nicht nur den wertvollen Rohstoff, den klimafreundlichen Rohstoff Holz zu ernten und an den Holzmarkt zuzuführen, Sondern wir sind schon seit einigen Jahren dabei, dass wir den klimafitten Wald der Zukunft draußen herstellen möchten. Und dazu ist es einfach notwendig, auch in den Wald einzugreifen, die Wälder aufzulichten, für Naturvöhnung zu sorgen und vor allem auch dafür zu sorgen, dass die Wälder, die aktuell dastehen, stabiler werden gegenüber diversen Wetterkapriolen wie Stürmen etc. Und dazu ist es wichtig, dass die Bäume Platz brauchen, dass sie lange Kronen haben. je länger die grünen Krone sind, desto stabiler sind auch die Waldbestände. Und das erfordert einfach auch dauernd andauernd fordwirtschaftliche Eingriffe. Wir versuchen das vor allem gerade in Wiener Wald so zu machen, sehr kleinflächig zu machen und da die Mitarbeiter vor Ort oder unsere Waldbesucher vor Ort zu informieren mit den Funktionstafeln, um einfach zu erklären, warum wir das tun. Da habe ich ja jetzt gesehen, ich bewege mich sehr gerne im Wald, ich gehe gerne dort wandern, laufen und alles Mögliche, auch Mountainbiken. Auf den vorgegebenen Wegen. Natürlich auf den vorgegebenen Wegen, klar. Und deswegen, weil ich auf den vorgegebenen Wegen unterwegs bin, habe ich jetzt auch gesehen, da gibt es jetzt neue Schilder, ver, waldverliebt. Waldverliebt, genau. Habe ich Fotos gemacht. Ja, übrigens, liebe Hörerinnen und Hörer von Hallo Purkersdorf, Fotos, Infos und alle zusätzlichen Informationen könnt ihr natürlich wie immer auf der Blogseite hallo-Purkersdorf.blog dann sehen. Unter anderem auch die gerade angesprochenen Tafeln natürlich. Bleiben wir aber gleich wieder beim Wald, eben vom Aufgabengebiet. Es gibt hier eben von der Veränderung, Klimaveränderung und so sehr viele Aufgaben. Also wir haben einerseits die Erderwärmung, die gewissen Baumarten zusetzt, sage ich mal. Dann habe ich gehört, gibt es das Thema Borkenkäfer. Da gibt es viel zu tun. Ja genau, der Klimawandel beschäftigt die Bundesforste mittlerweile sehr massiv. Nicht nur die letzten Jahre, eigentlich schon die letzten 15 Jahre, hat der Klimawandel mit seinen Wetterkapriolen die Bundesforste fest im Griff. Allein im Jahr 2024 haben die Bundesforste Klimawandelkosten gehabt von um die 49 Millionen Euro. Und die Bundesforste haben eine Strategie, um diesem Klimawandel zu entgegnen. Einerseits spielt der Wald ganz eine wichtige Rolle im Rahmen der Klimakrise, in dem er ein wertvoller Kohlenstoffspeicher ist. Man kann sich das so vorstellen, ein Kubikmeter Holz speichert ungefähr eine Tonne CO2-Äquivalente. Das ist sehr viel. Und es ist eine wichtige Aufgabe für uns, diesen Kohlenstoffspeicher zu erhalten. Auf der anderen Seite auch den Wald zu erhalten mit seinen wichtigen Funktionen, die er hat. Und wir im Forstbieter Wiener Wald verfolgen drei wichtige Punkte für den klimafitten Wald. Wir setzen auf Baumartenvielfalt auf der Fläche. Je mehr Baumarten, desto besser. Wir haben da zielendurch eine gewisse Risikostreuung. Und der zweite Punkt, wo wir sehr aktiv sind, ist, wir schauen gerade, dass wir auf großer Fläche stabile und strukturreiche Waldbestände erhalten und erreichen. Und wir sorgen auch dafür, dass wir eine großflächige Naturverjüngung einleiten. Denn Naturverjüngung ist nämlich ein ganz wichtiges Backup im Hintergrund. Sollten einmal große Stürme auch die Wienerweiter reichen und großflächig der Wald mehr oder weniger von Wien zerstört werden, dann haben wir sofort unter den Altbestand der Naturverjüngung, dass der Wald wieder sofort wieder wachsen kann. Und wenn man sich den Wald der Zukunft in Wienerweiter ein bisschen vorstellt, wie schaut der Wienerweiter in 50, 60, 80 oder 100 Jahren aus? Der Wienerweiter wird auf jeden Fall bunter werden. Es wird mehr Baumarten geben wie jetzt. Die Buche wird aber, das ist ganz wichtig, weiterhin eine wichtige Baumart bleiben. Der Wiener Wald wird Dschungerlinger werden. Es wird einfach mehr Naturfüngung geben, mehr Strukturreiche wird geben. Und ich bin jetzt davon überzeugt, so wie die Entwicklungen stattfinden, dass es auch die Wiener Wald auch die nächsten Jahre gut gehen wird. Wichtig ist halt, dass man aktiv dran bleibt und den Wald der Zukunft aktiv gestaltet. Das heißt, es war früher fast hier in Wienerwald so ein bisschen fast wie eine Monokultur und die wird dann viel durchmischter. Genau, also diese Monokultur, das ist in Wienerwald die Buche. Die Buche hat einen Anteil auf unseren Flächen in Wienerwald von über 70 Prozent und wir schauen, dass in Zukunft die Eiche mehr wird, die Tanne mehr wird, die Ahornorten mehr werden. Das heißt, im Herbst irgendwann einmal wird nicht nur die Buche braun hervorleuchten, sondern es wird auch viele gelbe Farben geben, viele dunkelrote Farben geben. Der Wiener Wald wird bunt werden. Weil Sie gesagt haben, fast 49 Millionen Euro Schaden, damit wir das einordnen können. Was ist denn so der Jahresumsatz der Bundesforste? 2024 waren das 372 Millionen Euro. Ja, also da kann man schon sehen, das ist schon ein beträchtlicher Teil. Ja, das Konzernergebnis lag im letzten Jahr bei knapp 50 Millionen, aber die Bundesforste sind wirklich stolz darauf, dass wir seit der Ausgliederung 1997 Nettozahler sind an die Republik. Das heißt, wir haben jährlich Dividenden abgeliefert an den Staat und so auch zum Bundesbudget beigetragen. Darüber hinaus entrichten wir auch ein Fruchtgenussentgelt. Die Bundesforste betreuen ja die Großteils, fast ausschließlich die Flächen der Republik Österreich. Auch das geht dann noch an das Bundesbudget. Und es ist uns ganz wichtig auch zu betonen, so wie es auch mein Kollege schon am Anfang gesagt hat, dass wir diese Klimawandelanpassung, diesen Wald der Zukunft aus eigener Kraft stemmen können und aus den eigenen Mitteln auch die finanziellen notwendigen Ressourcen dafür aufbringen. Bleiben wir kurz beim Forstbetrieb Wienerwald. Da sind große Teile drinnen und der Biosphärenpark. Was darf sich jetzt der unbedarfte Zuhörer oder Zuhörerin vom Biosphärenpark vorstellen? Also den Biosphärenpark Wienerwald, den muss man sich so vorstellen wie ein großes Projekt mit dem Ziel, auf großer Fläche nachhaltig zu leben und zu wirtschaften. Den Unterschied vielleicht zu einem Nationalpark, wo im Vordergrund auf großer Fläche im Vordergrund steht, schützen. Durch Nichtnutzung steht im Biosphärenpark ganz oben nachhaltige Nutzung, Schutz durch nachhaltige Nutzung. Und es passiert auch im Biosphärenpark so, da ist so in unterschiedlichen Zonen eingeteilt. Fünf Prozent der Fläche des Biosphärenparks sind schon streng geschützt. Das sind die sogenannten Kernzonen. Da haben die Bundesforste einen großen Beitrag dazu geleistet, haben mehr wie 80 Prozent der Kernzonen zur Verfügung gestellt im Rahmen des Vertragsnaturschutzes. Aber der größte Teil des Biosferenparks ist die Entwicklungszone, wo das oberste Ziel ist, nachhaltig zu leben und nachhaltig zu wirtschaften. Und da gibt es wirklich tolle Konzepte von Biosferenpark Wienerwaldmanagement. Und die Bundesforste sind da sehr eng eingebunden und helfen dem Biosferenpark, diese Konzepte auf die Fläche zu bringen. So sind vor allem die Bundeswarte sehr, sehr stark in der Bildungsarbeit eingesetzt. Also wir führen so um die dreieinhalb bis viertausend Kinder jedes Jahr durch den Wald und bringen dem Wald und die Natur näher. Und wir machen auch sehr viele Forschungsprojekte, wo wir da involviert sind. Und natürlich auch, ganz wichtig, wir setzen auf der Fläche sehr viele Naturschutzprojekte um. Vom Feuchtbiotop bis zu der Erhaltung von seitenen Baumarten. Und wir pflegen auch sehr viele tolle und wertvolle Wiesen im Bienerwald. Also man sieht schon, dass dieses Aufgabengebiet, wenn man in das Thema eintaucht, enorm vielfältig ist. In den Kernzonen, im Biosphärenpark, ich sage es jetzt ganz unprofessionell, da wird sozusagen umfallende Bäume, dort wird nicht aufgeräumt. Genau so ist es. Das oberste Ziel in den Kernzonen ist Prozessnaturschutz. Das heißt, die Natur darf Natur bleiben. Der Mensch greift hier nicht mehr ein, wenn einer einzigen Ausnahme das ist, entlang von den Wanderwegen. Wenn dort irgendwo Gefahrenbäume sind, gefährliche Bäume, dann werden die von unseren Forstarbeitern umgeschnitten, bleiben aber vor Ort im Wald liegen. Weil das Totholz spielt im Wald ganz, ganz eine wichtige Rolle. Für den einen oder anderen mag es ein bisschen unordentlich ausschauen im Wald, aber in Wahrheit leben mehr als 50 bzw. 50 Prozent der Lebewesen im Wald sind auf Totholz angewiesen. Ob das jetzt Pilze sind, Insekten sind, Vögel sind, das hat ganz, ganz, ganz eine wertvolle Funktion im Rahmen der Biodiversität. Ja, bleiben wir gleich beim Wald- und Forstgebiet als Erholungsgebiet natürlich. Da gibt es natürlich viele Interessen, wie es gibt die Mountainbiker, es gibt die Reiter, es gibt die Wanderer und es gibt natürlich auch die Jagd. Und ich sage es jetzt einmal vorsichtig, bei all diesen Gebieten gibt es auch genug Themen, die aneinander reiben können, oder? Genau so ist es. Und der Wienerwald ist ja ein Paradebeispiel dafür, wie wichtig Interessensausgleich auf der Fläche ist. Der Wiener Wald liegt ja direkt neben einer Millionenstadt, der Stadt Wien. Da hat man eine Vorstellung, man hat ja einmal eine Erhebung gemacht, sind es um die 10 Millionen Besucher, die der Wiener Wald zählt. Vom Mountainbiker bis zum Spaziergänger, Sie haben es schon erwähnt. Und die Hauptaufgabe unserer Förster vor Ort draußen auf der Fläche ist wirklich der Interessensausgleich. Also die Mountainbiker stoßen auf die Spaziergänger und beschweren sich. Die Spaziergänger beschweren sich über die Mountainbiker, die Reiter über die Mountainbiker, die Mountainbiker über die Reiter. Und dann ist auch noch die Forstwirtschaft da, die Bäume umschneidet. Dann ist auch noch der Jäger da, der seine Ruhe haben will. Und all das gehört gelenkt und gemanagt. Und das ist eine Hauptaufgabe unserer Förster vor Ort. Das ist auch der Grund mitunter, dass man zum Beispiel Mountainbiken nicht überall kann und nicht zu jeder Zeit, sondern wir versuchen, da etwas wirklich ganz gezielt zu lenken, indem wir bestimmte Wege fürs Mountainbike freigeben und bestimmte Wege eben nicht. Und genauso ist das auch beim Reiten. Da gibt es ja auch, was ihr gesehen habt, da gibt es ja eigene Internetseiten der Bundesforste, wo man dann genau die Mountainbike-Strecken auch natürlich sehen kann. Genau. Und wir haben da seit kurzem, stellen wir ein Service zur Verfügung auf unserer Webseite. Da kann man sich einerseits einmal anschauen, wo die offiziellen Mountainbike-Wege verlaufen, wo man offiziell reiten darf. Und gleichzeitig, und das ist uns ganz ein wichtiges Anliegen, sieht man drauf auch die aktuellen forstlichen Sperrgebiete. Also der Wanderer, der Spaziergehrer, der Reiter und Mountainbiker sieht, wo aktuell Holzarbeiten stattfinden und wo aktuell Wege gesperrt sind. Da wollte ich als Nutzer des Waldes kurz darauf eingehen. Ich gebe es zu, ich habe mich schon das eine oder andere Mal geärgert. Ich bin einen langen Weg entlang gegangen und dann sehe ich auf plötzlicher Tafel wegen Forstarbeiten gesperrt. Gesperrt. Und ich habe mir gedacht, warum steht die Tafel nicht, weiß ich nicht, Kilometer weiter vorne, wo ich die Möglichkeit habe, abzuzweigen? Jetzt bin ich so weit da drinnen. Ja, das ist halt vor allem eine rechtliche Grüne, wo man das ganz knapp vor der Nutzung aufstellen muss. Aber ganz wichtig ist, wenn Sie so eine Tafel sehen, forstliches Sperrgebiet, bitte wirklich umdrehen und nicht weitergehen. Wir haben dann wirklich große Probleme, dass viele Leute weitergehen, die Radfahrer weiterfahren. Und das passieren oft ganz, ganz schlimme Unfälle, weil dort fliegen wirklich Bäume auf die Straße, da herrscht wirklich Lebensgefahr und um jetzt eben diese Service zu liefern, dass man schon vorher umdrehen kann, kann man sich vorab auf dieser Webseite informieren. Wenn ich ungefähr weiß, dorthin will ich spazieren gehen, schaue ich mir das an, gibt es dort ein rot eingezeichnetes Sperrgebiet und wenn das so ist, kann ich mir schon vorher andere Rute überlegen. Ja, liebe Hörerinnen und Hörer von Hallo Purkersdorf, natürlich auch diese Seiten und so die ganzen Links könnt ihr auf Hallo-Purkersdorf.blog nachlesen, damit ihr seht, wo das Ganze zu erreichen ist. Ich wollte natürlich auch noch darauf eingehen, es ist ja auch eine rechtliche Frage. Ja, die Freizeitnutzung im Wald regelt das österreichische Forstgesetz und da ist ganz klar definiert, was man darf und was man nicht darf. Und zum Beispiel, um beim Thema Mountainbike zu bleiben, ist es so, dass Mountainbiken im Wald grundsätzlich verboten ist, außer dort, wo der Grundeigentümer es erlaubt. Und da haben wir in Wienerwald, es ist doch eine Vorzeigeregion, was Mountainbiken betrifft, allein auf unseren Flächen, haben wir über 300 Kilometer Vorstraße für das Bike freigegeben. Auch am Aninger haben wir sogar Downhill-Trail freigegeben. Und da gibt es auch eine Community dort, die das betreibt und pflegt. Wir haben auch einen tollen Mountainbike-Park bei der hohen Wandwiese. Also für die Mountainbike-Szene im Wienerwald wird sehr viel geboten. Und da bitten wir auch alle Mountainbiker, sich eben auch an diese Regeln zu halten, auf den offiziellen Wegen zu verhornen und nicht abseits von den Wegen den Wald herunter zu düsen. Da haben wir auch vor allem im Purkersdorf größere Probleme, dass mitten durch den Wald Mountainbikes angelegt werden, mit Schaufel und Schanzen gebaut werden. Also da gehen die Leute selbst zu der Hand und basteln da. Genau, also mitten durch den Wald und da bieten wir wirklich die Community dorthin auszuweichen, wo es offiziell erlaubt ist. 100 Jahre Bundesforste, das heuer gefeiert wird. Die Bundesforste, der Headquarter, ist jetzt in Purkersdorf. Seit wann ist das? Seit Anfang der 2000er Jahre. Seit Anfang der 2000er Jahre. Hier ist das ja das Interessante. Forstbetrieb, was ich geschichtlich weiß, gab es hier im Schloss in Purkersdorf schon vor, weiß ich nicht, jede Jahreszeit, ich sage es falsch, aber schon sehr lange. Also wie lange, weiß ich auch nicht. Ich weiß es, dass Schloss Purkersdorf das älteste Waldamt in Österreich ist. Also hat schon lange Tradition und vielleicht war es auch ein Grund, die Bundesforste letztendlich hierher zu führen. Ist natürlich für Purkersdorf eine wunderbare Sache. Wie ist das jetzt für Sie hier? Sie beide, Sie wohnen in Gablitz und in Purkersdorf, aber von den Mitarbeitern hier am Standort und so, gibt es eine gewisse Beziehung zu Purkersdorf oder ist die gewachsen? Ja, auf jeden Fall. Also unsere Kolleginnen und Kollegen da am Standort, ich glaube, wir sind da super angebunden, also mit dem Zug direkt da an der Bahnstation, da kommen einige Kolleginnen und Kollegen aus Wien, also teilweise auch aus den Innergürtelbezirken, das ist super angebunden und viele aber so ähnlich wie es da bei mir war aus der Umgebung hier. Wenn man dann da herauszieht, ein bisschen vor die Tore Wien, in den Wienerwald, ins Grüne und dann hat man dann einen tollen Arbeitgeber und es ergibt sich da eine Gelegenheit. Also das ist schon eine gute, eingeschweißte Community. Ich erlebe es als sehr positiv hier. Und auch bei uns im Forstbett-Turbinerwald ist es so, dass die Förster, die Revierleiter vor Ort draußen, sehr eng verbunden sind mit den Revieren, mit der Region. Und auch der zuständige Förster, der die Flächen rund um Burghalsorf und Gablitz betreut, kommt auch aus Gablitz. kennt die Region sehr gut. Also alle hier verankert, sozusagen. Verwurzelt kann man bei uns. Verankert und verwurzelt. Genau. Was mich auch noch interessieren würde hier, die Bundesforster als Arbeitgeber. Ist da natürlich, wie viele Mitarbeiter hat die Bundesforster in Österreich, beziehungsweise wie ist die Aufteilung Männer, Frauen? Ganz genau haben wir gehabt mit Ende des Jahres 2024 1032 Kolleginnen und Kollegen. Organisiert sind wir in insgesamt zwölf Forstbetrieben und zwei Nationalparkbetrieben. Hinzu kommt dann auch noch ein Forsttechnikbetrieb. Und dann die Unternehmensleitung hier in Purkersdorf. Also wir haben wirklich Flächen vom Adlberg bis zu den Donauen, sind die Bundesforste verstreut. Ich muss sagen, Corona hat ja nicht wirklich viele positive Aspekte gehabt, nur einen eigentlich, außer hat auch unsere Arbeit etwas erleichtert. Und das ist das Arbeiten, das virtuelle Arbeiten miteinander. Das hat dann schon wahrscheinlich auch den ein oder anderen Kilometer seither eingespart, so weit wie man verstreut ist. Zum Frauenanteil, weil sie das auch noch gefragt haben, Die Forstwirtschaft ist immer noch eine klassisch männlich nominierte Branche, aber wir steigern uns. Wir liegen mittlerweile bei 20 Prozent ungefähr Frauenanteil, also circa ein Fünftel. Und ich bin ganz besonders stolz, dass wir ein reines Frauenteam in der Kommunikation sind. Ich glaube, das Einzige bei den Bundesforsten als reines Frauenteam. Es gibt noch ein zweites. Es gibt noch sehr gute. Ja, im Schloss Eckertzau. Ah, wunderbar. Na bitte. Ja, 100 Jahre Bundesforste. Wie haben sich die Bundesforste entwickelt? Ja, die Bundesfeuste wurden 1925 als eigener Wirtschaftskörper gegründet. Genau gesagt war es am 28. Juli 1925 und im Wesentlichen haben da die Bundesfeuste die Liegenschaften der ehemaligen Habsburger Monarchie übernommen in der Betreuung. Die Wälder waren nach dem Ersten Weltkrieg in wirklich keinem guten Zustand, auch hier im Wiener Wald nicht. Sie waren weitgehend zerstört, es gab keine Infrastruktur, die Waldbahnen waren nicht mehr intakt und an Arbeitskräften fehlte es darüber hinaus auch. Die Bundesförste haben dann den Auftrag bekommen, den Zustand des Waldes zu verbessern, den Holzbedarf zu decken und eine Vorreiterrolle in der Waldbewirtschaftung einzunehmen. Und das, was damals eigentlich in diesem Auftrag stand, kann man sagen, dieser Gründungszweck ist auch heute immer noch gültig. Holz ist ein wertvoller Rohstoff, wird auch immer wichtiger jetzt in Zeiten des Klimawandels und eine nachhaltige Nutzung, das liegt ohnehin in unserer DNA und ist tief verwurzelt in der österreichischen Forstwirtschaft. Es gab dann im Laufe der Jahre, neben der gesamten technischen Entwicklung natürlich, was die Forstarbeit betrifft, die ja durch den Einsatz von Maschinen immer sicherer wurde und immer effizienter wurde. Und man muss dazu sagen, teilweise auch schonender, was den Wald betrifft. Es gab in den 70er Jahren, wir haben es schon angesprochen, einen großen Meilenstein, in dem die Erholungsfunktion des Waldes auch festgeschrieben, der Freizeitgedanke festgeschrieben wurde und klargestellt wurde. Dass der Wald von jeder Mann und jeder Frau betreten werden darf, zu Erholungszwecken. In den 80er Jahren ist dann wahrscheinlich ein weiterer großer Aspekt dazugekommen. Wir erinnern uns vielleicht noch an die Schlagzeilen, was das Waldsterben betrifft. Der saure Regen. Richtig, der saure Regen. Genau, da kam dann das Thema Naturschutz auch stark dazu und nahm eine wichtige Rolle ein. Die ersten Nationalparks wurden auch gegründet, auch mit Unterstützung der Bundesfäuste. Ja, und heute, und wenn wir schon einen Blick in die Zukunft werfen, ist wahrscheinlich das Thema Klimakrise die große Herausforderung für den Wald. Einerseits als Betroffener mit den ganzen Wetterextremen, mit Schäden, die der Klimawandel verursacht, aber auch in seiner Rolle die Menschen in der Bewältigung der Klimakrise zu unterstützen. Das ist jetzt für heute und in Zukunft wahrscheinlich das Thema, das uns am meisten beschäftigen wird. Wir als Unternehmen, glaube ich, wir haben viel gelernt von der Natur. Auch in der Natur, auch im Wald ist Vielfalt die beste Risikovorsorge. Es gilt für die Biodiversität genauso wie für die Baumartenzusammensetzung und auch für die Bundesforste als Unternehmen, weil wir uns ja neben der Forstwirtschaft auch in anderen Geschäftsfeldern laufend weiterentwickelt haben. Das heißt, wenn wir jetzt in die Zukunft nach vorne schauen, wird wahrscheinlich das Thema Klima einer der. Wichtigsten Themen für die Bundesforste. Genau. Die Gestaltung des klimafitten Waldes bleibt die wichtigste Aufgabe der Bundesforste in der Zukunft. Es ist eine Daueraufgabe. Wir sagen immer so schön, kein Sprint, sondern Marathon. Aber genauso wichtig wird es auch in Zukunft sein, dass wir weiterhin Österreich mit diesem klimafreundlichen Rohstoff Holz versorgen. Und da ganz wichtig ist, in der Klimakrise gibt es auch eine Biodiversitätskrise. Man muss auch auf das wirklich achten. Und da wollen wir auch in Zukunft ganz, ganz wertvolle Beiträge liefern im Bereich von Atem- und Lebensraumschutz auf unseren Flächen und was uns auch weiterhin in Zukunft sehr wichtig sein wird, dass wir das alles auch aus eigener wirtschaftlicher Kraft schaffen. Ja, ich kann nur sagen, ich als Purkersdorfer, ich nehme mal an, da sind andere auch, bin sehr stolz, dass der Headquarter der Bundesforster hier in Purkersdorf ist. Das freut uns. Und kann nur sagen, ich bedanke mich ganz herzlich für das Interview bei der Frau Mag. Kaltenegger, der Unternehmenssprecherin. Herzlichen Dank. Dankeschön auch Ihnen. Und beim Diplom-Ingenieur Oitzinger, dem Betriebsleiter vom Forstbetrieb Wienerwald. Danke. Vielen Dank für das angenehme Gespräch. Ja, und euch liebe Hörerinnen und Hörer von Hallo Purkersdorf sage ich wie immer Danke fürs Zuhören und Ciao, bis zur nächsten Episode.

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